Schmierläuse
Wollläuse bekämpfen: Diese Hausmittel helfen gegen die Schädlinge
- Veröffentlicht: 12.04.2024
- 05:00 Uhr
- Alena Brandt
Weiße Watte auf den Pflanzen? Vermutlich sind es Wollläusen, die auch als Schmierläuse bekannt sind. Jetzt heißt es: Schnell handeln und die Schädlinge bekämpfen. Welche Hausmittel helfen, wie du Befall vorbeugst und deine Gartenpflanzen und Zimmerpflanzen schützt.
Das Wichtigste in Kürze
Wollläuse sind Schädlinge, die Pflanzen befallen. Sie vermehren sich rasant und schaden Zimmerpflanzen und Pflanzen im Garten.
Sehen aus wie Watte: Die Tierchen sind nur bis zu zwölf Millimeter groß. Du erkennst sie daran, dass sie von einem weißen Gespinst umgeben sind.
Wollläuse heißen auch Schmierläuse. Der Name ist Programm: Sie hinterlassen auf der Pflanze einen klebrigen Film.
Weg damit! Mit Hausmitteln wie Seifenlösungen und Spiritus kannst du die Schädlinge von den Blättern duschen. Das allein reicht aber oft nicht.
Inhalt
- Was sind Wollläuse?
- Bildergalerie: So sehen Wollläuse und Schmierläuse aus
- Im Video: Lecker, Laus! Diese Schildlaus hast du schon gegessen
- Befall: Diese Pflanzen sind von Wollläusen oft betroffen
- Wolllaus-Befall erkennen: Das sind die Anzeichen
- 5 Tipps: Das hilft gegen Schmierläuse
- Mit diesen Mitteln bekämpfst du Wollläuse
- Hausmittel: Mischungen mit Spiritus, Wasser und Ölen
- Sind Glasreiniger und Essig gegen Wollläuse empfehlenswert?
- Nützlinge einsetzen
- Wollläusen vorbeugen: Die besten Tipps
- Sind Wollläuse gefährlich für den Menschen?
- Häufige Fragen zu Wollläusen
Was sind Wollläuse?
Ich glaub', mich laust...Ja, wer denn? Genau, die Wolllaus. Wenn deine Pflanzen plötzlich aussehen, als hätte es geschneit oder jemand sie mit Watte beworfen - dann klingeln die Alarmglocken. Wollläuse sind Schädlinge, die Pflanzen befallen und sich rasant vermehren.
Die Gesundheit deiner Pflanzen steht auf dem Spiel. Vor allem Kakteen, Orchideen und Kübelpflanzen sind häufig betroffen. Die lästige Laus saugt den Saft der Pflanze - bis diese ausgelaugt ist und verkümmert. Mit dem bloßen Auge sind die winzigen Tierchen oft kaum erkennbar - sie sind nur wenige Millimeter groß. Aber sie sind von einem weißen Gespinst umgeben, das wie Wolle wirkt. Teils sieht es auch aus wie Fäden. Dieses Kennzeichen verrät dir, mit wem du es zu tun hast.
Vielleicht kennst du den Schädling auch unter folgenden Bezeichnungen:
- Schmierlaus: Die Familien-Bezeichnung geht wohl darauf zurück, dass die Tierchen klebrige Ausscheidungen auf den Pflanzen zurücklassen.
- Wurzellaus: Echt unterirdisch! Die Schädlinge befallen auch die Wurzeln von Pflanzen und legen ihre Eier in der Erde ab - daher diese Bezeichnung.
- Schildlaus: Das ist der Name der Gattung, zu der die Schädlinge gehören. Die Tierchen tragen eine Art Schutzschild auf dem Rücken. Darunter befinden sich die Eier.
- Pseudococcidae lautet der wissenschaftliche Name der Wolllaus.
Bildergalerie: So sehen Wollläuse und Schmierläuse aus
So sehen Wollläuse aus
Im Video: Lecker, Laus! Diese Schildlaus hast du schon gegessen
Der Weg der Rote-Farbe-Laus
Befall: Diese Pflanzen sind von Wollläusen oft betroffen
Wollläuse haben immer Saison: Im Winter kommen sie oft bei Zimmerpflanzen vor. Im Sommer siehst du die Schädlinge auch bei Gartenpflanzen. Diese Blumen sind häufig befallen:
🌵 Kakteen, Gummibäume und Yuccas
🪴 Kübelpflanzen wie Zitrone und Oleander
🌺 Hibiskus
🌳 Obstgehölze wie Apfelbäume
Wolllaus-Befall erkennen: Das sind die Anzeichen
Wollläuse selbst sind winzig klein - und fallen nicht so schnell ins Auge. Außerdem sitzen sie meistens eher an der Unterseite der Blätter oder in den Blatt-Achsen. Um sie aufzuspüren, solltest du deine Zimmerpflanze genau prüfen. Hast du kürzlich eine neue Pflanze gekauft - und diese war befallen - können sich die Schädlinge auch auf deine anderen Pflanzen ausbreiten. Die Pflanzen verraten dir an einigen Zeichen, wenn sie von den Schädlingen betroffen sind:
Veränderte Blätter: Bei Wolllaus-Befall kringeln sich die Blätter oder rollen sich ein. Außerdem kann es sein, dass sich die Blätter gelb oder braun färben.
Weiße Gespinste: Wollläuse verstecken sich hinter weißen Gespinsten, die wie Wolle oder Watte aussehen.
Klebrige Substanz: Wollläuse heißen auch Schmierläuse, denn sie hinterlassen einen klebrigen Belag auf der Pflanze. Die Schädlinge saugen die Pflanze aus und scheiden zuckerhaltigen Honigtau aus. Der klebt und zieht wiederum schwarze Rußtaupilze an - also weitere Schädlinge.
Wie weißes Pulver: Sind die Wurzeln befallen, bemerkst du das oft erst beim Umtopfen der Pflanze. Die Erde ist wie mit weißem Pulver durchzogen.
5 Tipps: Das hilft gegen Schmierläuse
So ein Ärger, die Anzeichen treffen auf deine Pflanzen zu. Jetzt heißt es. Schnell und planvoll handeln. Dann kannst du eine Ausbreitung stoppen und den größten Schaden an deinen Pflanzen noch abwenden. Schütze deinen Pflanzen mit dem 5-Punkte-Plan:
- Verordne betroffenen Pflanzen Quarantäne und isoliere sie von anderen Pflanzen an einem hellen und kühlen Ort. Entferne zudem die Blätter und Pflanzenteile an denen du Anzeichen für Befall erkennst.
- Bürste die Schädlinge ab, wenn sie an holzigen Teilen der Pflanze sitzen.
- Von Blättern und Stängeln kannst du Wollläuse mit Wattestäbchen entfernen und in der Dusche oder Badewanne mit der Brause mit Wasser abwaschen. Keine Angst übrigens: Die Läuse befallen keine Menschen.
- Reinige die Töpfe von befallenen Pflanzen mit reinem Alkohol und topfe sie um.
- Tausche die Erde komplett aus, wenn deine Topfpflanze stark betroffen ist.
Mit diesen Mitteln bekämpfst du Wollläuse
Bevor es losgeht: Es gibt verschiedene Mittel, mit denen du Wollläuse loswirst. Wie gut deine Pflanzen das Mittel vertragen, kann unterschiedlich sein. Teste deshalb zuerst an einem Blatt dein bevorzugtes Mittel. Wird das Blatt welk oder verfärbt sich - dann eignet sich die Mischung nicht.
Hausmittel: Mischungen mit Spiritus, Wasser und Ölen
Manche Hausmittel gegen Wollläuse hast du parat und kannst direkt mit der Bekämpfung der Schädlinge loslegen:
- Rezept 1: Mische einen Liter Wasser, 15 Milliliter Spiritus und 15 Milliliter Schmierseife.
- Alternativen: Statt Schmierseife kannst du auch Rapsöl oder Paraffinöl verwenden.
- Rezept 2: Mische einen Liter Wasser mit 25 Milliliter Rapsöl und einem Schuss Spülmittel.
- Rezept 3: Löse rund 20 Gramm Kaliseife in einem Liter heißem Wasser auf. Lasse das Wasser abkühlen. Dann gibst du rund fünf Milliliter Brennspiritus hinzu.
- Rezept 4: Mische einen Liter Wasser mit rund 10 Milliliter Orangenöl.
☝ Wichtig: Nach der Behandlung darf die Pflanze nicht in der Sonne stehen, sonst können die Blätter verbrennen.
Sind Glasreiniger und Essig gegen Wollläuse empfehlenswert?
Glasreiniger und Essig werden teils auch als Hausmittel gegen Schmierläuse angepriesen. Verzichte aber besser darauf! Denn die scharfen Mittel töten unter Umständen die Schmierläuse - aber auch deine Pflanze. Glasreiniger ist ein chemisches Mittel, das teils Ammoniak enthält.
Nützlinge einsetzen
Es gibt auch tierisch gute Schädlings-Bekämpfung. Nützlinge sind natürliche Feinde von Wollläusen und fressen diese auf. Das ist die biologische Art von Pflanzenschutz. Nützlinge gibt es oft für rund zehn bis 20 Euro im Handel. Auch in geschlossenen Räumen kannst du sie einsetzen. Gegen Schmierläuse haben sich folgende Nützlinge bewährt:
- Australischer Marienkäfer (und dessen Larven)
- Schlupfwespen
- Larven der Florfliege
Faszinierende Florfliegen!
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Wollläusen vorbeugen: Die besten Tipps
💧 Hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen beugt Wolllaus-Befall vor. Lüfte also regelmäßig. Denn die Schädlinge fühlen sich vor allem bei trockener Heizungsluft wohl. Stelle deine Pflanzen in kühle und helle Räume.
🧐 Neue Pflanzen solltest du etwa zwei Wochen separat stellen und gut auf Schädlinge kontrollieren. So verhinderst du eine Ausbreitung frühzeitig.
🌸 Dünge deine Pflanzen - aber achte darauf, dass sie nicht zu viel Stickstoff-Düngung erhalten. Am besten setzt du Brennnesseljauche selbst an- das stärkt die Pflanzen.
Sind Wollläuse gefährlich für den Menschen?
Du kannst ganz beruhigt sein: Wollläuse springen nicht auf Menschen über. Sie schaden zwar unseren Pflanzen. Aber um deine Gesundheit musst du dir keine Sorgen machen, wenn du deine Pflanzen gegen die Schädlinge behandelst.