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Ukrainische Truppen rücken vor

Russen schicken Menschen aus besetztem Cherson

  • Veröffentlicht: 24.10.2022
  • 14:39 Uhr
  • jot
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© Uncredited/AP/dpa

Wegen des ukrainischen Vormarsches auf das besetzte Gebiet Cherson hat Russland zehntausende Menschen aus der gleichnamigen Stadt geschickt. Darunter sollen vor allem Kollaborateure sein. 

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Russen fordern Zivilisten auf, das besetzte Cherson zu verlassen.
  • Laut einer Augenzeugin werden vor allem Kollaborateure aus der Stadt geschickt.
  • Das ukrainische Militär sieht darin nur ein Ablenkungsmanöver.

Wegen des ukrainischen Vormarsches auf das besetzte Gebiet Cherson hat Russland zehntausende Menschen aus der gleichnamigen Stadt geschickt. Davon betroffen sind mehr als 20.000 Zivilisten. Sie sollen auf die andere Seite des Flusses Dnipro. "Wir haben allen Leuten, die uns heute gehört haben, vorgeschlagen, die Möglichkeit zu nutzen und in den linksufrigen Teil des Gebiets Cherson zu gehen", sagte Kirill Stremoussow, der Vizechef der russischen Besatzungsverwaltung, am Sonntag (23. Oktober) in einem Radiointerview.

Russen schicken Menschen aus Cherson

Tatsächlich würden vor allem Menschen evakuiert, die für die Besatzungsbehörden gearbeitet hätten, berichtete eine Augenzeugin im Gespräch mit der "Tagesschau": "Das ist eine bestimmte Kategorie von Menschen. Kollaborateure, Angestellte von Schulen oder Banken, die im Sommer hierher kamen, um in einer besetzten Stadt zu arbeiten und in die Wohnungen derjenigen gezogen sind, die vor dem Krieg geflohen sind. Diese Menschen verlassen nun die Stadt unter dem Deckmantel der Evakuierung."

Die Stadt Cherson im Süden der Ukraine liegt am rechten Ufer des Dnipro und war von Russland gleich zu Beginn des Angriffskriegs erobert worden. Ende September annektierte Kremlchef Wladimir Putin Cherson als eins von vier ukrainischen Gebieten auch offiziell für Russland. Die Lage der russischen Truppen westlich des Flusses hat sich aber gleichzeitig deutlich verschlechtert. Die ukrainischen Truppen haben systematisch die Nachschubwege der Russen über den Dnipro zerstört und rückten Anfang Oktober bei ihrer Gegenoffensive weiter auf die Stadt vor.

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Ukraine sieht darin nur russisches Ablenkungsmanöver

Das ukrainische Militär erwartet jedoch nicht, dass die russischen Truppen kampflos aus Cherson abziehen. Die russische Armee bereite sich im Gegenteil auf eine Verteidigung der Stadt vor, sagte der Leiter des Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, am Montag in Kiew. "Die russischen Besatzer erwecken nur die Illusion, dass sie Cherson verlassen, tatsächlich bringen sie aber neue Militäreinheiten dorthin", sagte er dem Portal "Ukrajinska Prawda". Unabhängig überprüfbar waren Budanows Angaben ebenso wenig wie die der russischen Seite zur Lage in Cherson.

Die russischen Informationen zum Abzug der Besatzungsverwaltung und der russischen Banken sowie zur Räumung von Krankenhäusern schätzte Budanow eher als ein Ablenkungsmanöver ein. Er sagte, die neu herangeführten Truppen achteten darauf, dass ihnen im Fall eines ukrainischen Vorstoßes der Rückweg über den Dnipro offen bleibe.

Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

Bericht von "Tagesschau.de"

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