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Missionen zum Mond: Warum alle dorthin wollen

  • Veröffentlicht: 24.09.2023
  • 09:00 Uhr
  • Peter Schneider

Mehr als Dutzend Raumfahrzeuge fliegen 2023 und in den kommenden Jahren zum Mond. Ihr Ziel: Sie sollen eine bemannte Landung vorbereiten - als ersten Schritt für eine Mission zum Mars. Hier erfährst du, warum der Mond wieder aktuell ist. Mit welcher Rakete die NASA zum Mond reist, zeigen wir im Clip.

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Das Wichtigste zum Thema Geplante Mondmissionen

  • Weltraum-Stau: Mehr als ein Dutzend Raumfahrzeuge fliegen in den kommenden Jahren zum Mond. Ein Grund für den Hype: Die Rückkehr zu Mond. Schon Ende 2025 - in zwei Jahren - sollen wieder Menschen dort landen. Dieses Mal soll eine Frau als erste aussteigen.

  • Der erste unbemannter Testflug war bereits ein voller Erfolg! Hier findest du alles zur neuen Artemis-Mission der NASA.

  • 2022 war es 50 Jahre her, dass Apollo-Astronaut Gene Cernan als letzter Mensch auf dem Mond war. Heikelste Frage: Wenn es in den 60er-Jahren möglich war, zum Mond zu fliegen - warum ist es das nicht auch heute noch?

  • Antwort: Das Know-how ist verloren gegangen. Die USA gaben umgerechnet und inflationsbereinigt über 100 Milliarden Euro aus, um die ersten auf dem Mond zu sein. Nachdem sie das Rennen zum Mond gewannen, fehlte danach ein Motiv.

  • Mit vielen kleinen Erkundungs-Missionen tastet sich die NASA wieder an den Mond heran.

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Highlight für Mondfans: Das Raumschiff Orion fliegt um den Erdtrabanten

Der erfolgreiche Start und Flug des noch unbemannten Raumschiffs Orion zum Mond waren die vorläufigen Höhepunkte des Mondmissionsjahrs 2023.
Der erfolgreiche Start und Flug des noch unbemannten Raumschiffs Orion zum Mond waren die vorläufigen Höhepunkte des Mondmissionsjahrs 2023.© Nasa

Überblick: Zehn Mondmissionen 2023

🛬 Ganz wichtig für die Mondlandung: Das neue Starship von Elon Musk. Es soll den Astronaut:innen als Landefähre dienen. Der spektakuläre erste Testflug endete mit einem Absturz, gilt aber als Erfolg. Der zweite soll bald folgen.

⚪ Mini-Kundschafter: Am 28. Juni 2022 startete der Satellit "Capstone". Das nur Mikrowellen-große Gerät soll die Umlaufbahn um den Mond untersuchen, auf der später die neue Raumstation Lunar Gateway kreisen soll. Zwischenzeitlich geriet "Capstone" mittlerweile ins Taumeln, konnte aber gerettet werden.

🅿️ Parkplatzsuche: Am 5. August 2022 startete Südkorea seine erste Mondmission mit einer Falcon 9 von Space X. Der Satellit Pathfinder Lunar Orbiter ist im Dezember am Mond angekommen und soll nun unter anderem eine Landestelle für spätere südkoreanische Missionen auschecken.

🐻 Die Konkurrenz: Russland beabsichtigte, die unbemannte Landefähre Luna-25 zum Mond zu schicken. Die erste seit 1976! Während der Start am 11. August noch gelang, scheiterte die Landung am 19. August. Hier erfährst du, warum Luna 25 abstürzte.

😭 Nach Indiens vergeblichem Versuch, 2019 auf dem Mond zu landen, nahm Premier Modi seinen schluchzenden Raumfahrt-Chef tröstend in die Arme. Am 23. August konnten beide jubeln: Die Sonde Chandrayaan 3 landete erfolgreich am Südpol des Monds und setzte sogar den Rover Pragyan ab.

☢️ 2023 soll die private Landefähre Peregrine mit der neuen Vulcan-Rakete starten, um für die NASA den Nordosten des Mondes zu untersuchen. Mit an Bord: ein deutsches Strahlen-Messegerät. Der bereits etliche Male verschobene Start ist nur für das letzte Quartal geplant.

💨 Für den 15. November2023 ist das Abheben der sechsbeinigen Landefähre Nova-C der Firma "Intuitive Machines" geplant, die bei der Landung am Südpol unter anderem den aufgewirbelten Staub untersuchen soll. Die NASA fürchtet, dieser könne später die Fähre der Astronaut:innen beschädigen.

👨‍🎨 Ende 2023 plant Elon Musk, sein wiederverwendbares Superraumschiff Starship mit Künstlern für sechs Tage zum Mond zu schicken: Youtuber, Filmemacher, Tänzerinnen - alles bezahlt vom japanischen Internet-Milliardär Yusaku Maezawa. Das Raumschiff soll den Trabanten etwa in 200 Kilometer Höhe umrunden. Es wäre der erste bemannte Flug zum Mond seit Apollo 17 im Jahr 1972.

🐇 Ende 2022 startete die japanische Mission Hakuto (für "Weißer Hase"). Ziel: die erste privat finanzierte, weiche Landung auf dem Mond. Bis kurz vor dem Aufsetzen am 25. April 2023 schien alles in Ordnung, dann brach die Verbindung ab. Offenbar war der Sprit ausgegangen und die Sonde daraufhin abgestürzt.

