Amy Winehouse: Nasenpiercing oder Theaterschule?
Amys Eltern, der Taxifahrer Mitch Winehouse und die Apothekerin Janis, trennten sich, als Amy neun Jahre alt war. Sie kam schon früh mit Musik in Berührung. Ihre Großmutter stiftete die enorm talentierte Amy dazu an, Unterricht an der "Sylvia Young Theatre School" zu nehmen. In ihrem Bewerbungsschreiben schrieb sie von ihrem Wunsch nach Gesangsunterricht und davon berühmt zu werden. Sie wollte, dass sich die Menschen an sie erinnerten. Begeistert von dieser Bewerbung nahm Schulleiterin Sylvia Young Amy Winehouse in die Theaterschule auf.
Mit 16 Jahren musste diese die Schule jedoch wieder verlassen - der Theaterschule war das Tragen eines Nasenpiercings zu rebellisch. Dabei machte Amys Motto "Entweder ganz oder gar nicht zu leben" sie so besonders.
Externer Inhalt
Von den Anfängen bis zum Durchbruch mit "Frank'"
Nach kleineren Stationen, wie zum Beispiel die Rap-Combo "Sweet und Sour", die Amy Winehouse als jüdische Antwort auf die 80er-Gruppe "Salt'n'Pepa" verstand, wurden bald erste Plattenbosse auf Amys unverwechselbare Stimme aufmerksam. Mit zarten 19 Jahren unterzeichnete Amy Winehouse ihren ersten Plattenvertrag, der den Weg für ihr Debütalbum "Frank" ebnete, das ein Jahr später die britischen Charts auf Platz 3 stürmte und dreimal Platin in Großbritannien erreichte. Von dem erarbeiteten Geld finanzierte sich Amy Winehouse ihr erstes eigenes Heim.
Doch Amy war mehr als eine Sängerin; sie war eine Geschichtenerzählerin ihres eigenen Lebens. Auf "Frank" verwebte sie ihre Emotionen und verarbeitete ihre vergangenen Beziehungen.
Kritiker:innen waren verblüfft von Amys weißer Haut und der schwarzen Seele ihrer Stimme. Inspiriert von den Klängen der 60er Jahre, nannte sie Sarah Vaughan, Dinah Washington und Ella Fitzgerald als ihre musikalischen Idole. Ihr Stil spiegelte sich nicht nur in ihrer Musik, sondern auch in ihrem außergewöhnlichen Äußeren wider, das sie bewusst im Look der Sixties kreierte. Die charakteristische Bienenkorb-Frisur und der auffällige Lidstrich wurden zu ihrem unverkennbaren Markenzeichen.
Trotz ihres raschen Erfolgs fühlte sich Amy auf der Bühne zunehmend unwohl. Die Angst vor großen Publikumsmassen plagte sie. Nach den Auftritten suchte sie vermehrt Zuflucht in Clubs und Bars, um den Druck des Erfolgs im Alkohol zu ertränken.
Externer Inhalt
Mit tragischer Liebesgeschichte zum Weltstar
Im Alter von 20 Jahren lernte die stets zu Exzessen neigende Diva ihre große Liebe Blake-Fielder Civil in einem Pub kennen. Mit ihrem neuen Freund stürzte sie sich immer häufiger in Drogen- und Alkoholexzesse. Viele Fans und ihre Familie sind bis heute der Meinung, dass mit Blake die größte Tragödie ihres Lebens begann. Die beiden führten eine On-off-Beziehung, nach nur wenigen Monaten ging Blake für kurze Zeit sogar zurück zu seiner Ex-Freundin. Und Amy? Sie schrieb aus Liebeskummer das Album "Back to Black" (2006). Die Platte brachte ihr insgesamt fünf Grammys ein und machte sie endgültig zum Weltstar.
Besonders die Single-Auskopplung "Rehab" stürmte die Charts, doch leider war der Song nur allzu bezeichnend für ihren wahren Seelenzustand. Er handelt vom erfolglosen Versuch ihres Vaters Mitch und ihres Managers, Amy in eine Entzugsklinik zu stecken.
Externer Inhalt
Amys tragisches Ende
Am 18. Mai 2007 gaben sich Amy Winehouse und Blake Fielder-Civil schließlich das Jawort. Doch anstatt ein glückliches Leben zu führen, versanken sie immer tiefer in einem Wirbel aus Drogen und Alkohol. Die Belastungen dieser ungesunden Beziehung zeigten sich deutlich in Amys körperlicher und emotionaler Verfassung. Auch ihr guter Freund Bryan Adams versuchte ihr zu helfen. Sie konnte jedoch kaum noch Konzerte durchstehen, und ihre Fans wandten sich enttäuscht ab. Zwischen 2008 und 2010 musste sie wegen Ohnmachtsanfällen mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die tragische Geschichte fand ihr verheerendes Ende am 23. Juli 2011, als Amys lebloser Körper in ihrer Londoner Wohnung entdeckt wurde. Die Gerichtsmediziner stellten einen Alkoholpegel von über 4 Promille fest - eine erschütternde Bestätigung ihrer langjährigen Suchtprobleme. Trotz ihres unbestrittenen Talents und ihrer Fähigkeit, mit ihrer Musik Menschen zu berühren, war Amy unfähig, ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen.
Externer Inhalt
"Back to Black" - die Amy Winehouse-Geschichte
Ab dem 10. April 2024 gibt es Amy Winehouse nun endlich wieder auf der Leinwand mit dem Musik-Biopic "Back to Black" zu sehen. Die Geschichte offenbart nicht nur ihre strahlende Karriere, sondern auch die tragischen Tiefen ihres kurzen Lebens. Amy, von Jazz und Pop inspiriert, wird von ihrem Manager entdeckt und erlebt einen atemberaubenden Aufstieg. Doch mit dem Ruhm kommen auch dunkle Seiten, als sie sich in Blake verliebt und mit den Dämonen von Alkohol und Drogen kämpft. Der Film, unter der Regie von Sam Taylor-Johnson (57), fängt das Leben einer unvergesslichen Legende ein. In den Hauptrollen sind Marisa Abela (27) als Amy Winehouse und Jack O'Connell (33) als Blake zu sehen.