Fiese Pubertät: Was bricht beim Stimmbruch?
- Veröffentlicht: 26.08.2021
- 18:45 Uhr
- Alena Brandt
In der Pubertät setzt bei Jugendlichen der Stimmbruch ein. Warum klingen vor allem Jungen dann so schrill - und wie lange dauert das an? Aiman hat die Antwort - im Clip.
Stimmbruch: Wann er startet und wie er sich bemerkbar macht
Bei Kindern klingen die Stimmen von Jungen und Mädchen noch fast gleich. In der Pubertät - etwa im Alter zwischen 12 und 15 Jahren - setzt dann der Stimmbruch ein.
Die Stimme bricht natürlich nicht. Sie verändert im Stimmwechsel ihren Klang und wird deutlich tiefer.
Der Stimmbruch fällt bei Jungen meist mehr auf als bei Mädchen. Jungs produzieren in der Pubertät massenhaft das Männlichkeits-Hormon Testosteron.
Die Hormone lassen den Kehlkopf wachsen - und die Stimmbänder werden bei Jungen bis zu 1 Zentimeter länger. Bei Mädchen wachsen sie hingegen nur 1 bis 3 Millimeter.
Im Stimmbruch klingen die Stimmen schrill. Die Ursache: Die Muskeln haben sich noch nicht an die längeren Stimmbänder gewöhnt. Das Zusammenspiel hakt.
Anatomie: Hier liegen die Stimmbänder
Voll verstimmt! Deshalb krächzen Jugendliche und so lange dauert es
Zugegeben, es klingt schon lustig, wenn Pubertierende im Stimmbruch im einen Moment klingen wie erwachsene Männer - und im nächsten Moment nur noch schrill quietschen.
Woran liegt das? Die Muskeln im Kehlkopf ziehen manchmal stark an den Stimmbändern, dann wieder nur schwach. So entsteht das typische Krächzen im Stimmbruch.
Das Zusammenspiel aus Muskeln und Stimmbändern muss sich einpendeln. Keine Panik, irgendwann geht der Stimmbruch vorbei. Nach einem halben Jahr ist das schlimmste Krächzen meist vorüber.
Warum klingen Stimmen mal hoch und mal tief?
🎸 Wie die Stimmhöhe entsteht, erklären wir dir am Gitarren-Gleichnis. Du bist ganz Ohr? Also los.
🎸 Die langen Saiten einer Gitarre schwingen vergleichsweise langsam. Der Ton klingt tief.
🎸 Die kurzen Saiten einer Gitarre schwingen vergleichsweise schnell. Der Ton klingt hoch.
🎸 Unsere Stimmbänder sind wie die Gitarren-Saiten. Spannen wir die Stimmbänder an, verkürzen sie sich - und der Ton wird höher.
Testosteron beeinflusst die Entwicklung der Stimme
🧠 In der Pubertät baut sich das Gehirn um. Dabei flutet es den Körper mit Hormonen.
😮 Das männliche Sexualhormon Testosteron beeinflusst stark, wie die Stimme sich entwickelt.
👧 Auch Mädchen haben Testosteron im Körper - aber zu einem geringeren Anteil als Jungs.
📏 Das Hormon Testosteron lässt den Kehlkopf in der Pubertät wachsen.
👦 Dabei vergrößert sich auch der Adamsapfel - du siehst ihn als Vorsprung am Hals. Bei Männern tritt er meist stärker hervor.
🕪 Der Adamsapfel zieht die Stimmbänder im spitzen Winkel nach vorne. Dadurch verlängern sich die Stimmbänder und klingen tiefer.
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