LIVE: Pistorius spricht jetzt über die deutsche Sicherheitspolitik
IN 9 STUNDEN
  • 23.11.2024
  • Ab 11:00 Uhr
LIVE: Pistorius spricht jetzt über die deutsche Sicherheitspolitik
Anzeige
Hintergründe, News und Daten

Fußball-WM 2022 in Katar - alle Infos über das kontroverseste Turnier aller Zeiten

  • Aktualisiert: 14.12.2023
  • 13:22 Uhr
  • Michael Reimers
Fußball-WM 2022 in Katar.
Fußball-WM 2022 in Katar.© glö

Es war die wohl umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten - die WM 2022 in Katar. Alle Hintergründe, Informationen und Kritikpunkte zur Weltmeisterschaft 2022 im Überblick.

Anzeige

Zwischen dem 20. November 2022 und dem 18. Dezember 2022 fand die 22. Fußball-Weltmeisterschaft in Katar statt. Aufgrund der hohen Temperaturen im Ausrichter-Land Katar wurde die WM in diesem Jahr ausnahmsweise im Winter abgehalten. Normalerweise findet die Weltmeisterschaft zwischen Mai und Juli statt. 

Das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 fand am 20. November 2022 statt. Die KO-Phase begann mit dem Achtelfinale am 3. Dezember 2022, das WM-Viertelfinale wurde am 9. und 10. Dezember absolviert. Im Endspiel am 18. Dezember wurde Argentinien mit einem 4:2 im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Frankreich zum Fußball-Weltmeister 2022.

Eine Winter-Weltmeisterschaft in der Wüste

Insgesamt nahmen 32 Mannschaften an der Weltmeisterschaft 2022 teil. Die Vorrunde wurde in acht Gruppen mit je vier Mannschaften ausgetragen. Die Verteilung der Teams erfolgte nach einer Setzliste und Auslosung. Deutschland spielte dabei in Gruppe E gegen Spanien, Costa Rica sowie Japan. 

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Insgesamt wurde bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar in acht Stadien um den Cup gespielt. Im ursprünglichen Bewerbungsdossier sah Katar eigentlich zwölf Stadien vor. Doch das sorgte für heftige Kritik, da diese nicht nachhaltig Verwendung finden würden. Deshalb reduzierte die FIFA die Stadien von zwölf auf acht Schauplätze.

Anzeige
Anzeige

Die Spielorte der Endrunde in Katar

  • Lusail – Lusail Iconic Stadium (80.000 Plätze)
  • al Chaur – al-Bayt Stadium (60.000 Plätze)
  • al-Rayyan – Khalifa International Stadium (45.416 Plätze)
  • al-Rayyan – Education City Stadium (40.000 Plätze)
  • al-Rayyan – Ahmed bin Ali Stadium (40.000 Plätze)
  • Doha – Stadium 974 (40.000 Plätze)
  • Doha – al-Thumama Stadium (40.000 Plätze)
  • al-Wakra – al-Janoub Stadium (40.000 Plätze)

Länder, die sich für die Weltmeisterschaft 2022 qualifiziert haben

  • Europa: Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Kroatien, Niederlande, Portugal, Polen, Schweiz, Serbien, Spanien, Wales
  • Asien: Iran, Japan, Katar (Gastgeber), Saudi-Arabien, Südkorea
  • Afrika: Ghana, Kamerun, Marokko, Senegal, Tunesien
  • Südamerika: Argentinien, Brasilien, Ecuador, Uruguay
  • Nord-, Mittelamerika und Karibik: Costa Rica, Kanada, Mexiko, USA
  • Ozeanien: Australien

Fußballfans aus Europa brauchten sich bezüglich der Anstoßzeiten keine Sorgen zu machen. Die Spiele wurden zwischen 11:00 Uhr und 20:00 Uhr deutscher Zeit angepfiffen. Die zwei Partien im Halbfinale begannen um 20:00 Uhr, das große Finale fand bereits um 16:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit statt. 

