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Beziehung mit einem Roboter?

Liebe der Zukunft: Wie sich unser Dating-Verhalten laut Studie verändert

  • Aktualisiert: 14.06.2024
  • 18:00 Uhr
  • Elisa Ascher
Laut Vorhersagen verändert sich unser Dating-Verhalten nachhaltig.
Laut Vorhersagen verändert sich unser Dating-Verhalten nachhaltig.© iStockphoto/teksomolika

Verändert die Digitalisierung unsere Gefühle und Beziehungen? Das können sich laut einer Studie die meisten Menschen auch heute schon gut vorstellen. Wir wagen einen Blick in die Zukunft: Wie wir in nur wenigen Jahren daten und lieben werden!

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So geht Liebe in der Zukunft

Kann sich Liebe wirklich grundsätzlich verändern? Sowie die Art und Weise, wie wir Liebe leben und Partnerschaften führen? Laut einer Studie der Dating-Plattform Parship, bei der rund 1.000 Menschen befragt wurden, ist das sehr wohl möglich, und zwar so, wie es für viele aktuell noch gar nicht vorstellbar ist. Schauen wir uns unsere Großeltern an, wird klar, wie viel sich in schon kürzester Zeit verändern kann. Damals war das klassische Beziehungskonzept noch ein ganz anderes, als es das heute ist. Die Bedürfnisse des Einzelnen und das Thema Gleichberechtigung spielen beispielsweise eine viel größere Rolle.

Aktuell werden wir stark von der Digitalisierung beeinflusst - was zum einen eine sehr große Herausforderung ist, zum anderen aber auch vollkommen neue Möglichkeiten mit sich bringt. So sind Apps wie Tinder, Bumble, Lovoo und Co. ein absoluter Gamechanger, wenn's ums Dating geht. Wir können viele neue Leute treffen und Menschen kennenlernen, denen wir normalerweise wahrscheinlich niemals begegnet wären. Und was kommt als Nächstes? Eine Beziehung mit einem Avatar? Eine Fernbeziehung, bei der man sich trotzdem nahe sein kann? Ja, genau das soll die Zukunft der Liebe sein. 

Zwischen Dating-App und Roboter: Damit hat sich auch Jenke von Wilmsdorff beschäftigt. Das Ergebnis gibt es in der Reportage "JENKE. Experiment Liebe: Von Dating App bis Sex-Roboter - Wie lieben wir in Zukunft?" Die ganze Sendung kannst du jederzeit online auf Joyn streamen

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Dating im virtuellen Raum

Künstliche Intelligenz lässt sich in immer mehr Bereichen wiederfinden und schon 2019 sagte Lernpsychologin Lindsay Portnoy dem US-Magazin "Forbes" voraus: "Die Möglichkeit, die Nutzer:innen über mehrere Sinne anzusprechen, aus der Sicherheit des eigenen Raums heraus zu kommunizieren und die Möglichkeit, Partner:innen in einem virtuellen Raum zu hören, zu sehen und vielleicht sogar zu fühlen, sind einige der vielen Gründe, warum die virtuelle Realität die Zukunft von Dating und Liebe sein könnte."

Das könnte durch Konzepte wie das Tinderverse Wirklichkeit werden. Renate Nyborg, CEO der Tinder-Muttergesellschaft Match Group, verriet in einem Interview, dass sie zukünftig die Grenzen zwischen Offline und Online verwischen wollen. Dennoch sollte man sich weiterhin darauf konzentrieren, Menschen im echten Leben zu treffen. Die Match Group kündigte schon vor längerer Zeit an, eine App namens Single Town zu entwerfen, in der sich Avatare der realen Personen an virtuellen Orten befinden und auditiv mit anderen Kontakt aufnehmen können. Das gesamte Projekt befindet sich bisher jedoch noch in der Entwicklung und steht erst am Anfang. 

Beziehungen mit Avataren und Robotern

Durch die Parship-Umfrage kam heraus, dass rund 43 Prozent der Befragten damit rechnen, dass zukünftig mehr Beziehungen rein virtuell geführt werden und sich die Partner:innen vielleicht niemals persönlich treffen werden. Von den befragten Singles gaben allerdings auch 16 Prozent an, dass sie sich eine rein digitale Beziehung für ihr eigenes Leben nicht vorstellen können. 

34 Prozent gehen davon aus, dass Menschen irgendwann auch Beziehungen zu Avataren eingehen werden, wovon besonders viele Männer überzeugt sind. Beziehungen mit menschenähnlichen Robotern erwarten circa 27 Prozent. Das käme vor allem denen zugute, die sich besonders schwer mit dem Kennenlernen tun oder Probleme damit haben, eine Beziehung zu führen und deshalb sehr einsam sind. 

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Virtuelle Nahbarkeit soll zunehmen

Dabei geht es jedoch nicht nur um Liebe und Beziehungen, sondern ebenso um Begegnungen und Sex. 57 Prozent der Befragten erwarten, dass sich Menschen nur noch online kennenlernen und sogar 61 Prozent sind sich sicher, dass Dates immer häufiger virtuell stattfinden werden. Gleiches gilt für Sex, bei dem die körperliche Intimität dem virtuellen Erlebnis mehr und mehr weichen und durch Messenger, Video-Anrufe und andere virtuelle Möglichkeiten ersetzt werden soll. Diese Meinung stößt allerdings auf viele Skeptiker:innen. 

Auch Sex mit Robotern soll bald möglich sein, und so steigt schon jetzt die Nachfrage danach an. Kognitionspsychologe Martin Fischer berichtet, dass es Besucher:innen von Bordellen gibt, die nach Robotern fragen. Gleiches gilt für die Nachfrage nach dem Sex-Roboter für zu Hause: Hersteller wie Real Doll machen es möglich und bieten Maschinen wie Harmony oder Solana an, die zwischen 5.000 und 15.000 Euro kosten. 

Insbesondere Fernbeziehungen könnten von der digitalen Vielfalt profitieren, wenn es zum Beispiel die Möglichkeit für virtuelle Dates gibt, die sich nicht nur darauf beschränken, zu telefonieren.

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Höhere Trefferquote für Matches

Zwar kann die Digitalisierung die Realität nicht ersetzen, dennoch ist es gut, dass die Möglichkeiten wachsen. Fakt ist, dass das Online-Dating davon profitiert, indem Apps noch gezielter auf persönliche Vorlieben eingehen werden. Sexologin und Psychotherapeutin Kristie Overstreet im Interview mit Bumble.com: "Wir werden uns auf unsere Vorlieben konzentrieren, vom Aussehen bis zum Standort, so wie wir es auch bei der Bestellung von Essen tun. Das ist keine Garantie für ein glückliches Leben, aber es ist eine gute Chance, weil wir die Leute schneller aussortieren können." Es bleibt also spannend, wie es weitergeht.

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