"The World's Most Dangerous Show"
Klima-Schuldgefühle: Darum muss Joko in seiner Sendung zum Psychologen
- Veröffentlicht: 08.07.2024
- 14:29 Uhr
- Imke Carmen Rauhut
Die meisten von uns kennen Klima-Schuldgefühle. Zum Beispiel beim Autofahren, obwohl man weiß, dass das schlecht für die Umwelt ist. Auch Joko wird in der dritten Folge seiner "The World’s Most Dangerous Show" mit der eigenen Klimabilanz konfrontiert. Seine Reaktion darauf ist mehr als drastisch.
Das Wichtigste in Kürze
In der dritten Folge seiner "World's Most Dangerous Show" spricht Joko mit Fachleuten über Greenwashing. Die Antworten, die Joko bekommt, sind ernüchternd.
Joko plagt danach sein schlechtes Umwelt-Gewissen. Kann er in diesem Zustand überhaupt seine Show weitermachen? Zum Glück bekommt er Hilfe von einem Psychologen.
Deutschland ist zwar nur für knapp zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, weltweit sind wir damit aber auf Platz acht.
Bei den CO2-Emissionen pro Kopf liegt Deutschland mit acht Tonnen sogar gleichauf mit China.
Warum Joko beinah seine Show abbricht: Jetzt "The World’s Most Dangerous Show" kostenlos auf Joyn streamen
Joko leidet an Klima-Schuldgefühlen. Doch was ist das eigentlich?
Während Joko den Braunkohle-Tagebau der Firma RWE bei Hambach besichtigt, der auch als das "größte Loch Europas" bekannt ist, wird er mit dem Thema Greenwashing konfrontiert. Da meldet sich plötzlich massiv das schlechte Gewissen des Moderators. Für Joko wird es so schlimm, dass er sich sogar Hilfe beim Kognitions-Psychologen Christian Stöcker holt. Seine Diagnose: Joko leidet unter Klima-Schuldgefühlen.
Klima-Schuldgefühle gehören zu Gefühlen wie Angst, Trauer, Wut oder Frust, die man in Bezug auf den Klimawandel fühlt. Der Überbegriff hierfür ist Klimagefühle. Wenn man sich also schuldig fühlt, weil man Fleisch isst, obwohl man weiß, dass das schlecht für die Umwelt ist, dann hat man Klima-Schuldgefühle.
Dieses schlechte Gewissen entsteht vor allem in Bezug auf den eigenen Lebensstil. Wenn nämlich das eigene Verhalten zum Wissen um die Auswirkungen auf die Umwelt nicht passt, erzeugt das ein unangenehmes Gefühl. Das nennt sich dann kognitive Dissonanz.
Was also dagegen tun? Weniger Auto fahren, vegan leben, auf Urlaub im Ausland verzichten - kurz, den eigenen CO2-Fußabdruck verringern? Leider ist das nicht so einfach. Der ökologische Fußabdruck ist nämlich, so Stöcker, ein "Propaganda-Instrument der Ölindustrie".
Ich bin ja selber kein Heiliger. Ich meine, ich fliege, ich habe nicht den kleinsten CO2-Fußabdruck.
Joko Winterscheidt, 2023
Kann Joko die Welt retten?
Tatsächlich wurde der ökologische Fußabdruck nicht etwa von Greenpeace oder dem WWF erfunden, sondern vom Ölkonzern BP. Zwar wissen Unternehmen schon lange von ihren Auswirkungen auf den Klimawandel, versuchen aber alles Mögliche, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Wie genau Unternehmen uns jahrelang an der Nase herumführen, zeigt Joko in "The World's Most Dangerous Show".
Fakt ist: Die Auswirkungen des individuellen Konsums auf den Klimawandel sind tatsächlich sehr gering. Nur 100 staatliche Produzierende und Unternehmen sind allein für 71 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
Erkenntnisse die Joko nicht gefallen: "Je mehr ich bohre, desto mehr weiß ich und desto beschissener wird's." Doch zum Glück ist er nicht alleine: Tatsächlich sind die meisten Menschen mit Klima-Schuldgefühlen auch politisch aktiv. Wie beispielsweise die Klima-Aktivistin Clara Mayer und die Rechtsanwältin Dr. Roda-Verheyen, die 2023 den Autohersteller Volkswagen verklagten. Wie und warum genau sie das tun, darüber spricht auch Joko mit ihnen in seiner Show.