Article Image Media
© dpa
Anzeige
Anzeige

Deutschland schied bereits in der Vorrunde aus

Nach dem frühen WM-Aus 2018 fand die deutsche Mannschaft auch 2022 nicht zu alter Form zurück. Im ersten Spiel der Vorrunde verloren sie 1:2 gegen Japan. Nach dem 1:1 gegen Spanien stand fest, dass Deutschland zum zweiten Mal in Folge bereits in der Gruppenphase das WM-Turnier verlassen muss. Da konnte auch ein 4:2 Sieg gegen Costa Rica nichts mehr ausrichten.

Das war der deutsche Kader für die Fußballweltmeisterschaft 2022

Der damalige Bundestrainer Hansi Flick nominierte diese 26 Spieler für den deutschen Kader:

Torhüter

  • Manuel Neuer (FC Bayern München)
  • Marc-André ter Stegen (FC Barcelona)
  • Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)

Abwehr

  • Armel Bella Kotchap (Southampton FC)
  • Matthias Ginter (SC Freiburg)
  • Christian Günter (SC Freiburg)
  • Thilo Kehrer (West Ham United FC)
  • Lukas Klostermann (RB Leipzig)
  • David Raum (RB Leipzig)
  • Antonio Rüdiger (Real Madrid)
  • Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund)
  • Niklas Süle (Borussia Dortmund)

Mittelfeld/Sturm

  • Karim Adeyemi (Borussia Dortmund)
  • Julian Brandt (Borussia Dortmund)
  • Niclas Füllkrug (Werder Bremen)
  • Serge Gnabry (FC Bayern München)
  • Leon Goretzka (FC Bayern München)
  • Mario Götze (Eintracht Frankfurt)
  • İlkay Gündoğan (Manchester City)
  • Kai Havertz (FC Chelsea)
  • Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach)
  • Joshua Kimmich (FC Bayern München)
  • Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund)
  • Thomas Müller (FC Bayern München)
  • Jamal Musiala (FC Bayern München)
  • Leroy Sané (FC Bayern München)
Anzeige
Anzeige

Boykott-Stimmen zur WM 2022 - Korruptionsvorwürfe und Menschenrechtsverletzungen 

So gut wie keine Fußballkultur, bis zu 50 Grad im Sommer, Korruption und ein autokratisch regierter Staat, der sich regelmäßig Vorwürfen der Menschenrechtsverletzung konfrontiert sieht. Dass die Weltmeisterschaft 2022 an Katar vergeben wurde, führte zu viel Kritik. Dabei gab es mehrere Gründe, die Fußball-Fans und viele Länder bemängelten. 

Korruption

2010 erhielt Katar von der FIFA den Zuschlag, die Fußball-WM 2022 auszurichten. Seitdem gab es immer wieder Kritik durch das wenig transparente Abstimmungsverhalten der Mitglieder des FIFA-Exekutivausschusses. Es standen zahlreiche Korruptionsvorwürfe gegen Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees im Raum. Unter anderem sorgten mutmaßliche Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe im Umfeld der WM-Vergabe für eine negative Berichterstattung. Dass FIFA-Boss Gianni Infantino in Katar wohnt, machte die Sache nicht besser. Journalisten der Londoner "Sunday Times" hatten nachgeforscht und waren sicher, dass zwei der 22 Wahlberechtigten der Mitglieder der Exekutive des Internationalen Fußballverbandes FIFA bei der Wahl für ein bestimmtes Land als Gastgeber der Weltmeisterschaft gestimmt hatten, weil sie dafür bezahlt wurden. Katar bestreitet bis heute, die Weltmeisterschaft durch Bestechung erlangt zu haben.

Anzeige

Klima

Von Beginn an war ein bedeutender Einwand gegen die Vergabe die hohen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius in Katar. Somit hätten die Stadien klimatisiert werden müssen. Durch die enormen Kosten sowie die ökonomischen Aspekte wurde die WM in Katar in den Winter verlegt. Dennoch wurden in den Stadien Klimaanlagensysteme eingebaut. Das sorgte für Kritik, da diese Systeme trotz moderner Bauweise nicht klimafreundlich waren.

Menschenrechte/Arbeitsbedingungen

Die Menschenrechte sollen in Katar oftmals missachtet werden. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International ist Katar für verschiedene Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierungen verantwortlich.

Article Image Media
© dpa

Besonders im Umgang mit Niedriglohn-Migranten, Frauenrechten, Religionsfreiheit, Bürgerrechte, Pressefreiheit und grausamen Strafen wird Katar kritisiert. Arbeiter für die WM aus Bangladesch, Pakistan oder Nepal sollen schlecht bezahlt worden und unter miserablen Umständen untergebracht worden sein. Außerdem mussten sie wohl ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen arbeiten. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen zählten in Katar 6.500 meist ungeklärte Todesfälle auf den Baustellen der Stadien, wie die britische Tageszeitung "The Guardian'' berichtete. Das sogenannte Kafala-System, eine Ordnung, die die absolute Abhängigkeit der Arbeiter gegenüber den Arbeitgebern zulässt, war dabei ein großes Problem. Seit 2014 behauptet die Regierung in Katar, sie habe das Kafala-System abgeschafft. Menschenrechtsexperten sind aber überzeugt davon, dass die Strukturen weiter existent sind.

Boykott-Aufrufe

Schon seit der Entscheidung, dass die WM 2022 in Katar stattfinden wird, gab es zahlreiche Boykott-Aufrufe, etwa von Fans, aber auch von Politiker:innen und Menschenrechtsorganisationen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International schrieb in einem Bericht, dass Katar zwar seit 2017 eine Reihe von Reformen eingeführt habe, diese würden aber "nicht angemessen umgesetzt, was bedeutet, dass die Ausbeutung der Arbeiter weitergeht". Die Menschenrechtsorganisation forderte, Organisationen wie der Weltverband FIFA müssten handeln.

Laut Amnesty konnten Arbeiter Katar trotz eines entsprechenden Gesetzes nicht einfach verlassen oder den Arbeitsplatz wechseln, Löhne seien oft nicht oder zu spät ausgezahlt worden. Zudem hatten Arbeitsmigranten nach wie vor kaum Zugang zur Justiz, um Löhne einzufordern.

Auch die Jusos (Die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD) riefen zum Boykott auf: Katar habe "eine der schrecklichsten Anti-queer-Gesetzgebungen der Welt". Zudem seien beim Bau der WM-Stadien bereits über 6.500 Menschen ums Leben gekommen. "Bei aller verständlichen Freude um die Qualifikation fordert die Juso deswegen einen Boykott des Turniers", schrieb die Jungpartei der SPD.
Michael Brand, menschenrechtspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sagte der "Welt am Sonntag": "Der Mannschaft wünsche ich natürlich allen Erfolg, aber die Politik sollte diese WM boykottieren." Der DFB solle an der Entschädigung von Arbeitern mitwirken, die auf den WM-Baustellen zu Schaden gekommen seien, so Brand weiter.

Ähnlich positionierte sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB). "Die Botschaft, die wir überwiegend vernehmen, ist: Ein Boykott bringt das Land und die Menschen im Land nicht voran", sagte die kommissarische DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich in einem Interview der vereinseigenen Internetseite dfb.de.

Sportlicher Erfolg vor öffentlicher Kritik: Der "One Love"-Eklat

Die deutsche Mannschaft wollte eigentlich mit dem Tragen der "One Love"-Armbinde gemeinsam mit anderen Mannschaften ein Zeichen für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit setzen, entschied sich jedoch nach angedrohten Sanktionen der FIFA dagegen. Die "One Love"-Armbinde war bereits ein Kompromiss, die anstatt der Regenbogenbinde als Zeichen für Gleichberechtigung und Unterstützung der LGBTQIA+ Gemeinschaft getragen werden sollte. Dass die deutsche Mannschaft nicht für ihre Überzeugung einstand und es verpasste, ein Zeichen für Menschenrechte zu setzen, sorgte für viel Kritik im eigenen Land.

  • Verwendete Quellen:
  • "Tagesschau": Warum Katar und die Fifa in der Kritik stehen
  • Deutscher Fußball-Bund
  • ran: Alles zum Thema "One Love"-Armbinde
Mehr Fußball-News

Kurz vor FC Bayern-Match: Allianz Arena hat keinen Rasen mehr

  • Video
  • 00:59 Min
  • Ab 12