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Unendliche Weiten

Superlativen aus dem Weltall: So groß ist das Universum

  • Aktualisiert: 11.01.2024
  • 04:17 Uhr
  • Peter Michael Schneider

Wie groß ist eigentlich das Universum? Und wie kann man es vermessen? Hier findest du die größten und kleinsten Dinge im All - gemessen am Menschen. Im Clip erklären wir, warum das Universum stetig weiter wächst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Du glaubst, du kannst dir vorstellen, wie groß das Universum ist? Fehlanzeige: Es ist einfach zu groß! Es lässt sich mit nichts vergleichen, was du normalerweise als Maßstab nimmst. Denn mit einem Meter als Referenz kommt man nicht weit.

  • Das Größte, was sich denken lässt, ist das All selbst - mit fast 80 Milliarden Lichtjahren Durchmesser. Und es wird ständig noch größer. Auf eine Million Lichtjahre dehnt es sich um 20 Kilometer pro Sekunde aus - das sind mehr als 70.000 Kilometer pro Stunde, also schneller als ein Raumschiff!

  • Es gibt sogar eine kleinste Länge - die Planck-Länge. Sie ist kleiner als Elementarteilchen und lässt sich nicht weiter teilen, weil dann kurioserweise die Naturgesetze nicht mehr funktionieren.

Superlative im Universum

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Größenverhältnisse im Universum: Von der kleinsten zur größten bekannten Einheit.
© Galileo

Größenverhältnisse im Universum: Von der kleinsten zur größten bekannten Einheit.

Größenverhältnisse im Universum: Von der kleinsten zur größten bekannten Einheit.
© Galileo

Größenverhältnisse im Universum: Von der kleinsten zur größten bekannten Einheit.

Größen im All: Größter bekannter Stern vs. Sonne

Roter-Überriese-Stephenson-2-18 vs. Sonne
Roter-Überriese-Stephenson-2-18 vs. Sonne© Nasa

Stephenson 2-18 gilt als einer der größten bekannten Sterne. Astronom:innen schätzen den Durchmesser des Roten Überriesen auf etwa drei Milliarden Kilometer: mehr als das 2.000-fache der Sonne. "Stevie" würde einen Großteil des Sonnensystems verschlucken und noch über die Umlaufbahn von Uranus hinausreichen. Bildlich lässt sich der Riesenstern daher kaum noch sinnvoll mit der Sonne vergleichen.

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Das Universum: unvorstellbar groß

👁️ Von der Erde lässt sich etwa 46,6 Milliarden Lichtjahre weit ins All und in die Vergangenheit schauen (der sogenannte "Beobachtungshorizont". In Kilometern: eine Zahl mit 23 Nullen.

♾️ Dahinter geht es aber noch weiter: In den 13,8 Milliarden Jahren seit seiner Geburt hat sich das Universum bis heute auf einen Durchmesser von knapp 80 Milliarden Lichtjahren ausgedehnt. Das haben zumindest theoretische Physiker:innen ausgerechnet. Und: das All wächst weiter.

🤳🏻 Allerdings können uns Lichtstrahlen ab einer bestimmten Grenze wegen der Ausdehnung nicht mehr erreichen. Was dahinter passiert, bleibt uns also für immer verborgen.

Die Planck-Länge: Kleiner geht es nicht

Auf der anderen Seite der Dimensionen hat auch das Kleine eine Grenze: die Planck-Länge. Sie beträgt etwa 1,6 x 10−35 Meter. In Zahlen ausgedrückt: 0,000000000000000000000000000000000001616255 Meter.

Würde man eine Plancklänge so stark in die Länge ziehen, dass sie so groß wäre wie das gerade noch fürs Auge sichtbare Ei einer Kopflaus, würde das mitwachsende Laus-Ei daneben zehnmal weiter reichen als der Abstand der Erde zur fernsten Galaxie, die bisher entdeckt wurde. Das entspricht einer Distanz von etwa 13,5 Milliarden Lichtjahre.

