ChatGPT und Co.
Künstliche Intelligenz: Die Risiken und Chancen der KI
- Aktualisiert: 20.08.2024
- 11:18 Uhr
- Galileo
Künstliche Intelligenz ist seit Jahren auf dem Vormarsch. Durch Text-KIs wie ChatGPT und Bild-Generatoren wie DALL-E verbreitet sich KI inzwischen zunehmend auch im Alltag. Welche Chancen und Risiken damit einhergehen, klären wir dir hier.
Das Wichtigste zu Künstlicher Intelligenz
Mit Künstlicher Intelligenz (KI) sind vor allem Systeme gemeint, die durch maschinelles Lernen antrainiert werden. Das heißt: Fachleute bringen einer Maschine anhand von großen Datenmengen ein bestimmtes Vorgehen bei, das diese umso verlässlicher ausführt, je besser das Training ist.
Die Sorge vor einer unkontrollierten Entwicklung und Verwendung von KI-Systemen besteht schon länger. Eine Gruppe aus über 1.800 Personen, darunter unter anderem Tesla-Chef Elon Musk und Apple-Mitgründer Stephen Wozniak, fordert im Frühjahr 2023 daher in einem offenen Brief eine halbjährliche Pause für die Entwicklung von KI.
Die Unterbrechung sollte zur Entwicklung eines verbindlichen Regelwerks genutzt werden. Mittlerweile sollen in der EU durch den "AI Act" KI-Anwendungen strenger reguliert werden.
Welche Möglichkeiten und Gefahren die Anwendung von Künstlicher Intelligenz mit sich bringt, siehst du weiter unten auf der Seite.
Tipp: Linda Zervakis beschäftigt sich am Dienstag 20. August, um 20:15 Uhr in der Reportage "ProSieben THEMA: Kann KI die Demokratie retten?" mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Politik. Die Sendung kannst du im Livestream auf JOYN verfolgen.
Wo KI unter anderem zum Einsatz kommt
✒ Viel Aufsehen erregen aktuell texterstellende KIs, allen voran ChatGPT. Das Sprachsystem kann automatisiert Texte mit bemerkenswerter Qualität anfertigen. Nach einer repräsentativen Umfrage des TÜV-Verbands 2023 ergab, dass fast jede:r Vierte (23 Prozent) ChatGPT bereits für private oder berufliche Zwecke genutzt hat. Etwa 50 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Vorteile gegenüber möglicher Risiken überwiegen.
📷 Text-zu-Bild-Generatoren wie DALL-E oder auch von Stable Diffusion, Midjourney und Crayion erstellen auf Befehl in Form von einer Beschreibung mithilfe von künstlicher Intelligenz Bilder.
😵 Deepfakes sind täuschend echte Manipulationen von Videos, Bildern und Ton-Aufnahmen. Berüchtigt ist vor allem "Face Swapping": Dabei werden Gesichter oder auch Stimmen ausgetauscht. Fachleute warnen vor damit erstellten Fake News.
🗣 Auch die Sprachassistenten von Apple, Amazon und anderen Tech-Giganten, Siri, Alexa und Co., basieren auf KI.
👩⚕️ Selbst in der Medizin ist Künstliche Intelligenz angekommen: Es gibt KIs, die Daten durchsuchen und kategorisieren, um die Arbeit von Ärzt:innen zu erleichtern.
🐱 Foto-Filter wissen dank Künstlicher Intelligenz, wohin sie Verzierungen wie Katzenohren zu platzieren haben.
🚗 Autonomes Fahren würde ohne KI ebenso wenig funktionieren.
Künstliche Intelligenz als Staatsanwalt
Automatisch angeklagt: Künstliche Intelligenz als Staatsanwalt
Chancen dank Künstlicher Intelligenz
Übergeordnet kann Künstliche Intelligenz im Job sowie im Alltag Abläufe vereinfachen, wodurch mehr Zeit und weitere Ressourcen für andere Dinge frei werden.
Zum Beispiel können KI-Systeme den Zugang zu Informationen erleichtern, den Straßenverkehr sicherer machen, Vertriebswege optimieren, die Gesundheitsversorgung verbessern, bei der Strafverfolgung Datensätze schneller verarbeiten und beim Energiesparen helfen.
Künstliche Intelligenz kann demnach ein wertvolles Werkzeug sein, das die Bedingungen im (Berufs-)Leben verändert.
Fachleute versprechen sich durch den weitflächigen Einsatz von KI einen Produktivitäts-Schub in der Arbeitswelt. Der Nobelpreisträger Chris Pissarides hält dank KI auch eine Vier-Tage-Woche für realistisch.
Mit dem "AI Act" wurden auf EU-Ebene erste Regelungen im Hinblick auf KI-Anwendungen festgelegt. So wird zum Beispiel der Einsatz zur automatischen Gesichtserkennung geregelt. Auch soll sichergestellt werden, dass bei der KI-Entwicklung keine Urheberrechte verletzt werden. Durch KI geschaffene Bilder, Texte und Töne müssen entsprechend gekennzeichnet werden. Es ist das weltweit erste Gesetz seiner Art nach Angaben des EU-Parlaments. Bislang regeln es die meisten Länder über Verordnungen und Dekrete.
Risiken beim Einsatz Künstlicher Intelligenz
Neben dem vielversprechenden Potenzial birgt die Verbreitung von KI-Systemen auch nicht zu unterschätzende Gefahren.
Zum Beispiel fürchten viele um ihre Jobs, wenn KI die Arbeit übernehmen könnte. Auch sorgen sich Lehrkräfte um die Bildung von Schüler:innern und Studierenden. Generell warnen Fachleute vor einem Zuwachs von Fake News.
Wird KI missbraucht, stellt sich die Frage nach der Verantwortlichkeit. Im Gegensatz zu natürlichen Personen können KI-Systeme keine Urheberrechte haben. Sie haben keine menschlichen Erfahrungen, Meinungen oder ein Bewusstsein.
Darüber hinaus ist grundsätzlich eine Förderung der Kompetenzen im Umgang mit KI-erstellten Inhalten wichtig. Das offenbart auch eine Studie des TÜV aus dem Jahr 2021: Demnach kennen zwar fast alle Befragten (95 Prozent) den Begriff "Künstliche Intelligenz". Lediglich rund die Hälfte (48 Prozent) kann diesen jedoch gut erklären. Ungefähr jede:r Neunte (11 Prozent) weiß wenig bis nichts über KI.
Häufige Fragen zu Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz
KI kann Menschen nach jetzigem Kenntnisstand in unzähligen Aufgaben im Alltag und Beruf unterstützen. Vor allem wiederkehrende Aufgaben kann Künstliche Intelligenz abnehmen, damit mehr Kapazitäten für andere Dinge bleiben. Dadurch wird der Mensch jedoch nicht überflüssig, sondern die Anforderungen und Umstände verändern sich lediglich.