TikTok-Hype oder wahres Wundermittel?
Rosmarin als Wundermittel für die Haare: Hilft der TikTok-Trend wirklich gegen Haarausfall?
- Aktualisiert: 17.08.2023
- 12:15 Uhr
- Regine Wagner
Glaubt man den sozialen Medien, scheint das grün-nadelige Gewürz wahre Wunder für Haar und Kopfhaut zu vollbringen. Rosmarinöl für die Haare macht sich bei TikTok und Instagram unter den Beauty-Creator:innen breit und alle schwören auf das Hausmittel gegen Haarausfall. Es lässt die Haare wachsen und voller werden, vertreibt Schuppen und hilft sogar bei fettigem Haar. Wir verraten euch, warum Rosmarinöl so gut für die Haare ist und wie ihr den Wachstums-Booster anwendet.
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In der Küche hat sich Rosmarin schon lange etabliert, das aromatische Gewürz verfeinert Speisen aller Art und ist insbesondere in der italienischen Küche beliebt. Für die Haare ist Rosmarinöl ein echter Geheimtipp, denn es soll das Haarwachstum anregen, Haarausfall lindern und sogar gegen Schuppen helfen. Verantwortlich dafür sind die zahlreichen Wirkstoffe, die im Rosmarinöl stecken:
- ätherische Öle wie Cineol, Campher, Carnosol, Borneol oder Terpineol
- Glycolsäure
- Bitterstoffe
- Flavonoide
- Saponine
- Gerbstoffe
Die vielfältigen Wirkungen von Rosmarinöl für die Haare
Die Wirkstoffe im Rosmarinöl haben viele positive Wirkungen auf eure Haare und Kopfhaut:
- Anregung des Haarwachstums
- Linderung von Haarausfall
- Regulierung des Talgs
- Verhinderung von schnellem Fetten der Haare
- Stärkung der Kopfhaut
- Vitalisierung der Haarwurzeln
- Kräftigung des Haares
- Linderung von Juckreiz und Schuppen
- Erhöhung der Aufnahme von Sauerstoff und Nährstoffen in der Haut
- antibakterielle und antimykotische Wirkung
So wirkt das Hausmittel Rosmarinöl gegen Haarausfall
Haarausfall kann ganz unterschiedliche Ursachen haben und insbesondere, wenn ihr unter starkem Haarausfall leidet, ist eine Abklärung bei eurer Ärztin oder eurem Arzt sinnvoll. Bei Frauen stecken häufig hormonelle Schwankungen hinter dem Haarausfall, beispielsweise in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Bei Männern ist der Haarausfall oft genetisch bedingt. In beiden Fällen kann Rosmarinöl zwar nicht die Ursache beheben, jedoch das Haarwachstum positiv beeinflussen. Schon im alten Rom war Rosmarin als Heilkraut bekannt und wurde gezielt gegen Haarausfall eingesetzt.
Rosmarinöl gegen Schuppen
Trockene und gereizte Kopfhaut neigt häufig zu Schuppen, die in kleinen, weißen Flocken lose von der Kopfhaut rieseln. Das ist nicht nur optisch unangenehm, sondern häufig auch mit starkem Juckreiz verbunden. Rosmarinöl wirkt beruhigend und ausgleichend auf die Kopfhaut und erhält das natürliche Gleichgewicht, wodurch die Schuppenbildung gemildert wird.
Wenn eure Kopfhaut sehr stark juckt und zu Verkrustungen neigt, können ernsthafte Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis dahinter stecken. In diesen Fällen hilft Rosmarin nur bedingt oder kann sogar den Zustand verschlimmern. Wenn ihr unsicher seid, wendet euch vor der Behandlung mit Rosmarinöl an eure Ärztin oder euren Arzt.
Rosmarinöl gegen fettige Haare
Rosmarinöl hat den Effekt, die Talgproduktion der Kopfhaut zu regulieren. Das ist besonders interessant für euch, wenn ihr unter einem schnell fettenden Haaransatz leidet. Die regelmäßige Anwendung von Rosmarinöl bringt die Talgproduktion in Balance, sodass das Haar deutlich langsamer nachfettet und seltener gewaschen werden muss. So hat die Haut zwischen den Haarwäschen mehr Zeit, sich zu regenerieren. Gegen fettige Haare hilft auch Heilerde – wir verraten euch, wie ihr sie anwendet!
Vorbeugende Pflege mit Rosmarinöl
Auch wenn ihr weder unter Haarausfall noch unter Schuppen oder fettigem Haar leidet, profitiert eure Kopfhaut von einer regelmäßigen Anwendung des Rosmarinöls. Es beugt den oben beschriebenen Problemen vor, indem es Haar und Kopfhaut in Balance hält und entspannt.
Rosmarinöl für die Haare: Anwendung
Rosmarinöl ist ein ätherisches Öl, das in kleinen Mengen verkauft wird. Vor der Anwendung wird es mit anderen Ölen, Shampoo oder Wasser vermischt und auf diese Weise verdünnt, um allergische Reaktionen zu vermeiden.
Rosmarinöl als Ölkur für die Kopfhaut
Eine intensive Wirkung hat Rosmarinöl, wenn ihr es direkt auf die Kopfhaut auftragt. Mischt dazu 6 bis 8 Tropfen Rosmarinöl mit einem Teelöffel Jojoba-, Mandel- oder Olivenöl. Anschließend massiert ihr die Mischung mit leicht kreisenden Bewegungen in die Kopfhaut und lasst die Ölkur mehrere Stunden oder auch über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen gründlich ausspülen und mit Shampoo nachwaschen. Tipp: Fügt noch einen Esslöffel Hamameliswasser dazu, so beugt die Ölkur zusätzlich Entzündungen vor.
Shampoo mit Rosmarinöl
Die Anwendung eines Rosmarinöl-Shampoos ist besonders einfach und unkompliziert. Gebt dafür 10 bis 12 Tropfen Rosmarinöl in eure Shampooflasche und wascht damit wie gewohnt die Haare. So werden Haar und Kopfhaut ganz nebenbei mit Rosmarinöl versorgt.
Haarwasser mit Rosmarinöl
Schnell gemacht und besonders effektiv ist ein Haarwasser mit Rosmarinöl. Befüllt eine leere, saubere Sprühflasche mit etwa 250 Millilitern Wasser und gebt 10 Tropfen Rosmarinöl dazu. Die fertige Sprühkur mit Rosmarinöl lässt sich wie eine Leave-in-Haarpflege verwenden: Einfach auf Haar und Kopfhaut sprühen und einwirken lassen, auswaschen ist nicht notwendig.
Rosmarinöl selber machen
Rosmarinöl lässt sich ganz einfach selbst herstellen. Diese Zutaten benötigt ihr:
- ½ Handvoll getrocknete Rosmarinzweige
- 100 Milliliter Pflanzenöl, beispielsweise Sonnenblumen- oder Olivenöl
- keimfreies Schraubglas, 150 Milliliter Fassungsvermögen
- Tee- oder Kaffeefilter
- desinfizierte dunkle Glasflaschen
So geht's:
- Zerkleinert die getrockneten Rosmarinzweige und gebt sie in ein sauberes Schraubglas.
- Übergießt die Zweige mit Öl, sodass sie vollständig bedeckt sind.
- Lasst den Ölauszug drei bis vier Wochen bei Zimmertemperatur ohne direkte Sonneneinstrahlung durchziehen. Dabei das Glas gelegentlich Schütteln.
- Gießt das durchgezogene Rosmarinöl durch einen Tee- oder Kaffeefilter, um es von den Pflanzenteilen zu trennen.
- Füllt es in eine oder mehrere dunkle Glasflaschen ab.
Fertig! Lagert das Öl dunkel und bei Zimmertemperatur, dann ist es so lange haltbar wie das verwendete Basisöl.
Rosmarinöl kaufen: Darauf müsst ihr achten
Einfacher als Rosmarinöl selber machen, ist natürlich Rosmarinöl zu kaufen. Achtet beim Kauf von Rosmarinöl für die Haare darauf, dass möglichst wenig weitere Stoffe enthalten sind, die die Kopfhaut zusätzlich reizen können. Außerdem wichtig: Rosmarin ist nicht gleich Rosmarin. Je nach Verwendung eignen sich die unterschiedlichen Typen besonders gut. So hilft das spanische Rosmarinöl Chemotyp Borneon bevorzugt gegen Haarausfall und das nordafrikanische Rosmarinöl Chemotyp Cineol besonders gut bei Schuppen.
Rosmarinöl für die Haare: Das ist bei der Verwendung zu beachten
- Verträglichkeitstest: Als ätherisches Öl kann Rosmarinöl Ausschlag und Hautirritationen hervorrufen. Testet deshalb immer vor der ersten Anwendung, ob ihr auf das ätherische Öl reagiert. Dazu einfach ein Tupfen des verdünnten Öls hinter dem Ohr auftragen und die Hautstelle beobachten.
- Geduld ist gefragt: Es kann einige Wochen oder sogar Monate dauern, bis ihr die gewünschte Wirkung beobachtet. Seid deshalb geduldig, verwendet das Rosmarinöl regelmäßig und beurteilt nach zwei bis drei Monaten die Wirksamkeit.
- Verwendet Rosmarinöl nicht, wenn ihr schwanger seid, es kann vorzeitige Wehen auslösen! Auch für Babys, Kleinkinder und Menschen mit Asthma ist Rosmarinöl nicht geeignet.
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