Die Filme von Lars von Trier sind stets wie sein kompletter Steckbrief: kompliziert. Der Regisseur wurde von seinen beiden Eltern antiautoritär erzogen. Das hieß zwar, dass er mit so gut wie keinen Regeln groß wurde, trotzdem war ein Teil seine Kindheit von Depressionen und vor allem von einigen Phobien bestimmt. Erst auf dem Sterbebett seiner Mutter musste Lars von Trier dann erfahren, dass der Mann, denn er für seinen Vater gehalten hatte, nicht sein biologischer Vater war: Seine Mutter hatte eine kurze Affäre, von der sie schließlich schwanger wurde.
In seinem späteren Leben sagte Lars von Trier einmal in einem Interview, dass er so gut wie vor allem Angst habe, außer vor dem Filmemachen. Kein Wunder, dass sich seine Leidenschaft für diese Kunst früh zeigte: Als Elfjähriger bekam der Regisseur das erste Mal eine Super-8-Kamera in die Hände und begann zu drehen. Schließlich führten ihn seine ersten kleinen Filme an die "Dänische Filmhochschule", wo der Regisseur 1983 mit seinem Abschlussfilm bereits für Aufruhr sorgte: "Bilder der Befreiung" zeigte eine besonders grimmige Sicht der Nazizeit in Dänemark.
Seine folgenden Werke waren nicht weniger schockierend und kontrovers - wurden aber von Kritikern auf der ganzen Welt hochgelobt. Zu seinen wichtigsten Werken zählen unter anderem die "Europa Trilogie", "Dogville" mit Nicole Kidman und das Endzeitdrama "Melancholia" mit Kirsten Dunst. Mit seinen Filmen, dem Filmmanifest "Dogma 95" - das dem Filmschaffenden bestimmte technische Effekte und dramaturgische Klischees verbot - und den vielen Kontroversen ist Lars von Trier einer der einflussreichsten europäischen Regisseure überhaupt.