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Nicht anfassen!

Das giftigste Tier der Welt: So gefährlich ist die Seewespe

  • Aktualisiert: 05.07.2024
  • 14:55 Uhr
  • Julia Wolfer

Ihr anmutiger Anblick täuscht: Die Seewespe gilt als giftigstes Tier der Welt. Mit dem Gift ihrer vielen Nesselzellen könnte sie 250 Menschen töten. Hier erfährst du, wo die Seewespe vorkommt, wie gefährlich sie ist und wie Essig im Ernstfall Leben retten kann. Im Video: Wie Quallen der Wissenschaft nutzen.

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Seewespen: Das musst du über das giftigste Tier der Welt wissen

  • Die Seewespe Chironex fleckeri gehört zu den Würfelquallen. Mit den Quallen, die wir von den meisten Badestränden kennen, ist sie nur entfernt verwandt.

  • Ihr durchsichtiger Körper hat einen Durchmesser von bis zu 35 Zentimetern. Von ihm ausgehend schweben rund 60 Tentakel von zwei bis drei Metern Länge im Wasser, die mit Hunderten giftgefüllten Nesselzellen besetzt sind.

  • Das Gift der Seewespe ist extrem potent und wirkt schnell: Beim Menschen verursacht es starke Schmerzen, Schock, Bewusstlosigkeit, Atem- sowie Herzstillstand. Der Tod kann binnen weniger Minuten eintreten.

  • Seewespen leben in den warmen Gewässern des tropischen Pazifiks. Sie sind vor allem an der Nord- und Ostküste Australiens anzutreffen. Jedes Jahr werden dort Menschen Opfer ihres tödlichen Gifts, insbesondere zwischen Oktober und Mai.

  • Es gibt wirksame Gegenmittel, doch da das Gift der Seewespe sehr schnell wirkt, drängt nach einem Stich die Zeit. Als Sofortmaßnahme wird die äußerliche Anwendung von Essig gegen den Stich der Seewespe empfohlen.

Inhalt

Fakten zur Seewespe
Fakten zur Seewespe© Galileo
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Seewespe-Steckbrief: Alles über das giftigste Tier der Welt

Wissenschaftlicher Name: Chironex fleckeri (Seewespe)

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)

Klasse: Cubozoa (Würfelquallen)

Aussehen: Der würfelförmige Schirm ist transparent und im sonnendurchfluteten Wasser kaum zu sehen. Am unteren Schirmrand befinden sich rund 60 Tentakel, die mit Nesselzellen besetzt sind.

Größe: Schirm-Durchmesser bis zu 35 Zentimeter, Tentakel zwei bis drei Meter lang

Alter: Ihre Lebenserwartung beträgt etwa ein Jahr

Lebensraum: Küstengewässer bis fünf Meter Tiefe

Verbreitung: tropischer Pazifik, vor allem an der Nord- und Ost-Küste Australiens

Nahrung: Garnelen und kleine Fische

Fressfeinde: Größere Fische, Suppenschildkröten

Fortpflanzung: Seewespen sind getrennt geschlechtlich. Sie haben einen komplexen Lebenszyklus (Metagenese) mit einem Wechsel zwischen sesshaftem Polyp und mobiler Meduse, der eigentlichen Qualle.

Wo leben Seewespen?

Es gibt mehrere Würfelquallen-Arten, die Seewespe genannt werden. Die giftigste Art ist in den warmen Gewässern des tropischen Pazifiks beheimatet, insbesondere an der Nord- und Ostküste Australiens.

Die Seewespe ist dort vor allem in flachen, küstennahen Gewässern von bis zu fünf Meter Tiefe zu finden. Selten wurde diese Würfelquallen-Art in Tiefen von bis zu 40 Metern gesichtet. Sehr junge Seewespen leben auch in Flussmündungen. Da die bevorzugten Lebensräume der Seewespe zugleich häufig beliebte Badestellen sind, kommt es in Australien immer wieder zu ernsten Zwischenfällen.

Andere Arten von Seewespen mit schwächerer Giftwirkung kommen auch an der Küste der Philippinen und Japans vor.

So sieht die tödliche Seewespe aus

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Die Seewespe ist das giftigste Tier der Welt.
© Imago Images / VWPics

Die Seewespe ist das giftigste Tier der Welt.

Für den Beutefang verwendet die Seewespe ihre rund 60 Tentakel, die mit Hunderten Nesselzellen besetzt sind und ein hochpotentes Gift enthalten.
© Imago Images / Ardea

Für den Beutefang verwendet die Seewespe ihre rund 60 Tentakel, die mit Hunderten Nesselzellen besetzt sind und ein hochpotentes Gift enthalten.

Der Schirm der Seewespe ist wie bei anderen Würfelquallen box-artig.
© Imago Images / VWPics

Der Schirm der Seewespe ist wie bei anderen Würfelquallen box-artig.

Im sonnendurchfluteten Meerwasser ist die Seewespe kaum zu sehen.
© Imago Images / UIG

Im sonnendurchfluteten Meerwasser ist die Seewespe kaum zu sehen.

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Was fressen Seewespen?

Junge Seewespen ernähren sich von Garnelen. Ausgewachsene Tiere fressen vor allem kleinere Fische.

Im Gegensatz zu vielen anderen Quallen-Arten sind Seewespen sehr gute Schwimmer und besitzen eine typische Fangtechnik: Sie schwimmen zunächst in Richtung der Wasseroberfläche und lassen sich mit ausgebreiteten Tentakeln langsam absinken. Kommt ein Beutetier mit Tentakeln in Kontakt, bleibt es an ihnen hängen und wird durch das Gift der Nesselzellen sofort betäubt. Mit aktiver Muskelbewegung werden die Tentakel verkürzt und die Beute so zur Mundöffnung (Ostium) transportiert.

