Unglaubliche Entdeckung
Ärzte entdecken erstmals Wurm im Gehirn eines Menschen
- Aktualisiert: 15.12.2023
- 08:27 Uhr
- Anne Funk
Sie klagte über Bauchschmerzen, Husten, Vergesslichkeit und Depressionen, doch die Ursache für die Beschwerden einer Frau aus Australien ließ selbst ihren Arzt staunen.
Wochenlang litt eine Patientin in Australien unter Bauchschmerzen und Durchfall, später auch Husten und Nachtschweiß. Ein Jahr später kamen weitere Symptome wie Vergesslichkeit und Depressionen hinzu. Um den Grund für ihr Leiden herauszufinden, wurde die 64-Jährige in das Krankenhaus von Canberra überwiesen - eine MRT-Untersuchung sollte Klarheit bringen.
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Das Ergebnis seien Anomalien im Gehirn gewesen, die eine Operation nötig machten. Doch der operierende Neuchirurg sei völlig perplex gewesen und habe Kolleg:innen zurate gezogen, wie der australische "Guardian" am Dienstag (29. August) berichtete. Denn im Gehirn der Patientin fand er einen lebendigen, acht Zentimeter langen Rundwurm. Der Parasit der Spezies Ophidascaris robertsi komme normalerweise nur in Pythons vor, so eine neue Studie im Fachmagazin "Emerging Infectious Diseases". Die Ärzte beschrieben den Wurm als "lebendig und zappelnd".
"Dies ist der erste menschliche Fall von Ophidascaris, der weltweit beschrieben wird", zitierten australische Medien Professor Sanjaya Senanayake, einen führenden Experten für Infektionskrankheiten des Canberra Hospital und Mitautor der Studie. "Unseres Wissens ist dies auch der erste Fall, bei dem das Gehirn einer Säugetierart, ob Mensch oder nicht, betroffen ist."
Der Neurochirurg habe wohl "niemals gedacht, dass er einen zappelnden Wurm finden würde", so Senanayake. "Neurochirurgen haben regelmäßig mit Infektionen im Gehirn zu tun, aber das war ein einmaliger Fund - damit hatte niemand gerechnet."
Wie der Wurm in das Gehirn der Frau gelangt sein könnte, dazu haben die Experten auch eine Theorie. In dem Seegebiet, in dem die 64-Jährige lebt, gebe es auch Teppichpythons. Zwar habe sie keinen direkten Kontakt zu den Schlangen gehabt, doch sammle sie häufig Gräser und Wildpflanzen rund um die Gewässer, die sie dann zum Kochen verwendet. Es könne möglich sein, dass Parasiten-Eier über den Kot der Python ins Gras gelangt seien, welches die Frau wiederum berührt habe und so die Wurm-Eier auf Lebensmittel oder Küchenutensilien übertragen habe.
Zwischen Menschen werde eine Ophidascaris-Infektion übrigens nicht übertragen, so die Forscher. "Daher wird der Fall dieser Patientin keine Pandemie wie Covid-19 oder Ebola auslösen."
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa