15 Erdbeben binnen zehn Tagen
Tirol: Beängstigende Erdbeben-Serie lässt Seismologen rätseln
- Aktualisiert: 26.01.2024
- 07:28 Uhr
- Stefan Kendzia
Das österreichische Bundesland Tirol wird viel eher mit Schnee und Urlaub in Verbindung gebracht, denn mit seismischen Aktivitäten. Aktuell wird das Land von einer Erdbebenserie heimgesucht, die selbst hartgesottene Seismologen rätseln lässt.
Im Skifahrerparadies Tirol denkt man wohl eher an Schneelawinen als an Erdbeben. Eine unheimliche Serie an Erdstößen zeigt da ein ganz anderes Bild. Allein in den letzten zehn Tagen rumorte der Boden rund 15 Mal - alle Erschütterungen wurden in der Region St. Johann in Tirol registriert.
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Zuletzt ereignete sich das schwerste Beben mit einer Magnitude von 4,0
Es wackelt in Tirol. Und das nicht wenig. Im österreichischen Bundesland hat GeoSphere Austria in den letzten zehn Tagen 15 Erdbeben verzeichnet, die sich alle rund um den bekannten Skiort St. Johann in Tirol ereignet haben. Die Serie begann laut "Merkur" am 13. Januar mit einem Beben der Stärke 3,0. In der Nacht auf den 23. Januar (4.50 Uhr) ereignete sich das bislang schwerste Erdbeben mit einer Magnitude von 4,0. Das Epizentrum soll zwischen St. Ulrich am Pillersee und Waidring nahe dem Skigebiet Steinplatte gelegen haben.
Die Erschütterung soll sogar in Deutschland zu spüren gewesen sein: "War auch deutlich in Bad Reichenhall OT Karlstein zu spüren! War ein ordentlicher Ruck!", schrieb ein Nutzer auf der Facebook-Seite "Erdbeben in Deutschland". Mehr als 700 Meldungen aus der Bevölkerung sollen bei GeoSphere Austria bisher eingegangen sein. Dabei wurde von Haarrissen an Wänden und Schäden am Putz bei Gebäuden berichtet, wie die Seismologin Christiane Freudenthaler der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. In der aktuellen Erdbebenserie seien bislang 55 Stöße lokalisiert worden. Nur 16 davon seien für die Bevölkerung spürbar gewesen, sagte die Expertin.
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"Tirol ist jedes Jahr eines der Bundesländer mit den meisten spürbaren Erdbeben in Österreich. Grund dafür sind die immer noch andauernden geologischen Prozesse der Alpenbildung", sagte Freudenthaler. Auch Erdbebenserien wie aktuell seien in Tirol nicht ungewöhnlich. Ob es aber zu weiteren Beben kommen werde, könne nicht prognostiziert werden, so Freudenthaler.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Merkur: "15. Erdbeben binnen zehn Tagen ist das stärkste – Tirol von "sehr ungewöhnlicher" Serie betroffen"
- Facebook: "Erdbeben in Deutschland"
- GeoSphere Austria: "Aktuelle Meldung"