Miniatur-Lebewesen im Meer: Darum sind die Winzlinge so wichtig
- Veröffentlicht: 07.08.2023
- 08:45 Uhr
- Galileo
Wetten, du hast die meisten Mini-Meeresbewohner aus diesem Artikel noch nie gesehen? Sie sind teils kleiner als eine Erbse und leisten doch Großes. Im Clip: Warum Plankton so wichtig für uns ist.
Das Wichtigste zum Thema Miniatur-Lebewesen im Meer
Im Meer verstecken sich noch viel mehr faszinierende Wesen als jene, die wir kennen und sehen.
Die allermeisten Lebewesen in den Ozeanen (und auch auf der Erde) sind nämlich Winzlinge, die wir teils gar nicht mit bloßem Auge erkennen können.
Rate mal, von welchen Tieren es auf der Welt am meisten gibt? Es ist Krill, also winziges tierisches Plankton. Seine Population wiegt geschätzt 500 Millionen Tonnen.
Näher betrachtet sind die Winzlinge nicht weniger faszinierend als große Fische oder Wale – die ohne sie übrigens gar nicht überleben könnten.
Das pinke, pummelige Zwerg-Seepferdchen auf unserem Titelbild wird nicht größer als zwei Zentimeter. Lerne noch mehr bunte Mini-Meeresbewohner kennen.
Die Winzlinge kommen: Miniatur-Wunderland Meer
Miniatur-Lebewesen im Meer: Darum sind die Winzlinge so wichtig
87 Millimeter großer Winzling: der Psychedelische Anglerfisch
Eigentlich müsste man mit diesem Outfit auffallen, aber dieser kleine bunte Freak misst nicht mal einen Zentimeter - vermutlich wurde er deshalb auch erst 2009 entdeckt. Und ja, die Art heißt wirklich Psychedelischer Anglerfisch (Histiophryne psychedelica). Warum ist selbsterklärend, wenn man die Aufnahmen von ihm sieht.
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Sie entdecken Miniatur-Lebewesen: die Spotter
Namhafte Spotter:innen sind in der Forschungs- und Makro-Foto-Szene teils echte Berühmtheiten. Sie "spotten", also erspähen, mit geübtem Auge auch die kleinsten Lebewesen zu Forschungszwecken oder für die Unterwasser-Fotografie.
Da man für die kleinsten Lebewesen die größten Makro-Objektive braucht, wird die Fotografie kleiner Lebewesen auch Makro-Fotografie genannt.
Unbekannte Tierarten: die Dark Taxa
🔎 Schätzungen zufolge sind erst zehn bis 20 Prozent aller Tiere auf der Welt erforscht. Ein Großteil der Arten blieb bisher unentdeckt. Solche unbekannten Arten nennt man in der Wissenschaft "Dark Taxa". Besonders viele davon werden im Reich der Insekten, der Tiefsee und der Kleinstlebewesen im Meer vermutet.
Revolution der Winzlinge
Wie entwickelt sich die Größe von Tieren in den nächsten 100 Jahren? Diese Frage erforschte ein Team um Robert Cooke der Universität Southampton. Klein gewinnt - laut den Forschenden werden Tiere stetig kleiner, genauer genommen soll ihre Körpermasse laut der Studie im nächsten Jahrhundert sogar um ganze 25 Prozent schrumpfen. Rasanter Prozess, wenn man bedenkt, dass die Tierwelt seit der letzten Eiszeit vor rund 130.000 Jahren bis heute "nur" rund 15 Prozent ihrer Körpermasse einbüßte.
Auf der roten Liste der über eine Million bedrohten Tierarten stehen vor allem große Vögel und Säugetiere, wie der Raubadler oder das Spitzmaulnashorn. Die Gewinner sind kleinere, fruchtbare und insektenfressende Tiere wie Nagetiere und Singvögel, die ein breites Nahrungsspektrum haben und sich flexibler an die ökologischen Veränderungen der Erde anpassen können.
Häufige Fragen zu Miniatur-Lebewesen im Meer
Die Artenvielfalt im Meer ist groß - rund 240.000 Spezies sind bekannt, insgesamt werden mehr als 2 Millionen verschiedene Arten im Meer vermutet. Die Vielfalt reicht von winzigem tierischen Plankton (Krill) bis hin zu den größten Tieren der Erde, den Walen.
Laut Definition ist Plankton die "Gesamtheit der im Wasser lebenden tierischen und pflanzlichen Lebewesen, die sich nicht selbst fortbewegen, sondern durch das Wasser bewegt werden." Man unterscheidet zwischen tierischem Plankton (Zooplankton) und pflanzlichem Plankton (Phytoplankton).
Phytoplankton dient als Nahrungsgrundlage vieler Meereslebewesen. Außerdem erzeugt es Sauerstoff durch Photosynthese und absorbiert sogar mehr CO2 als unsere Regenwälder.
Zooplankton, also tierisches Plankton, besteht aus unzähligen kleinen Krebstierchen, dem Krill. Von ihm ernähren sich zum Beispiel große Barten-Wale oder Walhaie.