Diese nach dem Physiker Max Planck benannte Länge beschreibt die kleinste Dimension, in der noch die Gesetze der Physik und damit die Prinzipien von Ursache und Wirkung funktionieren. Außerdem leitet sich die Planck-Länge von wichtigsten Naturkonstanten ab.

Elementarteilchen können nur in großen Teilchenbeschleunigern wie dem Large Hadron Collider bei Genf nachgewiesen werden. Zwar lässt sich ihre Größe nicht direkt messen - aber berechnen, wo sie wahrscheinlich sind. Dieser Raum ist noch viele Milliarden mal breiter als die Planck-Länge.
Elementarteilchen können nur in großen Teilchenbeschleunigern wie dem Large Hadron Collider bei Genf nachgewiesen werden. Zwar lässt sich ihre Größe nicht direkt messen - aber berechnen, wo sie wahrscheinlich sind. Dieser Raum ist noch viele Milliarden mal breiter als die Planck-Länge.© picture-alliance / dpa / epa Keystone / Salvatore Di Nolfi
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Größen im Universum: Die Unvereinbarkeit von groß und klein

🤯 Physiker:innen leiden seit mehr als hundert Jahren unter einem ungelösten Problem: Sie haben mit der Relativitätstheorie eine bestens funktionierende Erklärung für die größten Abstände im Universum gefunden. Für die kleinsten Abstände der subatomaren Teilchen hingegen passen die Regeln der Quantentheorie des genialen Werner Heisenberg.

😞 Das Problem: Die Regelwerke der Relativitätstheorie und der Quantentheorie passen mathematisch nicht zusammen.

🧠 Selbst Superhirn Albert Einstein, immerhin Erschaffer der Relativitätstheorie, kannte das Problem und arbeitete bis zum Ende seines Lebens daran - und konnte keine Lösung finden.

Die kleinsten und größten Dinge

Die kleinsten und größten Dinge in unserem Universum

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Weltrekord für die "Atom-Fotografie": Forscher:innen machten 2021 ein hochauflösendes Bild eines Kristalls aus Seltenen-Erde-Elementen und Sauerstoff (PrScO3) in 100-Million-facher Vergrößerung. Subatomare Teilchen lassen sich hingegen nicht mehr abbilden.
© Cornell University

Weltrekord für die "Atom-Fotografie": Forscher:innen machten 2021 ein hochauflösendes Bild eines Kristalls aus Seltenen-Erde-Elementen und Sauerstoff (PrScO3) in 100-Million-facher Vergrößerung. Subatomare Teilchen lassen sich hingegen nicht mehr abbilden.

Nanoarchaeum equitans ist mit etwa 0,0004 Millimetern das kleinste Lebewesen der Welt. Du bist also etwa acht Millionen Mal größer. Schon menschliche Hautzellen sind über 100 Mal größer.
© Karl O. Stetter

Nanoarchaeum equitans ist mit etwa 0,0004 Millimetern das kleinste Lebewesen der Welt. Du bist also etwa acht Millionen Mal größer. Schon menschliche Hautzellen sind über 100 Mal größer.

Die etwa einen Millimeter großen Eier der Kopflaus sind ungefähr das kleinste, was das menschliche Auge sehen kann.
© picture alliance / Klett GmbH / Aribert Jung

Die etwa einen Millimeter großen Eier der Kopflaus sind ungefähr das kleinste, was das menschliche Auge sehen kann.

Kleinster Verwandter: Die Etruskerspitzmaus misst nur 35 Millimeter - ohne ihren Minischwanz. Kleiner ist kein Säuger.
© picture alliance / WILDLIFE C Sanchez

Kleinster Verwandter: Die Etruskerspitzmaus misst nur 35 Millimeter - ohne ihren Minischwanz. Kleiner ist kein Säuger.

