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Schrumpft unser Gehirn wegen des Klimawandels?

  • Veröffentlicht: 15.08.2023
  • 08:45 Uhr
  • Joana Hahn

Ein US-Forschungsteam entdeckte, dass der Klimawandel nicht nur das Wetter beeinflusst, sondern auch evolutionäre Folgen für die Menschheit hat – besonders für unser Denkvermögen. Im Clip: Wie funktioniert unser Gehirn?

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Das Wichtigste zu Auswirkungen des Klimawandels auf das Gehirn

  • Durch den Vergleich von Daten aus früheren Studien analysierte ein US-amerikanisches Forschungsteam, inwieweit unterschiedliche Temperaturschwankungen die Größe des menschlichen Gehirns im Verlauf der Zeit beeinflusst haben könnten.

  • Die Forscher:innen verglichen 298 Hominiden aus den letzten 50.000 Jahren auf Veränderungen der Gehirngröße. Hominiden sind eine Familie von Primaten, zu der Menschen und ihre näheren ausgestorbenen Verwandten wie Neandertaler gehören.

  • Bei der Studie wurden paläoklimatische Aufzeichnungen zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag berücksichtigt.

  • Ergebnis der Studie: Die Gehirngröße des Menschen ist in Zeiten der Klimaerwärmung geringer als in kühleren Perioden.

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Evolutionäre Veränderungen

Aufgrund des Klimawandels wir die Erde immer wärmer. Bis Ende des Jahrhunderts wird die Temperatur wahrscheinlich um mindestens 1,5 Grad Celsius steigen, wobei es auch mehr Grad sein könnten.

In einer neuen Studie des Natural History Museum in Kalifornien haben Wissenschaftler:innen das Gehirnvolumen von 298 Hominiden untersucht, die in den letzten 50.000 Jahren gelebt haben. Es wurden auch Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Regen desselben Zeitraums in die Studie mit einbezogen und verglichen.

Das Ergebnis der Studie zeigt klar: Nachdem die letzte Eiszeit vor ungefähr 10.000 Jahren endete, begann das menschliche Gehirn aufgrund der steigenden Temperaturen zu schrumpfen. Die Individuen der folgenden wärmeren Zeit hatten etwa 10,7 Prozent weniger Gehirnmasse im Vergleich zu ihren Vorfahren aus der Eiszeit. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich menschliche Gehirne an die wechselnden globalen Temperaturen anpassen: Bei lang anhaltenden Hitzeperioden wird das Gehirn kleiner und bei längeren Kälteperioden größer.

Galileo vom 2018-07-23

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Trockenheit lässt das Gehirn wachsen

Die Forscher:innen bemerkten auch Anpassungsreaktionen bei Luftfeuchtigkeit und Niederschlägen: Das Gehirn vergrößerte sich bei Trockenheit und verkleinerte sich bei häufigen Regenfällen. Während die Anpassung an die wärmeren Zeiten Tausende von Jahren dauerte, geschahen Veränderungen in der Gehirngröße aufgrund von Trockenheit oder Regen sehr schnell - über nur wenige Generationen, innerhalb von Jahrzehnten.

Um verstehen zu können, welchen Einfluss das Klima auf unser Gehirn und unsere Denkfähigkeit hat, müssen weitere Forschungen erhoben werden. Denn selbst eine kleine Abnahme der Gehirngröße könnte unsere Körperfunktion auf eine Weise beeinflussen, die heute noch nicht vollständig verstanden werden kann.

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