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Online-Hacker

Bafin warnt vor Banking-Trojaner "Godfather"

  • Aktualisiert: 11.01.2023
  • 17:51 Uhr
  • Isabella Holtmann
Aufsichtsbehörden in Deutschland warnen ungeprüft vor einer vermeintlichen Schadsoftware
Aufsichtsbehörden in Deutschland warnen ungeprüft vor einer vermeintlichen Schadsoftware© REUTERS

Zwei Aufsichtsbehörden in Deutschland warnen momentan vor einer vermeintlichen Schadsoftware – anscheinend wurden die Informationen jedoch nicht vorab geprüft.

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Das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) spricht eine Warnung vor der aktuellen Schadsoftware "Godfather" aus. Diese soll Banking- und Krypto-Apps auf Android-Geräten angreifen, auch von deutschen Betreibern. Die Software zeigt gefälschte Websites von Banking-Apps an. Loggen sich die Nutzer:innen ein, werden ihre Daten gespeichert und an Fremde übermittelt.

Die Meldung hat BaFin vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) übernommen – allerdings ohne die Informationen noch einmal zu überprüfen. Die eigentliche Quelle ist jedoch nach Recherchen von BR24 eine Sicherheitsfirma in Singapur. Das BSI habe einen Artikel des Techportals "t3n" einfach übernommen, so BR24.

"Godfather" soll ein Nachfolger des Trojaners mit dem Namen "Anubis" sein, welcher auch Banking- und Krypto-Apps nach einem ähnlichen Prinzip angreift. T3n verdächtigt russische Hacker. Ob tatsächlich Beziehungen zu Russland bestehen, lässt sich laut BR24 nicht eindeutig klären.

Jedoch hat das BSI die Warnungen der Sicherheitsfirma aus Singapur einfach aufgenommen und mehr oder weniger ungeprüft weitergereicht. Das BaFin hat diese Meldung wiederum nur weiter aufgegriffen, ohne diese selbst auch vorab zu prüfen.

Verbreitung von Trojaner-Apps eher unwahrscheinlich

Smartphones seien außerdem nicht unbedingt einfach zu hacken, erklärt Sebastian Schreiber, Gründer der Tübinger Sicherheitsfirma SySS gegenüber BR24. Um Daten aus einem Smartphone zu ziehen, müssen als App getarnte Trojaner erstmal in den Playstore von Google aufgenommen und auch von Nutzer:innen heruntergeladen werden. Schließlich müssen mehrere Berechtigungen akzeptiert werden. Eine weite Verbreitung der Trojaner-App schließt Schreiber daher eher aus.

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