Tipps gegen gereizte Haut durch Sonne und Hitze
Sonnenallergie, Mallorca-Akne & Co.: So behandelt ihr die Hitzepickel, Rötungen und juckenden Quaddeln
- Aktualisiert: 17.07.2023
- 09:00 Uhr
- Regine Wagner
Im Sommer können wir es kaum erwarten, die blasse Winterhaut in die Sonne zu legen. Manchmal gibt's nur leider statt Bräune Hitzepickel, Juckreiz und Flecken. Könnte an einer Sonnenallergie oder anderen Krankheiten wie Mallorca-Akne oder polymorpher Lichtdermatose liegen. Wir verraten, wie ihr eine Sonnenallergie erkennen, behandeln und vorbeugen könnt.
Sonnenallergie - was ist das eigentlich?
Quaddeln, Juckreiz und Pusteln auf der Haut, die nach einem Sonnenbad - könnte eine Sonnenallergie sein. Insbesondere die ersten Sonnenstrahlen des Jahres machen der blassen Winterhaut zu schaffen. Wenn es Richtung Sommer geht, schwächen sich die Sonnenallergie-Symptome meistens ab, obwohl die Sonneneinstrahlung intensiver wird. Nicht immer sind die juckenden Pickel und Quaddeln tatsächlich eine echte Allergie, diese Krankheiten können sich dahinter verbergen:
Im Clip: Diese 5 Mittel helfen bei Sonnenallergie
Sonnenallergie: Diese 5 Mittel lindern die Beschwerden
Polymorphe Lichtdermatose
Die polymorphe Lichtdermatose, kurz PLD, ist die häufigste Hautreaktion auf die Sonne. Besonders wenn ihr ein hellhäutiger Typ seid, treten 1 bis 2 Tage nach intensiver Sonnenbestrahlung Rötungen und Juckreiz auf, bei Frauen übrigens häufiger als bei Männern. Wenn ihr die Sonne meidet, verschwinden die Symptome nach einige Tagen wieder. PLD tritt häufig im Frühjahr auf, wenn eure Haut nach dem Winter den ersten Sonnenstrahlen ausgesetzt ist.
Mallorca-Akne
Bei jüngeren Menschen, die zu unreiner Haut und Akne neigen, zeigen sich oft kleine Hitzepickel nach dem Sonnenbad, die ihr sicher unter dem Namen Mallorca-Akne kennt. Fetthaltige Sonnencremes verstopfen die Poren, durch das Schwitzen und der körpereigenen Talgproduktion entstehen Pickel. Häufig tritt die Sonnenallergie im Gesicht oder im Ausschnitt auf, also dort, wo mehr Talgdrüsen sitzen.
Phototoxische Reaktion
Reagiert eure Haut auf chemische oder natürliche Inhaltsstoffe aus Kosmetika, Parfums oder Medikamenten mit sonnenbrandähnlichen Reaktionen oder Bläschen, kann es sich um eine phototoxische Reaktion handeln. Pflanzensäfte von Feigenbaum, Angelika, Johanniskraut oder Zitrusfrüchten, aber auch Antibiotika und Antidepressiva können der Auslöser sein.
Lichturtikaria
Lichturtikaria ist eine besondere Form der Nesselsucht, bei der die für die Urtikaria typischen Quaddeln und Juckreiz nach der Einwirkung von Sonnenlicht entstehen. Sie betrifft meist junge Menschen und Frauen häufiger als Männer.
Sonnenallergie: Das sind die Symptome
Auch wenn die Sonnenallergie-Symptome je nach Krankheit unterschiedlich sind, haben sie alle eines gemeinsam: den Juckreiz. Hautrötungen, Bläschen oder Quaddeln, ähnlich den Symptomen von Hautpilz, bilden sich auf der Haut, manchmal entstehen zusätzlich Knötchen oder Schwellungen. Während sich die Reaktionen bei der polymorphen Lichtdermatose erst nach 1 bis 2 Tagen zeigen, bilden sich die juckenden Quaddeln, Hitzepickel und Rötungen bei der Lichturtikaria innerhalb von Minuten nach dem Kontakt mit der Sonne. Die Symptome treten nur dort auf, wo die Haut Kontakt mit der Sonne hatte, etwa an Armen und Beinen, Hals, Gesicht und Dekolleté.
Sonnenallergie behandeln: Das hilft gegen den Juckreiz
Wenn ihr allergische Symptome auf eurer Haut beobachtet, solltet ihr für einige Tage direktes Sonnenlicht meiden. Benutzt einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor und bedeckt die Haut, um sie vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Verschiedene Hausmittel gegen Sonnenallergie können in vielen Fällen den Hautausschlag lindern. Wenn die Quaddeln und Rötungen nicht besser oder sogar schlimmer werden, solltet ihr eure Ärztin oder euren Arzt aufsuchen, denn manchmal kann die Sonnenallergie nur mit Medikamenten behandelt werden.
