Marvin Gaye wuchs in Washington D.C. in einem sehr religiösen Elternhaus auf: Sein Vater arbeitete in der Pfingstgemeinde "Church of God, House of Prayer" als Priester. Ein Grund, dass der Sänger später seinen Geburtsnamen Marvin Pentz Gay Jr. in Marvin Gaye mit "e" umänderte, liegt anscheinend daran, dass er sich von seinem Vater abgrenzen wollte. Marvin Gaye startete seine Karriere als Sänger zunächst in verschiedenen "Doo Wop"-Gruppen. "Doo Wop" steht für eine Musik, die sich aus mehrstimmigem Gesang zusammensetzt.
Bei einem Auftritt entdeckte ihn Berry Gordy Jr. von "Motown Records" und Marvin Gaye erhielt einen Vertrag bei der Plattenfirma. Obwohl die Single "Pride and Joy" 1963 ein Hit wurde und Gaye es 1964 mit dem Album "Together" in die Charts schaffte, war der Sänger unzufrieden als romantischer Schnulzensänger aufzutreten. Große Hits, die Marvin Gaye unsterblich machen, folgten: Im Steckbrief des Sängers stehen unter anderem "Ain't No Mountain High Enough" (1967) und der Megahit "I Heard It Through The Grapevine".
Als sein Duettpartner Tammi Terrell 1970 starb, verfiel Marvin Gaye schließlich in Depressionen. Ein Jahr später kehrte er mit seinem berühmtesten Soulalbum "What's Going On" in die Charts zurück. Die Texte waren politisch, der Sänger sang unter anderem über den Vietnamkrieg. Gaye blieb bis in die 80er hinein erfolgreich. Dann wechselte er zu "Columbia Records" und landete mit "Sexual Healing" noch einmal einen Riesenhit. Doch das Privatleben des Sängers wurde immer turbulenter: Er kämpfte gegen Depressionen und eine Kokainsucht. Das Ende mit Schrecken folgte 1984: Sein eigener Vater erschoss ihn im Streit und wurde dafür wegen Totschlags zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.