Debatte um Russland-Sportler
Automatisches Olympia-Aus nach Angriffskrieg: DOSB soll sich für neue IOC-Regel einsetzen
- Veröffentlicht: 13.07.2023
- 08:15 Uhr
- Melissa Aschauer
Länder, die wie Russland einen Krieg starten, sollten automatisch von Olympia ausgeschlossen werden. Das fordert Hessens Sportminister Beuth.
Das Wichtigste in Kürze
Der Deutsche Olympische Sportbund soll sich beim Internationalen Olympischen Komitee für eine bestimmte Regeländerung einsetzen.
So sollen künftig Nationen bei Angriffskriegen automatisch mit einem Ausschluss ihrer Athlet:innen von den Spielen geahndet werden.
Dies würde auch die Chancen einer deutschen Olympia-Bewerbung erhöhen.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) soll sich beim Internationalen Olympische Komitee (IOC) für eine Änderung der Statuten einsetzen, damit Angriffskriege einer Nation automatisch mit Ausschluss ihrer Athlet:innen von den Spielen geahndet werden können.
Peter Beuth: Chancen auf Olympia-Bewerbung durch Ausschluss erhöht
Dies forderte Hessens Sportminister Peter Beuth am Mittwochabend bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Krieg und Olympische Spiele in Europa - Was bedeutet das für den Sport und die Athleten?" in Wiesbaden. Dies könnte zudem die Chancen einer deutschen Olympia-Bewerbung erhöhen, so der CDU-Politiker.
Dann gäbe es keine Diskussionen wie aktuell bei der Kontroverse um die Teilnahme von Russ:innen und Belaruss:innen als Folge des Angriffskrieges auf die Ukraine. "Das wäre eine Maßnahme, die der deutsche Sport beim IOC anstrengen könnte", sagte Beuth. "Das würde uns gut anstehen. Und es würde zu Überlegungen, ob wir uns für Olympische Spiele bewerben, prima passen."
Dann würde man gleich mit erklären, dass wir Spiele bei uns haben wollten, die der Völkerverständigung, dem Frieden und den Werten des Sports dienten. "Dadurch könnte nach meiner Einschätzung die Bereitschaft der deutschen Bevölkerung ein bisschen steigen, eine solche Bewerbung zu unterstützen", meinte er. "Denn im Moment ist es leicht, das IOC wegen seiner mangelhaften Haltung in dieser Frage zu verhetzen."
DOSB: Initiative zur Olympia-Bewerbung gestartet
Der DOSB hat einen Prozess für eine deutsche Olympia-Bewerbung gestartet, bei dem zunächst im Dialog mit der Bevölkerung über das Für und Wider diskutiert werden soll. Zuletzt gab es 1972 in München Sommerspiele in Deutschland. Realistisch wären Kandidaturen für die Winterspiele 2038 und 2042 sowie die für den Sommer 2036 und 2040. Als mögliche Städte und Länder sind Berlin, Hamburg, Leipzig, München und die Rhein-Ruhr-Region im Gespräch.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa