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Psychologie

Schizophrenie: Was ist das eigentlich?

  • Aktualisiert: 15.03.2024
  • 05:00 Uhr
  • Galileo

Menschen mit Schizophrenie hören Stimmen, die es in Wirklichkeit nicht gibt, und fühlen sich teils von anderen Menschen oder höheren Mächten verfolgt. Wie äußert sich die Krankheit sonst noch - und was steckt dahinter?

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Das Wichtigste zum Thema Schizophrenie

  • Schizophrenie ist eine psychische Krankheit, die zur Gruppe der Psychosen zählt. In der Regel tritt sie erstmalig zwischen der Pubertät und dem 30. Lebensjahr auf.

  • Der Begriff kommt aus dem Griechischen und kann mit "gespaltener Geist" übersetzt werden.

  • Typische Symptome einer paranoiden Schizophrenie sind WahnvorstellungenHalluzinationen oder das Hören von Stimmen

  • Nach aktuellen Schätzungen erkranken sieben von 1.000 Personen einmal in ihrem Leben an Schizophrenie.

Definition: Was versteht man unter Schizophrenie?

Der Begriff kommt aus dem Griechischen und kann mit "gespaltener Geist" übersetzt werden. Schizophrenie ist eine psychische Krankheit, die zur Gruppe der Psychosen zählt.

Betroffene durchleben akute Psychosen, also Phasen, in denen sie ihre Umwelt anders wahrnehmen oder verarbeiten. Die Kranken merken selbst meist nicht, dass sie an einer Psychose leiden.

Viele verwechseln Schizophrenie fälschlicherweise mit einer gespaltenen Persönlichkeit. Dabei handelt es sich allerdings um eine eigenständige psychologische Krankheit (dissoziative Persönlichkeitsstörung). Schizophrenie ist keine Persönlichkeitsstörung. Schizophrene Menschen ändern während einer Psychose ihr Verhalten, nicht ihren Charakter.

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Formen von Schizophrenie: So unterschiedlich können die Symptome sein

Expert:innen unterscheiden drei Arten von Schizophrenie: Paranoide Schizophrenie, hebephrene Schizophrenie und katatone Schizophrenie.

Die Symptome sich lassen sich schon allein deshalb nicht vereinheitlichen. Jede:r Patient:in, entwickelt einen individuellen Krankheitsverlauf.

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Symptome der paranoiden Schizophrenie

🧠 Die bekannteste und auch häufigste Form ist die paranoide Schizophrenie. Menschen, mit paranoider Schizophrenie, fühlen sich oft wie ferngesteuert: Ihre Gedanken gleiten unkontrolliert ab, eventuell kommentieren Stimmen, was sie tun.

🧠Auch Wahnvorstellungen sind typisch: Sie glauben, jemand habe es auf sie abgesehen, würde sie verfolgen oder gar töten wollen.

🧠 Auch Antriebslosigkeit und mangelnde Motivation können ein Indiz sein. Betroffene ziehen sich zurück, ihre Sprache verflacht, sie vernachlässigen ihr Äußeres.

Schizophrenie: Weitere Symptome

  • Auffällige Emotionen (bspw. Stimmungsschwankungen oder auch Emotionslosigkeit)
  • Denk- und Sprachstörungen (bspw. wirre, scheinbar zusammenhangslose Sätze)
  • Störung der motorischen Fähigkeiten
  • Sozialer Rückzug
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Entstehung von Schizophrenie: Das sind mögliche Ursachen

Die genauen Ursachen sind bis heute unklar. Beteiligt sind auf jeden Fall Stoffwechsel-Störungen im Gehirn: Einige Neurotransmitter - Botenstoffe für die Kommunikation zwischen Nervenzellen - sind in bestimmten Hirnregionen überaktiv.

Wenn Betroffene Stimmen hören, bilden sie sich das wahrscheinlich nicht ein: Forscher glauben, dass sie im Sprachzentrum des Gehirns entstehen und ins Hörzentrum übergeleitet werden. Für die Betroffenen sind sie also real.