Größter Verwandter: Der Blauwal ist mit bis zu 33 Meter Länge nicht nur der größte lebende Säuger, sondern auch mit bis zu 200 Tonnen Gewicht das schwerste Tier, das vermutlich jemals gelebt hat.
© picture alliance / WILDLIFE D.J.Cox

Größter Verwandter: Der Blauwal ist mit bis zu 33 Meter Länge nicht nur der größte lebende Säuger, sondern auch mit bis zu 200 Tonnen Gewicht das schwerste Tier, das vermutlich jemals gelebt hat.

Unsere Haus-Galaxie, die Milchstraße über den französischen Pyrenäen: Licht braucht 120.000 Jahre, um sie einmal zu durchqueren. Von der Erde zum Mond braucht es nur eine gute Sekunde.
© picture alliance / dpa / MAXPPP Florian Launette und Mégane Chên

Unsere Haus-Galaxie, die Milchstraße über den französischen Pyrenäen: Licht braucht 120.000 Jahre, um sie einmal zu durchqueren. Von der Erde zum Mond braucht es nur eine gute Sekunde.

In Sternenhaufen wie im Bild des Perseus versammeln sich tausende Galaxien mit hunderten Millionen Lichtjahren Durchmesser - mitunter die größten Strukturen des Universums. Nur Super-Galaxie-Haufen sind noch größer.
© NASA / CXC SAO E. Bulbul et al

In Sternenhaufen wie im Bild des Perseus versammeln sich tausende Galaxien mit hunderten Millionen Lichtjahren Durchmesser - mitunter die größten Strukturen des Universums. Nur Super-Galaxie-Haufen sind noch größer.

Das Universum selbst: So deuten Wissenschaftler:innen in einer Computer-Simulation die Struktur des Universums. Ansammlungen von dunkler Materie und Super-Galaxie-Haufen umgeben riesige leere Räume.
© Nasa

Das Universum selbst: So deuten Wissenschaftler:innen in einer Computer-Simulation die Struktur des Universums. Ansammlungen von dunkler Materie und Super-Galaxie-Haufen umgeben riesige leere Räume.

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Wie lässt sich das Weltall vermessen?

Wer von Hamburg nach München fährt, gibt die Strecke nicht in Millimetern an, das wäre unpraktisch. Daher messen Astronom:innen Strecken im All auch nicht in Kilometern.

Außerdem: Früher konnte man Entfernungen im Sonnensystem nicht direkt messen. Allerdings ließen sich Distanzen ins Verhältnis zueinander setzen. Aus praktischen Gründen nahmen sie daher die Entfernung von der Erde zur Sonne als Maßstab, auch als astronomische Einheit (AE) bekannt. Heute wissen wir: Es sind etwa 150 Million Kilometer.

Für weitere Strecken messen Astronom:innen die unterschiedlichen Winkel, unter denen Sterne am Himmel stehen, wenn sich die Erde auf gegenüberliegenden Seiten ihrer Bahn um die Sonne befindet. Daraus lässt sich ein Abstand berechnen. Aus dieser Winkelrechnung entstand die Einheit "Parsec" (1 Parsec = 31 Billionen Kilometer, ungefähr der Weg von uns zu den nächsten Sternen). Ein weiteres häufig gebrauchtes Maß: das Lichtjahr, das etwa 9,46 Billionen Kilometer entspricht.

Vergleich im Universum: Wer ist der Größte?

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Der Logarithmus-Trick: das Universum auf einen Blick

Das beobachtbare Universum in logarithmischer Darstellung - Illustration
Das beobachtbare Universum in logarithmischer Darstellung - Illustration© Pablo Carlos Budassi

Um Dinge extrem unterschiedlicher Größe miteinander zu vergleichen, benutzen Wissenschaftler:innen einen Trick: die logarithmische Skala. Dabei ist jeder Schritt immer gleich zehnmal größer als der vorhergehende. Beispiel: Hat ein Stern die Größe 1, und ein anderer die Größe 2, ist er nicht doppelt so groß, sondern zehnmal so groß. Das funktioniert auch mit Distanzen, sodass sich Erde und Mond, Sonnensystem, Milchstraße und das ganze Universum grob in nur ein Bild zusammenfassen lässt.

Häufig gestellt Fragen zu Distanzen im Universum

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