Giftige Vögel: Diese gefährlichen Vogelarten gibt es weltweit
- Veröffentlicht: 12.06.2023
- 10:36 Uhr
- Anna Kaltenhauser
Spitze Schnäbel, scharfe Krallen, Flugangriffe: das alles kennst du von Vögeln. Doch dieses Exemplar verteidigt sich mit giftigen Federn. Plus: Warum Wachtelfleisch zu einer Vergiftung führen kann.
Das Wichtigste zum Thema Giftige Vögel
Weltweit gibt es rund 50 Milliarden Vögel und 11.000 verschiedene Vogelarten.
Giftige Vögel kommen fast nur in den Regenwäldern Papua Neuguineas vor, bisher wurden auf dem Inselstaat zehn giftige Vogelarten entdeckt.
Das Gift der Vögel steckt in ihrem Gefieder, der Muskulatur und Haut. Sie produzieren das Toxin nicht selbst, sondern nehmen es über ihre Nahrung auf.
Der Zweifarben-Pitohui ist der giftigste Vogel der Welt
Der Zweifarbenpitohui sieht mit seinem orange-schwarzen Federkleid prachtvoll und bis auf seinen spitzen Schnabel eher harmlos aus, doch die Optik täuscht.
In dem 25 Zentimeter großen Vogel steckt das Gift Homobatrachotoxin: der Pitohui frisst giftige Käfer und speichert deren Toxin unbeschadet im Gefieder, der Muskulatur und seiner Haut. Je mehr Käfer er frisst, desto giftiger wird er. Das Gift Batrachotoxin steckt übrigens auch in Pfeilgiftfröschen.
Warum er das macht? Man geht davon aus, dass der Vogel sich so seine Futterquelle exklusiv sichert (andere Tiere fressen den giftigen Käfer nicht), zum anderen könnte es ein Mittel zur Verteidigung sein.
Übrigens: 1990 entdeckten Forschende eher zufällig seine Giftigkeit. Beim Befreien aus einem Fangnetz, verletzte der bereits bekannte Vogel einen Wissenschaftler. Die Wunde brannte, schmeckte bitter und die Zunge wurde nach dem Ablecken taub.
Für Einheimische trägt der Zweifarbenpitohui deshalb auch den Namen "Abfallvogel": Sein Fleisch brennt im Mund wie mehrere Chilischoten.
Ist der Zweifarbenpitohui für den Menschen gefährlich? Nein. Die Menge an Toxin, die der Vogel zu sich nimmt, wäre für dich unangenehm, jedoch nicht tödlich.
Finger weg von diesen niedlichen Vögeln!
Erst dieses Jahr entdeckte ein dänisches Forschungs-Team zwei weitere giftige Vogelarten auf Papua Neuguinea.
Giftige Vögel: Diese gefährlichen Vogelarten gibt es weltweit
Darum kann Wachtelfleisch giftig sein!
Beim Verzehr von wilden Wachteln kann es - wenn auch selten - zu Coturnismus, einer lebensbedrohenden Wachtelfleischvergiftung kommen. Muskelfasern beginnen sich aufzulösen, im schlimmsten Fall versagen die Nieren. Die Symptome können Übelkeit, Fieber, Muskel- und Nervenschmerzen sein.
Die gute Nachricht: In deutschen Restaurants werden dir nur Zuchtwachteln serviert, im Ausland solltest du unbedingt nachfragen oder ganz auf Wachtelfleisch verzichten.
Und woher stammt das Gift im Wachtelfleisch? Als Zugvogel ernährt sich die Wachtel unter anderem von Samen und Früchten des giftigen Gefleckten Schierlings.
Für die Tiere selbst ist die Pflanze nicht schädlich, sie speichern es jedoch in ihrem Fleisch ab. Übrigens: weder Geruch noch Geschmack deuten auf vergiftetes Wachtelfleisch hin.
Die häufigsten Fragen zu giftigen Vögeln
Der Zweifarbenpitohui oder auch Zweifarbenpirol ist der giftigste Vogel der Welt. Er lebt in den Regenwäldern Papua Neuguineas. Einheimische, die eigentlich Vogelfleisch verzehren, machen einen großen Bogen um ihn. Er schmeckt extrem bitter und scharf.
Er ist giftig! Das Toxin steckt in Haut, Muskulatur und Gefieder des Vogels. Der Zweifarbenpitohui produziert das Gift Homobatrachotoxin nicht selbst, sondern nimmt es über seine Nahrung auf.
Der Kakapo aus Neuseeland hat den Ruf, sehr dumm zu sein. Zurückzuführen ist das angeblich auf mehrere, nicht besonders schlaue Verhaltensmuster. Zum einen hat der Kakapo keinen Fluchtinstinkt entwickelt: statt vor Raubtieren zu fliehen, erstarrt er. Zum anderen ist sein Paarungsverhalten kompliziert: Weibchen wollen sich nur alle drei bis vier Jahre paaren, während die Männchen jährlich um sie werben.
Das ist der Helmkasuar. Mit seinen dolchartigen Krallen und spitzem Schnabel kann der große Laufvogel (180 Zentimeter) für Menschen gefährlich werden, bisher kam es zu zwei Todesfällen. Der Vogel reagiert jedoch nur so aggressiv, um seine Jungen oder sich selbst zu verteidigen.