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Maßnahmen zum Klimaschutz

Afrikas Länder fordern mehr Klimagelder: "Ein Prozent ist ein Witz"

  • Veröffentlicht: 22.08.2024
  • 22:30 Uhr
  • Nelly Grassinger

Die Staaten in Afrika fordern mehr Gelder aus der globalen Klimafinanzierung. Der Klimawandel sei sonst nicht zu bewältigen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die afrikanischen Länder fordern einen höheren Anteil bei der weltweiten Klimafinanzierung.

  • Aktuell kommen sie bei dem Finanztopf zur Bewältigung des Klimawandels zu kurz, so Kenias Stadtentwicklungsministerin Wahome.

  • Viele afrikanische Volkswirtschaften hätten bereits ohne die benötigten Klima-Anpassungsmaßnahmen mit Schulden zu kämpfen.

Bei der diesjährigen Weltklimakonferenz vom 11. bis 22. November in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, wollen sich die afrikanischen Länder einen größeren Anteil am Finanztopf zur Bewältigung des Klimawandels und seiner Folgen sichern.

Unterhändler hätten eine Liste mit Strategien erstellt, die im nächsten Monat auf einem Vorbereitungstreffen der afrikanischen Umweltminister in der Elfenbeinküste vorgestellt werden soll, sagten die jeweiligen Landesvertreter am Donnerstag (22. August) bei einem Treffen in Kenia. Obwohl der Kontinent mit 54 Staaten in den vergangenen Jahren mehr Mittel für Klimaschutz- und Anpassungsprojekte an Land gezogen hat, erhält er nach Angaben von Regierungsvertretern jährlich weniger als ein Prozent der weltweiten Klimafinanzierung. Für Kenias Wohnungsbau- und Stadtentwicklungsministerin Alice Wahome ist das zu wenig: "Ein Prozent Finanzierung für Afrika ist ein Witz."

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Mehr Gelder für Klima-Anpassung

Der Anteil von einem Prozent bezieht sich auf die geschätzten globalen Klimafinanzierungen von etwas mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Doch Afrika benötigt den regionalen Landesvertretern zufolge Investitionen von bis zu 1,3 Billionen Dollar - einen Zeitrahmen für den Bedarf wird jedoch nicht genannt. Der begrenzte Zugang zu externen Mitteln zwinge viele Regierungen dazu, Teile ihrer Haushalte für Klima-Anpassungsmaßnahmen zu verwenden, erklärte der kenianische Politiker Raila Odinga, der im kommenden Jahr für den Vorsitz der Afrikanischen Union kandidiert.

Diese zusätzlichen Ausgaben fielen in einer Zeit an, in der viele afrikanische Volkswirtschaften bereits mit Schulden zu kämpfen haben, ergänzte Ali Mohamed, Co-Vorsitzender der afrikanischen Gruppe von Klima-Unterhändlern. Ihm zufolge liegt eine Lösung darin, den Zugang zu bestehenden Geldtöpfen wie dem Grünen Klimafonds und dem Globalen Anpassungsfonds zu verbessern. Kenias Finanzminister John Mbadi sagte etwa, dass sein Land Gesetze erlassen habe, die die Ausgabe von staatlichen grünen Anleihen ermöglichen. Damit wolle der ostafrikanische Staat seinen Anteil an der Klimafinanzierung erhöhen.

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Studie: Klimamaßnahmen erfolgreich bei "richtigem Mix"

Einer Studie zufolge waren nicht alle politischen Klimaschutzmaßnahmen in den letzten 20 Jahren im erforderlichen großen Maßstab erfolgreich. Welche davon wirklich wirksam sind, bleibt oft unklar.

Forschende fanden nun heraus, dass nur 63 von 1.500 Klimamaßnahmen der vergangenen zwei Jahrzehnten weltweit zu nennenswerten Emissionsreduktionen führten. Als nennenswert wurde den Angaben zufolge eine Minderung um mindestens 5 bis 10 Prozent eingestuft. Im Mittel lag der Wert bei den Erfolgsfällen bei 19 Prozent.

Was diese Erfolgsfälle der im Fachjournal "Science" veröffentlichten Studie zufolge gemeinsam haben: Sie setzen auf die Hebelwirkung von Steuer- und Preisanreizen. Der Studie zufolge reiche es nicht, allein auf Subventionen oder Regulierung zu setzen. "Viel hilft nicht automatisch viel", sagt Nicolas Koch, Leitautor vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Aus den Ergebnissen ließen sich bewährte Best Practices ableiten. "Quer durch die Sektoren Gebäude, Strom, Industrie und Verkehr und sowohl in Industrieländern als auch in den oft vernachlässigten Entwicklungsländern", so Koch.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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