Vermutlich ist eine Veranlagung für Schizophrenie vererbbar, die Erkrankung selbst aber nicht. Schwere seelische Belastungen können den Ausbruch der Krankheit wahrscheinlicher machen, etwa wenn man einen geliebten Menschen verliert, extremen Stress hat oder Drogen nimmt.

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Behandlung von Schizophrenie: Diese Ansätze gibt es

😊 Eine gute Nachricht vorab: Etwa 20 bis 25 Prozent der Schizophranie-Patient:innen kann mit verschiedenen Behandlungsansätzen geheilt werden. Und: Auch bei einer nicht vollständigen Heilung ist ein normales Leben dank ambulanter Betreuung meist möglich.

⏳ Eine große Hürde ist es bereits, überhaupt Hilfe anzunehmen: Bis zu drei Jahre kann es dauern, bis eine Schizophrenie von Psycholog:innen oder Psychiater:innen diagnostiziert wird.

💊 Individuell abgestimmten Medikamente (wie Neuroleptika, Antidepressiva, Beruhigungsmittel) können Symptome mildern und das Leiden in den Griff bekommen.

👨‍⚕️ Auch eine kognitive Verhaltenstherapie ist wichtiger Bestandteil zur Behandlung von Schizophrenie.

💥 Schizophrene reagieren hochsensibel auf körperliche, seelische und soziale Reize. Wenn man weiß, was die Trigger sind, kann man in der Behandlung gezielt darauf eingehen.

👨‍👩‍👧‍👧 Auch das soziale Umfeld hat einen großen Einfluss auf den Heilungs-Prozess. Je mehr Verständnis und Unterstützung Betroffene von Freunden, Familienmitgliedern, Kollegen etc. bekommen, desto besser.

Die Darstellung von Schizophrenie in Film und Fernsehen

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Im Film "Der Boden unter den Füßen" (2019) hat Unternehmensberaterin Lola (Valeria Pachner) die gesetzliche Vormundschaft für ihre an paranoider Schizophrenie leidende Schwester Conny (Pia Hierzegger).
© Novotny Film 2019, Juhani Zebra

Im Film "Der Boden unter den Füßen" (2019) hat Unternehmensberaterin Lola (Valeria Pachner) die gesetzliche Vormundschaft für ihre an paranoider Schizophrenie leidende Schwester Conny (Pia Hierzegger).

Nach einer wahren Geschichte erzählt "Der Solist" (2009, mit Jamie Foxx), wie ein begabter Cellist aufgrund seiner Schizophrenie in der Obdachlosigkeit landet.
© picture alliance/Everett Collection

Nach einer wahren Geschichte erzählt "Der Solist" (2009, mit Jamie Foxx), wie ein begabter Cellist aufgrund seiner Schizophrenie in der Obdachlosigkeit landet.

Russell Crowe spielt in "A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn" (2001) den an paranoider Schizophrenie leidenden begabten Mathematiker John Forbes Nash.
© picture alliance/United Archives

Russell Crowe spielt in "A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn" (2001) den an paranoider Schizophrenie leidenden begabten Mathematiker John Forbes Nash.

Im Film "Das weiße Rauschen" (2001) löst Drogenkonsum bei Lukas (Daniel Brühl) eine Psychose aus. Daraufhin isoliert er sich immer mehr von seiner Umwelt.
© picture alliance/United Archives

Im Film "Das weiße Rauschen" (2001) löst Drogenkonsum bei Lukas (Daniel Brühl) eine Psychose aus. Daraufhin isoliert er sich immer mehr von seiner Umwelt.

Als der Liebesfilm "Benny & Joon" 1993 (mit Johnny Depp, Mitte) in die Kinos kam, wurde die psychische Krankheit, an der Joon (Mary Stuart Masterson) leidet, nie offiziell als "Schizophrenie" bezeichnet. Mittlerweile gibt es auch ein Musical dazu.
© picture alliance/United Archives

Als der Liebesfilm "Benny & Joon" 1993 (mit Johnny Depp, Mitte) in die Kinos kam, wurde die psychische Krankheit, an der Joon (Mary Stuart Masterson) leidet, nie offiziell als "Schizophrenie" bezeichnet. Mittlerweile gibt es auch ein Musical dazu.

Häufige Fragen zu Schizophrenie

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