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Darum steht die Plattform in der Kritik

Neuausrichtung von TikTok? Mögliche Folgen für die US-Wirtschaft!

  • Aktualisiert: 12.04.2024
  • 14:00 Uhr
  • teleschau
Der frühere Finanzminister der USA plant den Kauf von TikTok und eine komplette Neugestaltung.
Der frühere Finanzminister der USA plant den Kauf von TikTok und eine komplette Neugestaltung.© FellowNeko - stock.adobe.com

Steven Mnuchin, ehemaliger US-Finanzminister, plant den Kauf und die Umgestaltung der Plattform TikTok. Doch sein Vorhaben wirft Fragen auf. Mit den aktuellen Herausforderungen in den USA und den komplizierten Technologie-Exportbeschränkungen mit China könnte dies schwierig werden.

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TikTok-Neugestaltung ohne den Algorithmus?

In den USA könnte TikTok verboten werden - schon kommen die ersten Kaufinteressent:innen um die Ecke. Mit einem Wert von 100 Milliarden US-Dollar (93 Milliarden Euro) ist die beliebte App TikTok kein Schnäppchen. Dennoch hat der ehemalige US-Finanzminister Steven Mnuchin ambitionierte Pläne mit dem Kauf der Plattform

Mnuchin beabsichtigt, TikTok von Grund auf neu zu gestalten: Den Algorithmus der App, für den sie bekannt ist, will er verwerfen. So will er die Technologie-Exportbeschränkungen mit China umgehen und ausschließlich auf US-Technologien setzen.

Diese Ankündigung kommt infolge eines US-Gesetzes, das ein Verbot von TikTok in den USA vorsieht, sollte die chinesische Firma Bytedance die Plattform nicht innerhalb von sechs Monaten an US-Investor:innen verkaufen.

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Im Clip: Wird TikTok in den USA verboten?

Wird TikTok bald in den USA verboten?

US-Parlament wünscht sich TikTok-Verkauf

Dass die Video-Plattform TikTok in den Händen des chinesischen Unternehmens Bytedance ist, ist Politiker:innen in den USA schon länger ein Dorn im Auge. Dort wie auch in Europa gibt es Befürchtungen, dass die Daten der Nutzer:innen gesammelt und durch chinesische Behörden beziehungsweise für eine politische Einflussnahme der Kommunistischen Partei Chinas missbraucht werden könnten.

In den Vereinigten Staaten gibt es rund 170 Millionen Nutzer:innen, hierzulande sind es ca. 20,9 Millionen. So die Zahlen von TikTok selbst. Der Anbieter ist die einzige weltweit erfolgreiche Social-Media-Plattform, die nicht aus den USA stammt.

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Was ist Ziel des Gesetzes?

Mitte März stimmte eine große Mehrheit des US-Kongresses einem Gesetzesentwurf zu, der TikTok unter die Kontrolle US-amerikanischer Investor:innen bringen soll. In den Augen des Betreibers geht es hierbei letztlich um ein Verbot der App in den USA. Die Politiker:innen widersprechen: Angestrebt werde lediglich ein Eigentümerwechsel.

Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus fragte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan (47): "Wollen wir, dass TikTok als Plattform im Besitz eines amerikanischen Unternehmens ist - oder China gehört?", und fuhr fort:

Wollen wir, dass Daten aus TikTok - Daten von Kindern und Erwachsenen - hier in Amerika bleiben oder nach China gehen?

Jake Sullivan

Das Gesetz soll Bytedance zwingen, die populäre Plattform zu verkaufen. Andernfalls droht eine Verbannung der App aus US-amerikanischen App-Stores.

Kritik am Gesetzentwurf

US-Präsident Joe Biden (81) hatte bereits angekündigt, dass er das Gesetz unterschreiben würde. Nun geht der Entwurf zunächst in den US-Senat, wo die Positionen derzeit noch unklar sind. Kritiker:innen des Gesetzes sehen darin einen Angriff auf die in der US-Verfassung verankerte Redefreiheit. Sollte es verabschiedet werden, könnte es womöglich jahrelang die Gerichte beschäftigen.

Auch interessant: Warum ist der TikTok-Trend Salt-Chip-Challenge mit Vorsicht zu genießen? Das erfährst du hier. Aber auch der "Nose Scarfs"-TikTok-Hype ist bedenklich - warum das so ist, verraten wir dir hier. Und: Diese fiese Masche steckt hinter dem "Candyshop"-Hype auf TikTok. Was außerdem unter "Popcorn Brain" zu verstehen ist und was das mit Social Media zu tun hat, liest du hier. 

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Mögliche Folgen für die US-Wirtschaft

Laut TikTok-Chef Shou Zi Chew (41) gefährdet der Gesetzesentwurf rund 300.000 Arbeitsplätze in den USA. Er ruft die User:innen auf, sich gegen ein drohendes Verbot zu wehren: "Schützt eure verfassungsmäßigen Rechte. Sorgt dafür, dass eure Stimmen gehört werden."

Bytedance verweist zudem darauf, dass neben privaten Nutzer:innen auch sieben Millionen US-amerikanische Kleinunternehmen auf der Plattform aktiv seien. Der Senat möge daher auch an die Folgen für die US-Wirtschaft denken, die ein entsprechendes Gesetz nach sich ziehen könnte.

Laut Berichten des Finanznachrichtendienstes "Bloomberg" ist man in dem Konzern auf jeden Fall entschlossen, erst alle rechtlichen Mittel gegen ein drohendes Verbot in den USA auszuschöpfen, bevor über einen Verkauf nachgedacht wird. Eine Trennung von TikTok sei nur die allerletzte Option.

Wird Mnuchin TikTok wirklich kaufen?

Abgesehen von der Kritik am Gesetzesentwurf und den potenziellen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft hält sich Mnuchin bedeckt über seine Pläne zur Neugestaltung von TikTok. Das ruft wiederum viel Skepsis hervor. Einige Expert:innen zweifeln daran, dass die App ohne ihren einzigartigen Algorithmus erfolgreich sein kann. Trotzdem hält Mnuchin an seinem Vorhaben fest, TikTok innerhalb von sechs Monaten umzubauen, wobei viele Fragen zur Durchführbarkeit offen bleiben. Weder Mnuchin noch ein TikTok-Sprecher haben bisher auf Anfragen zur Stellungnahme reagiert.

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