Hausmittel gegen Sonnenallergie
In vielen Fällen lassen sich die Sonnenallergie-Symptome mit Hausmitteln lindern. Diese Hausmittel haben sich bewährt:
- Milchprodukte wirken kühlend, entzündungshemmend und lindern den Juckreiz. Tragt dazu Quark oder Joghurt dick auf ein sauberes Baumwolltuch oder tränkt es mit Buttermilch. Anschließend legt ihr die Auflage etwa 30 Minuten auf die betroffene Hautpartie und wascht die Reste hinterher mit lauwarmem Wasser gründlich ab. Die kühlenden Wickel könnt ihr bis zu dreimal täglich auflegen.
- Kalte Umschläge mit Wasser oder Tee können den Juckreiz lindern und die Haut angenehm kühlen.
- Aloe vera, das Multitalent unter den Heilpflanzen, kühlt und beruhigt die Haut. Verwendet nur unparfümiertes Aloe-vera-Gel, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Wenn ihr eine Aloe-vera-Pflanze zu Hause habt, könnt ihr ein Blatt der Pflanze aufschneiden und den Saft direkt auf die betroffenen Stellen auftragen.
- Gurken helfen nicht nur gegen Augenringe, sie können auch bei einer Sonnenallergie Abhilfe schaffen. Schneidet eine gekühlte Salatgurke in Scheiben und legt sie auf die betroffenen Hautpartien, das kühlt angenehm und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit.
Sollten allerdings Schwindel, Übelkeit oder Blutdruckabfall auftreten oder die Hitzepickel mit dem Hausmittel nicht verschwinden, ist ein Besuch bei eurer Ärztin oder eurem Arzt angesagt.
Sonnenallergie mit Tabletten behandeln
Nicht immer gelingt es, die Beschwerden einer Sonnenallergie mit Hausmitteln zu lindern. Dann solltet ihr auf jeden Fall mit eurer Ärztin oder eurem Arzt besprechen, ob die Sonnenallergie mit Tabletten oder anderen Medikamenten behandelt werden kann. Antihistaminika in Salben- oder Tablettenform mildern den Juckreiz und lassen die Rötungen schneller verschwinden. Bei einer Sonnenallergie wirken Cremes mit Kortison entzündungshemmend und mildern so die Beschwerden.
Sonnenallergie vorbeugen: So geht's
- Meidet direkte Sonneneinstrahlung und haltet euch bevorzugt im Schatten auf, insbesondere während der Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht.
- Gewöhnt eure Haut langsam an die Sonneneinstrahlung und fangt am besten direkt im Frühling damit an.
- Verwendet bei Sonnenallergie eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor, nicht nur vor dem Sonnenbad, sondern immer, wenn ihr nach draußen geht.
- Schützt euch mit Kleidung vor den Sonnenstrahlen: Am besten helfen spezielle Textilien mit UV-Schutzfaktor, aber auch Hüte, Tücher und Blusen aus wenig lichtdurchlässigem Material halten die UV-Strahlung teilweise von der Haut ab.
- Bei einer Neigung zu Mallorca-Akne solltet ihr leichten Sonnenschutz in Gelform verwenden, der frei von Fetten, Ölen und Emulgatoren ist.
- Benutzt vor dem Sonnenbad keine Kosmetik mit Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffen, sie kann eventuell phototoxische Reaktionen auslösen.
- Bei starker Sonnenallergie wie schwerer polymorpher Lichtdermatose kann die Haut mit einer Fototherapie langsam an die Sonneneinstrahlung gewöhnt werden. Bei der auch als Light-Hardening bezeichneten Abhärtungstherapie wird die Haut in mehreren Sitzungen mit UV-Licht in steigender Dosis bestrahlt.
- Tabletten mit Folsäure, Vitamin B3, Zink, Betacarotin und Calcium können eine Sonnenallergie vorbeugen. Die Wirksamkeit ist nicht wissenschaftlich belegt, aber viele Betroffene haben eine Besserung der Symptome beobachtet.
Einmal Sonnenallergie, immer Sonnenallergie?
Eine Sonnenallergie ist nicht heilbar und begleitet euch das ganze Leben. Wenn sich die Haut jedoch an die Sonnenstrahlung gewöhnt, werden die Symptome meistens im Laufe der Zeit geringer. Durch vorbeugende Maßnahmen und eine geeignete Therapie könnt ihr schwere Ausbrüche in der Regel verhindern und die Beschwerden der Sonnenallergie mildern.