➡️ Tragisch: An Bord der japanischen Landefähre war der Rover "Rashid". Nach der erfolgreichen Mars-Mission Hope versuchen sich die Vereinigten Arabischen Emirate nun am Erdtrabanten. Der passende Name für die weite Reise - "Raschid" bedeutet "Rechtgeleiteter" - hat offenbar nichts gebracht.

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Die wichtigsten Mond-Fahrzeuge in Bildern

Missionen zum Mond: Warum alle dorthin wollen

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Das Starship soll noch 2023 mit Künstler:innen zum Mond fliegen. Allerdings muss es erst mal das All erreichen. Beim unbemannten Erststart (hier noch unversehrt) ist es aus 35 Kilometer Höhe abgestürzt.
© SpaceX

Das Starship soll noch 2023 mit Künstler:innen zum Mond fliegen. Allerdings muss es erst mal das All erreichen. Beim unbemannten Erststart (hier noch unversehrt) ist es aus 35 Kilometer Höhe abgestürzt.

Bereits fertig: Mit dem Raumschiff Orion sollen die Astronaut:innen zum Mond fliegen. Seit 2006 hat es mehr als 21 Milliarden US-Dollar verschlungen (17,7 Mrd. Euro) - fast so viel, wie die NASA für die Mondlandung bis 2025 plant. Der Bau der Orion-Raumschiffe kostet jedes Jahr mehr als eine Milliarde Dollar.
© NASA

Bereits fertig: Mit dem Raumschiff Orion sollen die Astronaut:innen zum Mond fliegen. Seit 2006 hat es mehr als 21 Milliarden US-Dollar verschlungen (17,7 Mrd. Euro) - fast so viel, wie die NASA für die Mondlandung bis 2025 plant. Der Bau der Orion-Raumschiffe kostet jedes Jahr mehr als eine Milliarde Dollar.

Die NASA plant eine neue Raumstation. Sie soll aber nicht um die Erde kreisen wie die ISS, sondern um den Mond. Außerdem wird sie nicht ständig bemannt sein, sondern immer nur ein paar Monate lang. Das Antriebs-Modul wird schon gebaut.
© NASA

Die NASA plant eine neue Raumstation. Sie soll aber nicht um die Erde kreisen wie die ISS, sondern um den Mond. Außerdem wird sie nicht ständig bemannt sein, sondern immer nur ein paar Monate lang. Das Antriebs-Modul wird schon gebaut.

Peregrine: Für die Raumfahrt ist die kleine Mondlandefähre eine Sensation. Denn sie ist vom privaten Unternehmen Astrobotics gebaut worden und dient der NASA quasi als Taxi.
© Astrobotics

Peregrine: Für die Raumfahrt ist die kleine Mondlandefähre eine Sensation. Denn sie ist vom privaten Unternehmen Astrobotics gebaut worden und dient der NASA quasi als Taxi.

Hier steht der kleine Capstone-Satellite noch in Kalifornien auf der Erde und wird durchgemessen. Mittlerweile umrundet er den Mond.
© NASA

Hier steht der kleine Capstone-Satellite noch in Kalifornien auf der Erde und wird durchgemessen. Mittlerweile umrundet er den Mond.

So stellt sich Astrobotic seine Landefähre auf dem Mond vor. Allerdings muss er es erst mal ins All schaffen. Er soll nämlich beim Erstflug der brandneuen Rakete Vulcan mitreisen - eine riskante Mission.
© Astrobotic

So stellt sich Astrobotic seine Landefähre auf dem Mond vor. Allerdings muss er es erst mal ins All schaffen. Er soll nämlich beim Erstflug der brandneuen Rakete Vulcan mitreisen - eine riskante Mission.

Der Rashid-Rover. Das Fahrzeug ist komplett in den Vereinigten Arabischen Emiraten gebaut worden.
© Mohammed Bin Rashid Space Centre

Der Rashid-Rover. Das Fahrzeug ist komplett in den Vereinigten Arabischen Emiraten gebaut worden.

Die japanische Landefähre, die den arabischen Rover Rashid auf dem Mond absetzen soll.
© iSpace

Die japanische Landefähre, die den arabischen Rover Rashid auf dem Mond absetzen soll.

Das sind die wichtigsten Mondmissionen der Zukunft

🌕 Die wichtigste Mission ist mit Abstand Artemis 3: die für Ende 2025 geplante Landung dreier Astronau:innen am Südpol. Sie sollen langfristig rausfinden, wie und ob sich Ressourcen auf dem Mond - vor allem Wasser - für spätere Mission nutzen lassen.

🔱 Mit Chang'e 5 gelang es chinesischen Ingenieur:innen schon, eine Bodenprobe vom Mond auf die Erde zu holen. Mit der Chang’e-6 planen sie, das Kunststück 2025 zu wiederholen. Dann soll die acht Tonnen schwere Sonde am Rand des Südpol-Aitken-Beckens auf der erdabgewandten Seite des Mondes landen.

🛬 Vorausgesetzt, die Landung gelingt dieses Jahr, kann Indien zusammen mit Japan 2025 das deutlich anspruchsvollere Unterfangen Lupex angehen. Die asiatischen Länder wollen zunächst mit einer Fähre am Südpol des Mondes landen. Dort soll sie einen Roboter absetzen, um dann sechs Monate lang bis zu 1,50 Meter tief nach Wassereis zu bohren.

💥 Fast hätte es das kleine Israel 2019 in den Kreis der nur drei Länder geschafft, denen eine weiche Mondlandung gelang. Doch die Landefähre Beresheet zerschellte im Landeanflug. Um auf Nummer sicherzugehen, soll Nachfolger Beresheet II 2025 gleich zwei kleine Landefähren zum Mond transportieren.

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