Allergien
Heuschnupfen oder Erkältung? So erkennst du den Unterschied
- Aktualisiert: 23.02.2024
- 05:00 Uhr
- Galileo
Schnupfen, Niesen, Augentränen: Kennst du diese Symptome? Dann hast du vielleicht eine Pollenallergie, auch bekannt als Heuschnupfen. Wie du Heuschnupfen von einer Erkältung unterscheiden kannst.
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Das Wichtigste zum Thema Heuschnupfen
Heuschnupfen ist eine Allergie gegen Pollen. Sie ist auch als saisonaler allergischer Schnupfen oder Pollinosis bekannt.
Heuschnupfen ist die am häufigsten diagnostizierte Allergie. Selbst Pollenallergie beim Hund ist ein ebenso weit verbreitetes Phänomen und nimmt zu.
Pflanzenpollen sind kleinste Blütenstaub-Teilchen von Bäumen, Gräsern oder Kräutern. Hauptsaison ist von April bis August.
Typische Heuschnupfen-Symptome sind Niesen, Fließschnupfen und juckende Augen. Möglicherweise hast du auch einen Juckreiz oder ein Brennen im Hals.
Erkältung oder Heuschnupfen: So erkennst du die Unterschiede
Eine Erkältung und Heuschnupfen können ähnliche Symptome verursachen, wobei es feine Unterschiede gibt. Allerdings kann es schwierig sein, eine genaue Diagnose nur anhand der Symptome zu stellen. Daher solltest du bei anhaltenden oder schlimmer werdenden Beschwerden grundsätzlich ärztlichen Rat einholen. Deine Ärztin oder dein Arzt kann eine genaue Diagnose stellen und dir bei der richtigen Behandlung helfen.
Beginn und Dauer von Heuschnupfen und Erkältung
Plötzlich auftretende Niesattacken sprechen für Heuschnupfen. Eine Erkältung kündigt sich eher langsam an, mit Halsweh und Kopfschmerzen. Sie wird durch Viren verursacht. Nach sieben bis 14 Tagen ist sie vorbei - bei Heuschnupfen können die Symptome dagegen Monate lang andauern. Es kann sogar sein, dass du beides zur gleichen Zeit hast.
Symptome von Heuschnupfen und Erkältung
Juckende, tränende Augen und juckende Schleimhäute, ein Kratzen im Rachen und fließender, klarer Schnupfen deuten auf eine Allergie hin, also Heuschnupfen. Bei einer Erkältung verstopft dir eher die Nase, das Sekret ist nicht klar, sondern weiß bis gelb. Es kann auch sein, dass du zur Heuschnupfen-Zeit stärker unter Hautkrankheiten wie Neurodermitis leidest, weil die Allergene auch über die Haut wirken.
Ort, Wetter und Zeit sind bei Allergien entscheidend
Die Symptome einer Erkältung bleiben gleich, egal, ob du dich drinnen oder draußen aufhältst. Die Allergie dagegen verschlimmert sich, wenn du das Haus verlässt oder auch nur ein Fenster öffnest, durch das die Pollen hereinwehen können.
Die Ursache dafür liegt im sogenannten Pollenflug, der von verschiedenen Umweltfaktoren abhängt. Zu diesen Faktoren zählen insbesondere Temperatur, Wind und Niederschlag. Die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle, da Pflanzen erst bei bestimmten Temperaturen zu blühen beginnen. Ein kräftiger Wind führt dazu, dass die Pollen in größerer Menge und über weitere Strecken verbreitet werden. Regen trägt dazu bei, dass ein erheblicher Teil der Pollen aus der Luft gewaschen wird und direkt auf den Boden gelangt.
Kälte, anhaltender Regen und starker Wind können dazu führen, dass die Symptome von Heuschnupfen abgeschwächt werden.
Wenn du über längere Zeit Husten hast, ist es schwieriger zu unterscheiden, ob der von einer Erkältung oder Allergie herrührt. Um sicherzugehen, dass du kein allergisches Asthma entwickelst, solltest du bei lang andauerndem Husten besser zu einem Arzt oder Ärztin gehen.
Bei Dauerschnupfen mit verstopfter Nase könnte auch eine Allergie gegen Hausstaub-Milben dahinterstecken.
Pollenflug-Kalender: Wann sind welche Allergene unterwegs?
Pollen-Allergie: Wer ist besonders betroffen?
Gerade in wärmeren Jahren verschieben sich die Pollenflugzeiten. Die ersten Pollen von Hasel- und Erlenbäumen können häufig schon Ende November beziehungsweise Anfang Dezember auftreten. Kurz danach setzen die Birkenpollen ein und spätestens im April beginnt die Saison für Gräserpollen.
Aber die Heuschnupfensaison erstreckt sich auch weiter nach hinten in das Jahr. Der Hintergrund hierfür liegt im Klimawandel, der die Verbreitung von allergieauslösenden Pflanzen bei uns fördert. Diese Pflanzen stammen oft aus verschiedenen Regionen, wie beispielsweise das Traubenkraut aus den USA.
Von den Veränderungen des Pollenfluges sind besonders Hasel- und Erlenpollen-Allergiker:innen betroffen, weil beiden Pflanzen besonders schnell auf mildere Temperaturen reagieren.
Aber auch Personen ohne bisherige Allergien könnten aufgrund der klimawandelbedingten Verschiebungen Probleme entwickeln. Die Pollenproduktion vieler Pflanzen hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Deutsche Pollenstiftung führt das auf den Stress durch den Klimawandel zurück. Die Pflanzen versuchen ihre Art zu erhalten und bilden daher mehr Pollen.
Allergie: Das passiert in deinem Körper
Allergien sind eine Überreaktion deiner körpereigenen Abwehr, dem Immunsystem.
Bei einer allergischen Reaktion richtet es sich gegen an sich harmlose Substanzen wie Pollen, Tierhaare oder Lebensmittel. Der Körper bildet dann nach dem ersten Kontakt Antikörper gegen diese Stoffe. Diese Antikörper binden sich an die Oberfläche von Mastzellen, den Abwehrzellen des Immunsystems. Sie befinden sich im gesamten Körper, insbesondere im Bindegewebe und der Schleimhaut. Die Mastzellen geben dann Botenstoffe wie Histamin frei.
Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen aktivieren diese Zellen einen Abwehrmechanismus, der sich durch typische Symptome wie Schnupfen, Schwellungen, Juckreiz, ein pelziges Gefühl und Brennen im Mund oder Asthma-Attacken zeigt. Zur Linderung solcher Beschwerden stehen Allergiemittel zur Verfügung, wie beispielsweise Nasenspray.
Auch zeigen Allergien oft eine familiäre Häufung. Wenn bereits in deiner Familie jemand an einer Allergie leidet, könnte eine vererbte Anfälligkeit bestehen.
Hilfreiche Links für Heuschnupfen-Geplagte
Die aktuelle Pollenbelastung vom Deutschen Wetterdienst (DWD)
Informationen zur Smartphone-App "Pollen"