Wirkung des Lebensmittels
Wundermittel Zimt? Das macht das Gewürz so besonders
- Aktualisiert: 19.12.2023
- 08:47 Uhr
- Chris Tomas
Du liebst Zimt? Und zwar nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über? Dann haben wir eine gute Nachricht für dich: Das Gewürz schmeckt nicht nur fein und duftet gut, es ist auch gesund – zumindest wenn du ein paar Dinge beachtest.
Das Wichtigste in Kürze zu Zimt
Zimt fehlt in kaum einer Küche. Vor allem zur Weihnachtszeit hat das Gewürz seinen großen Auftritt, denn es verleiht Glühwein, Plätzchen oder Punsch eine warme, süßlich-holzige Note.
Deine Gesundheit profitiert vom Verzehr. Studien legen nahe, dass Zimt unter anderem bei Diabetes und Bluthochdruck helfen kann und außerdem deinem Gehirn guttut.
Im Handel werden zwei Sorten angeboten: der hochwertige Ceylon-Zimt und der günstigere Cassia-Zimt. Cassia-Zimt hat einen höheren Cumarin-Gehalt, daher solltest du nicht zu viel davon essen.
Wie gesund ist Zimt? Diese Wirkung hat das Gewürz
Bei Diabetes: Fachleute diskutieren schon seit langem, ob Zimt Diabetes entgegenwirkt. Bisher ist die Studienlage nicht eindeutig. Es gibt allerdings immer wieder Hinweise, dass das Gewürz nicht ganz nutzlos ist. So kommt beispielsweise eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2019 zu dem Schluss, dass der Verzehr den Blutzucker senken kann.
Bei Prädiabetes: Auch zur Vorbeugung von Diabetes könnte Zimt möglicherweise beitragen. In einer kleinen Studie des Joslin Diabetes Center in Boston konnte das Gewürz verhindern, dass sich aus einer grenzwertigen Diabetes-Vorstufe ein Diabetes Typ 2 entwickelt.
Bei Bluthochdruck: Ein Forscherteam aus den USA und dem Iran fand in einer weiteren Meta-Analyse heraus, dass Zimt den Blutdruck positiv beeinflusst.
Beim Lernen: Iranische Forschende entdeckten vor Kurzem, dass Zimt die Gehirnleistung verbessert. Ihr Vergleich von vierzig Studien ergab, dass sich der Verzehr positiv auf die Lernleistung und das Gedächtnis auswirkt.
Weitere Effekte: Zimt soll einigen Erkenntnissen zufolge auch antibakteriell, entzündungshemmend und sogar krebshemmend wirken. In der Naturheilkunde kommt er auch als Verdauungshelfer zum Einsatz. Weitere Studien müssen diese Effekte allerdings noch besser belegen.
Ceylon-Zimt oder Cassia-Zimt: Sind beide gesund?
Zimt wird aus der Rinde von Zimtbäumen gewonnen. Zimtbäume gehören zu den Lorbeergewächsen. Zwei Arten sind dabei besonders beliebt: der Ceylon-Zimtbaum (auch "Echter Zimtbaum" genannt) und die Zimtkassie (auch "Chinesischer Zimtbaum“).
Herkunft: Der Ceylon-Zimtbaum liefert Ceylon-Zimt, also den echten. Seine Heimat ist Sri Lanka (früher "Ceylon"). Von der Zimtkassie stammt der nicht ganz so hochwertige Cassia-Zimt. Die Pflanze wächst in China, wird aber zum Beispiel auch in Indonesien oder Vietnam angebaut. China ist Weltmarktführer für Zimt und produziert laut Statista knapp hunderttausend Tonnen im Jahr. Das entspricht etwa dem Gewicht eines Überseefrachters.
Ernte: Um Zimt zu gewinnen, wird die äußere Rinde der Bäume abgeschält. Das passiert meist am Ende der Regenzeit, denn dann lässt sich die Rinde leichter ablösen. Im Anschluss wird sie getrocknet, wobei sie sich kräuselt und die charakteristischen Zimtstangen bildet. Ein Teil des Zimts kommt zudem gemahlen in den Handel. Für Ceylon-Zimt verwendet man junge Sträucher und Triebe, für Cassia-Zimt die Rinde ausgewachsener Bäume.
Unterschiede: Bei gemahlenem Zimt lässt sich der Unterschied zwischen Ceylon- und Cassia-Zimt kaum erkennen. Gemahlener Ceylon-Zimt hat eine ganz leicht hellere Farbe, Cassia-Zimt ist minimal dunkler. Einfacher ist es bei den Stangen: Während Cassia-Zimt aus einer einzigen gerollten Rindenschicht mit einem Hohlraum im Inneren besteht, werden für Ceylon-Zimtstangen mehrere dünnen Rinden ineinander gerollt. Celyon-Zimt schmeckt außerdem milder als der intensive Cassia-Zimt. Manchmal werden auch beide Sorten vermischt. Steht auf einer Verpackung nur "Zimt", wurde vermutlich der günstigere Cassia-Zimt verwendet. Leider gibt es bisher keine Kennzeichnungspflicht für die Zimt-Sorte.
Gesundheitlicher Nutzen: Bei Zimt entscheidet die Sorte darüber, wie gesund er ist. Cassia-Zimt aus China ist zwar billiger, enthält aber auch etwa hundertmal mehr Cumarin. Dieser von Natur aus enthaltene Aromastoff wirkt in hohen Dosen leberschädigend. In Tierversuchen löste Cumarin zudem Krebs aus. Deshalb sollte man Cassia-Zimt immer nur in Maßen verwenden. Vor allem Schwangere sollten vorsichtig sein. Ceylon-Zimt aus Sri Lanka enthält weniger Cumarin als Cassia-Zimt. Er ist daher besser verträglich – allerdings auch deutlich teurer.
Wie viel Zimt darf ich pro Tag essen?
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung sollten Erwachsene mit einem Gewicht 60 Kilo nicht mehr als zwei Gramm Cassia-Zimt pro Tag essen. Das ist theoretisch nicht viel, entspricht gerade einmal einem gestrichenen Teelöffel. Dennoch schaffen die meisten Menschen gar nicht so viel. Zwei Gramm Zimt stecken ungefähr in 24 kleinen Zimtsternen oder in 400 Gramm Lebkuchen. Wer Zimt also gelegentlich über seinen Milchreis stäubt oder in der Weihnachtszeit mal über die Stränge schlägt, muss sich noch nicht gleich Sorgen machen. Laut Verbraucherzentrale Brandenburg ist nur ein anhaltend hoher Konsum problematisch.
Kleinkinder mit einem Körpergewicht von 15 Kilogramm sollten sogar nur ein halbes Gramm Cassia-Zimt am Tag konsumieren. Das bedeutet: sechs Zimtsterne oder hundert Gramm Lebkuchen.
Weil Ceylon-Zimt viel weniger Cumarin enthält, gibt es für ihn keine Verzehrempfehlung. Leider lässt sich bei vielen Produkten wie etwa Backwaren nicht erkennen, welcher Zimt verwendet wurde.
Zimt wird auch als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, etwa als Kapseln. Fachleute sehen das problematisch, weil sich die Wirkung im Körper sehr schlecht einschätzen lässt. Unbemerkt nimmt man vielleicht zu viel Cumarin auf. Zimtkapseln können außerdem Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Wer mit dem Gedanken spielt, die Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, sollte sich vorher unbedingt ärztlich beraten lassen.
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