Seewespen werden jedoch auch selbst zur Beute. Sie werden von größeren Fischen gefressen und gelten als Leibspeise der Suppenschildkröte (Chelonia mydas).

Wie gefährlich ist der Stich der Seewespe?

Menschen zählen nicht zu den Beutetieren der Seewespe. Dennoch werden sie versehentlich zu Opfern, wenn sie beim Baden mit den Nesselzellen der Seewespe in Kontakt kommen.

Bei Berührung der Tentakel wird das Gift von den Nesselzellen harpunenartig in die Haut injiziert. Das Tier-Gift ist extrem potent: Laut Expert:innen reicht das Gift einer Seewespe theoretisch aus, um 250 Menschen zu töten. Auf einem Tentakel sitzen Hunderte Nesselzellen. Je mehr Nesselzellen sich bei einer Berührung entladen, desto mehr Gift wird injiziert und desto stärker ist die Wirkung. Für Kinder gilt die Giftmenge von ein bis zwei Metern Tentakel als tödlich. Bei Erwachsenen hat das Gift von rund fünf Meter Tentakel eine letale Wirkung.

Das hochpotente Gift der Seewespe greift das Nervensystem an. Der Stich ist extrem schmerzhaft und wird mit einer Verbrennung durch siedendes Fett verglichen. Zu den weiteren Symptomen zählen Schock, Atemnot und Herzstillstand. Je nach Schwere des Stichs kann der Tod binnen zwei bis drei Minuten eintreten. Menschen, die eine Begegnung mit der Seewespe überleben, sind meist ein Leben lang von schweren Brandnarben gezeichnet.

Bislang wurden rund 70 Todesfälle in Zusammenhang mit der Seewespe dokumentiert. In Australien gilt sie als größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit im Meer, weit größer als die Bedrohung durch den weißen Hai.

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So schützt du dich vor Seewespen

⛔ Achte an Badestränden auf Warnhinweise. In Risikogebieten wird meist mit Schildern auf die Gefahr durch Seewespen hingewiesen. An diesen Stellen solltest du nicht ins Wasser gehen.

🌊 In Australien werden betroffene Badestellen häufig mit einem feinmaschigen Netz abgesichert, das von der Seewespe und ihren Tentakel nicht durchdrungen werden kann. Wenn du in diesen gekennzeichneten Bereichen ins Wasser gehst, bist du sicher.

🤿 Wer außerhalb der abgesicherten Bereiche ins Wasser geht, kann sich mit einem nesselsicheren Tauch- oder Surf-Anzug schützen. Wichtig dabei ist, dass auch Kopf, Hände und Füße bedeckt sind.

Von der Seewespe gestochen: Was tun?

🍾 Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Stich, muss schnell gehandelt werden. Essig mit einem Säuregehalt von vier bis sechs Prozent wird als Notfall-Maßnahme empfohlen und an bewachten Stränden von Rettungsschwimmern bereitgehalten. Die Säure deaktiviert noch nicht entladenen Nesselzellen auf der Haut und kann eine stärkere Vergiftung verhindern.

💊 Als wirksames Mittel gegen das Gift der Seewespe gilt Zinkgluconat, ein Salz der Gluconsäure. Es ist als Kapseln in Apotheken rezeptfrei erhältlich und kann die Überlebenschancen nach einem Stich enorm erhöhen.

💉 Es ist ein Gegengift verfügbar, das intravenös verabreicht werden muss. Allerdings zeigt dieses Medikament in Untersuchungen eher eine mäßige Wirksamkeit.

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Ranking: Das sind die 5 giftigsten Tiere der Welt

Die Bestimmung der giftigsten Tiere der Welt ist keine exakte Wissenschaft. Für das folgende Ranking wurde unter anderem der LD50-Wert berücksichtigt sowie wie viel Gift bei einem Kontakt freigesetzt wird. Der LD50-Wert gibt an, wie viel Gift erforderlich ist, um 50 Prozent einer Testpopulation von Labormäusen zu töten.

  1. Seewespe (Chironex fleckeri)
    Diese Würfelqualle gilt als giftigstes Tier der Welt und kommt vor allem im tropischen Pazifik vor, insbesondere an der Küste Nord- und Ostaustraliens.
  2. Inlandtaipan (Oxyuranus microlepidotus)
    Der Inlandtaipan lebt in Australien und gilt als giftigste Schlange der Welt. Ein Tropfen seines Giftes kann theoretisch bis zu 100 Menschen töten und wirkt in nur 45 Minuten.
  3. Blaugeringelte Kraken (Hapalochlaena sp.)
    Blaugeringelte Kraken leben an der Küste Australiens, der Philippinen, Indonesien und Neuguinea. Sie sind etwa so groß wie ein Golfball - doch ihr Biss ist tödlich. Ein Biss enthält genug Gift, um 26 Menschen zu töten. Ein Gegengift ist nicht bekannt.
  4. Irukandji-Würfelqualle (Carukia barnesi)
    Diese Würfelquallen-Art ist nur so groß wie die Fingerspitze eines Menschen, aber dafür extrem wehrhaft. Das Gift ihrer Nesselzellen verursacht das Irukandji-Syndrom, das mit unerträglichen Schmerzen und Gehirnblutungen einhergehen kann. Ein Gegengift gibt es nicht.
  5. Kegelschnecke (Conus marmoreus und andere Arten der Gattung)
    Diese Wasserschnecke besitzt ein besonders starkes Gift. Die Menge einer Schnecke reicht theoretisch aus, um 20 Erwachsene zu töten. Kegelschnecken sind in den tropischen und subtropischen Meeren zu Hause und können mit ihren scharfen Zähnen selbst Neoprenanzüge durchdringen.

Häufige Fragen zur Seewespe

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