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Sogar aus der EU

Aus all diesen Ländern wirbt Russland Söldner für den Ukraine-Krieg an

  • Veröffentlicht: 07.07.2025
  • 12:07 Uhr
  • Michael Reimers
15. Juni 2025, Ukraine: Foto aus einem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums verbreiteten Video mit Angriffstruppen der russischen Armee
15. Juni 2025, Ukraine: Foto aus einem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums verbreiteten Video mit Angriffstruppen der russischen Armee© Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Russland rekrutiert einem Medienbericht zufolge Söldner aus Dutzenden Ländern für seinen Krieg gegen die Ukraine - sogar aus EU-Staaten.

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Inhalt

Söldner aus mindestens 48 Ländern kämpfen für Russland im Ukraine-Krieg. Das meldet "n-tv.de" unter Berufung auf einen Bericht von "iStories", der russischen Investigativ-Plattform mit Sitz in Litauen. Infolge einer technischen Panne gelangten demnach Hacker an Daten eines Moskauer Rekrutierungsbüros und machten sie den Exil-Journalist:innen zugänglich.

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Ursache dafür sei ein Leck bei der medizinischen Datenbank "Emias" gewesen, die elektronische Gesundheitsakten von Moskaus öffentlichen Krankenhäusern verwaltet und auch die der medizinischen Untersuchung neuer Rekruten.

Russland lockt mit Geld junge Männer aus armen Ländern an die Front

Dem Bericht von "Important Stories" (Kurzversion: "iStories") zufolge wurden im Zeitraum April 2023 bis Mai 2024 allein in Moskau mehr als 1.500 Söldner aus 48 Ländern für den Krieg in der Ukraine angeworben. Die meisten von ihnen kamen aus Nepal. Mehr 600 der in diesen 14 Monaten in Moskau rekrutierten Ausländer stammten aus dem Land zwischen Indien und Tibet. Sie seien zunächst in kleinen Gruppen gekommen, dann in immer größere, heißt es. Der Höhepunkt sei im Oktober 2023 erreicht worden, als mehr 370 Männer aus Nepal allein in dem Moskauer Büro in der Jablotschkow-Straße 5 rekrutiert wurden.

Ab November 2023 wurden dann schlagartig weniger Nepalesen rekrutiert, schreibt das Exil-Medium weiter. Die nepalesischen Behörden baten demnach den Kreml, keine ihrer Landsleute mehr als Soldaten anzuwerben. Zuvor hatten in Nepal verstärkt Zeitungen über die einheimischen Söldner berichtet, wie diese entweder stark traumatisiert von den Einsätzen zurückkehrten oder als "Kanonenfutter" an der Front starben. Doch noch Anfang 2024 meldeten sich mehr Nepalesen als Männer aus anderen asiatischen Ländern zum Militärdienst in Moskau.

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Die meisten ausländischen Rekruten stammen aus Asien

Insgesamt bilden dem Bericht zufolge Asiaten die stärkste Gruppe der ausländischen Söldner in der russischen Armee. Insbesondere Männer aus den ehemaligen Sowjetstaaten verdingen sich bei den Truppen von Kremlchef Wladimir Putin. Nach den gehackten Daten wurden in dem Zeitraum April 2023 bis Mai 2024 allein 86 Männer aus Tadschikistan registriert und je 71 aus Belarus sowie Usbekistan. Weitere 64 kamen aus Kirgisistan, 59 aus Kasachstan, 29 aus Aserbaidschan und 25 sogar aus der von Russland angegriffenen Ukraine. Weitere Soldaten wurden aus Turkmenistan, Moldau, Armenien und Georgien rekrutiert.

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News

Ukraine-Krieg

Bericht: Nordkorea schickt Putin 30.000 weitere Soldaten

Bereits jetzt kämpfen bereits Tausende Nordkoreaner im Ukraine-Krieg an der Seite von Russland. Diese Zahl soll jetzt offenbar deutlich steigen.

  • 02.07.2025
  • 19:12 Uhr

Wegen hoher Verluste verstärkte Moskau seine Truppen zuletzt auch mit Zehntausenden Soldaten aus Nordkorea. Mittlerweile wurde die Söldnerhilfe nach Informationen der "Financial Times" weiter ausgebaut, meldete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Unter Berufung auf Betroffene berichtete die Zeitung, einige Männer seien im Jemen mit der Aussicht auf bezahlte Arbeit in Russland und auf russische Staatsbürgerschaft geködert worden. Bei ihrer Ankunft in Russland seien sie dann aber für die russischen Streitkräfte zwangsverpflichtet und umgehend an die Front in der Ukraine geschickt worden.

Von den Rekruten aus Afrika, die für Putin in den Ukraine-Krieg ziehen, stammten den Hacker-Daten nach seinerzeit die meisten (31) aus Ägypten, gefolgt von Söldnern aus Ghana (26). Acht Kubaner zogen ebenfalls gegen die Ukraine in den Krieg. Auf der Karibikinsel soll sich dem Bericht zufolge ein russisches Schleuser-Netzwerk gebildet haben. Auch ein US-Soldat stellte sich demnach im Moskauer Rekrutierungszentrum vor. Über den 30-Jährigen aus dem Bundesstaat Nevada, schreibt "iStories": "Sein weiteres Schicksal ist unbekannt."

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Söldner aus mindestens acht EU-Staaten verdingen sich bei Putin

Von den anderen westlichen Staaten zogen in dem Zeitraum aus keinem Land so viele Söldner für Russland in den Krieg wie aus Serbien, ergab die Recherche weiter. Auch aus der Europäischen Union stammten einige der damaligen Rekruten: vier aus Lettland und je zwei aus Italien und Frankreich. Österreich, Belgien, Dänemark, Griechenland und Kroatien sind mit je einem Soldaten vermerkt.

Auch ein Brite wurde demnach im Moskauer Rekrutierungszentrum vorstellig. Angaben über deutsche Söldner enthält die Liste aus Moskau nicht. Nach Informationen des ZDF gehen Sicherheitsbehörden von insgesamt 300 bis 800 deutschen Staatsbürgern aus, die für Russland in der Ukraine im Krieg kämpfen. Sie hätten aber das Rekrutierungszentrum in Moskau nicht durchlaufen.

  • Verwendete Quellen:
  • n-tv.de: "Russland rekrutiert Söldner aus 48 Ländern - allein in Moskau"
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