Die Linke fordert Rentenreform
Altersarmut: Über eine Million Rentner müssen noch arbeiten
- Aktualisiert: 28.12.2022
- 15:24 Uhr
- Simon Traub
Fast 1,1 Millionen Beschäftigte in Deutschland sind 67 oder älter. Nicht immer ist das Arbeiten im Rentenalter eine freiwillige Entscheidung – Altersarmut treibt viele dazu.
Das Wichtigste in Kürze
Über 400.000 Beschäftigte in Deutschland sind über 70 Jahre alt.
1.066.895 sind 67 Jahre oder älter.
Dietmar Bartsch von der Linken: "Altersarmut und schmale Renten treiben die Menschen zurück in die Arbeitswelt."
Die Armut unter Rentner:innen wächst. Eine der Folgen: 1.066.895 Beschäftigte in Deutschland sind laut "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) 67 Jahre oder älter. Über 400.000 Menschen davon sind demnach über 70 Jahre alt.
Die Linken hatten die Zahl bei der Bundesregierung aus SPD, Grüne und FDP angefragt. 138.000 arbeitende Menschen sind laut dem Bericht sogar schon über 75 Jahre alt.
Bartsch: "Keine freiwillige Entscheidung"
Die Beschäftigten, die 67 Jahre und älter sind, arbeiten in Büros, als Fahrzeugführer im Straßenverkehr, in der Reinigung, der Lagerwirtschaft, bei der Post, in der Zustellung oder der Gebäudetechnik. Teilweise arbeiten Bürger:innen in Deutschland aus Leidenschaft oder Langeweile auch im Rentenalter weiter.
Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, warnte beim RND: "Bei vielen ist das keine freiwillige Entscheidung, sondern notwendig, weil am Ende der Rente noch viel Monat übrig ist." Bartsch erklärte: "Altersarmut und schmale Renten treiben die Menschen zurück in die Arbeitswelt."
Die Linke fordert eine Rentenkasse
Der Linke will eine große Rentenreform anstoßen – mit Blick auf die Inflation. Ein Schutzschirm für Altersarmut müsse her. Bartsch forderte eine Mindestrente von 1.200 Euro und " attraktive Jobs für Menschen über 60". Deutschland brauche eine Rentenkasse, so Bartsch, "in die alle Bürger mit Erwerbseinkommen einzahlen – auch Abgeordnete, Beamte, Selbständige und ARD-Bosse".
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