Festlichkeiten
Karneval: So entstanden unsere Bräuche rund um die Fastnacht
- Aktualisiert: 08.02.2024
- 15:00 Uhr
- Galileo
Das Wichtigste zum Thema Karneval
Vom 11.11. um 11:11 Uhr bis zum Faschingsdienstag ist Karnevalszeit. Damit wird die Zeit vor der 40-tägigen Fastenperiode zelebriert.
Der Karneval war ursprünglich ein heidnisches Volksfest, das den Übergang von Winter zum Frühling markierte. Alle Lebensmittel mussten vor der Fastenzeit aufgebraucht werden, um ein Verderben zu verhindern.
Im Rheinland wird auf den Begriff Karneval gesetzt, während in Österreich und Bayern Fasching genutzt wird. In einigen Regionen Süddeutschlands wird auch Fastnacht gefeiert.
Konfetti & Kostüme: Das bunte Treiben findet nicht nur bei uns statt, sondern auf der ganzen Welt. Jedes Land hat seine eigenen Bräuche und Traditionen.
Karneval: Woher kommt die fünfte Jahreszeit eigentlich?
Als Karneval oder Fasching bezeichnet man die Bräuche, mit denen die Zeit vor der 40-tägigen Fastenzeit bis Ostern gefeiert werden.
Ursprünglich war der Karneval ein heidnisches Volksfest, das nach dem Winter den Übergang zum Frühling markierte. Traditionell wurden dabei alle Lebensmittel gegessen, die nach dem Winter noch über waren, um das Verderben während der anstehenden Fastenzeit zu verhindern. Das Tragen der Verkleidung hatte den Sinn, die bösen Wintergeister zu vertreiben.
Im 18. Jahrhundert begannen die Kurfürsten, mit venezianischen Masken Karneval zu feiern. Diese wurden kurzerhand aus Venedig importiert, wo die Menschen bereits seit dem 11. Jahrhundert ihren ganz speziellen Carnevale zelebrierten. Unter Napoleon wurde die venezianische Maskenfreiheit verboten. Im 19. Jahrhundert übernahmen die Preußen die Kontrolle über das Rheinland und belebten die Karnevalstradition wieder.
Karneval in Deutschland: Unterschiede in den Begrifflichkeiten
🎭 Die älteste bekannte Erwähnung in der Literatur findet sich in Wolfram von Eschenbachs "Parzival" mit der "fasnaht". Auch der Begriff "Vaschanc" taucht im 13. Jahrhundert in Süddeutschland und im bayrisch-österreichischen Raum auf.
🎭 Der Begriff Karneval nimmt Bezug auf fleischlose Zeit und sieht die Ursprünge des im lateinischen "carne vale" („Fleisch – lebe wohl“).
🎭 Auch in anderen Bezeichnungen lassen sich Ursprünge im Wort für den Beginn der Fastenzeit finden: "Vaschang", altdeutsch für Fasching, ist der letzte Alkohol-Ausschank vor dem Fasten und Fastnacht bedeutete einst "Fastenzeit".
🎭 „Fasching" leitet sich auch aus dem Wort „Fastenschank" ab. Dies bezeichnet den letzten Ausschank alkoholhaltiger Getränke vor der - in früheren Zeiten- noch streng befolgten Fastenzeit.
🎭 In Ostdeutschland, Bayern und Österreich wird der Begriff Fasching verwendet, während Karneval vor allem im Rheinland gebräuchlich ist. In einigen Regionen Süddeutschlands wird auch "Fastnacht" verwendet.
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Kölle Alaaf: Daher kommt die Tradition
Kölle Alaaf ist ein Ausruf, der in der Karnevalszeit von den Kölner:innen gerufen wird. Der Spruch bedeutet so viel wie "Köln alleine" oder "Köln vor allen anderen". Ursprünglich stand der Begriff jedoch gar nicht im Zusammenhang mit dem Karneval, sondern galt als Trinkspruch.
1823 gilt als Geburtsjahr des Kölner Karnevals. Seit dem wurde Kölle Alaaf (zuvor Köllen Alaaf) zum Ruf der Kölner Jecken. Jecken ist ein alter kölscher Begriff für Narr und als Narren werden all jene bezeichnet, die Karneval feiern.
Das Wort Narr geht auf das Narrenfest zurück. Einmal im Jahr, beschloss die Kirche, sollten die braven Menschen ihren inneren Narren befreien. Dann durften die Menschen hysterisch lachen, wild auf Töpfen trommeln, sich lauthals anschreien und Bälle durch die Kirche schmeißen. Über die Jahrhunderte kam die Tradition hinzu, sich zu verkleiden - doch sonst hat sich bis heute nicht allzu viel geändert.
Im Video: Karnevalshochburg Köln genauer betrachtet
100 Sekunden Köln: Kölle Alaaf!
Venezianische Masken: Karneval in Venedig
Karneval in Venedig wird sehr romantisch und stilvoll gefeiert. Mit einem Fackelumzug wird dieser am Markusplatz eröffnet und dauert zwölf Tage an. Man sieht dort prachtvolle historische Kostüme, Harlekine und Masken mit Perlen, Strass und Federn.
Der Karneval in Rio de Janeiro
Mit einem Eröffnungsritual beginnt der Karneval jedes Jahr gleich: Die Stadtverwaltung übergibt König Momo, der Symbolfigur des Karnevals, einen übergroßen Schlüssel. In blauem Kostüm mit Schärpe, begleitet von der Karnevalskönigin und zwei Prinzessinnen, erklärt er den Karneval für eröffnet. In ganz Rio de Janeiro wird von Freitag bis Mittwoch Straßenkarneval gefeiert. Bei sogenannten Blocos ziehen Umzugswagen durch die Straßen und werden vom Publikum bejubelt. Es handelt sich hier um öffentliche Karnevalsparaden mit Tanz, lauter Musik und Alkohol.