Evelyn Hamann war Loriot als Schauspielpartnerin eigentlich nicht "pummelig" genug. Der Komiker befand sich nämlich auf der Suche nach einer Hausfrau, mit etwas mehr Rundungen. Die Schauspielerin überzeugte aber trotzdem und seit 1976 sind die beiden meist im Doppelpack aufgetreten. Zusammen standen sie nicht nur für "Die Nudel" vor der Kamera, sondern auch bei den Sketchen "Kosakenzipfel" oder "Jodeldiplom".
Das Evelyn Hamann einmal Schauspielerin werden sollte, war nicht von Anfang an so deutlich: Ihr Steckbrief begann nämlich in einer Musikerfamilie: Ihr Vater war Geiger und Konzertmeister im NDR-Sinfonieorchester, ihre Mutter war Sängerin und Musikpädagogin. Trotzdem entschied Evelyn Hamann sich für eine Karriere in der darstellenden Kunst und begann eine Schauspielausbildung in Hamburg. Anfang der 1970er war sie bereits in Theatern in ganz Deutschland zu sehen. Es zog sie aber wieder zurück in den Norden und schließlich landete sie am Theater Bremen - dort wurde sie für eine Zusammenarbeit mit Loriot entdeckt.
Die beiden spielten schließlich nicht nur in Sketchen, sondern standen auch für die beiden Filme "Ödipussi" und "Pappa ante Portas" vor der Kamera. Auch ohne ihren Langzeitgefährten blieb Evelyn Hamann im Geschäft: In den 1980ern hatte sie unter anderem eine regelmäßige Rolle in der "Schwarzwaldklinik" und ab 1992 war sie als Hauptdarstellerin in dem Krimi "Adelheid und ihre Mörder" zu sehen. Die Schauspielerin wurde einmal geschieden und lebte in Hamburg mit ihrem Kollegen Stefan Behrens zusammen, als sie 2007 verstarb. Loriot verabschiedete sich von ihr mit den Worten: "Liebe Evelyn, dein Timing war immer perfekt, nur heute hast du die Reihenfolge nicht eingehalten. Na warte …"