+++ BREAKING NEWS +++

Ex-Verkehrsminister Scheuer wegen Falschaussage angeklagt

Anzeige
Mit Kameras und Kopfhörern

Bei der Führerscheinprüfung wird immer öfter geschummelt

  • Veröffentlicht: 20.08.2025
  • 07:57 Uhr
  • dpa
Das Schild "Fahrschule" ist auf einem Fahrschulauto befestigt.
Das Schild "Fahrschule" ist auf einem Fahrschulauto befestigt.© Wolfram Steinberg/dpa

Knopf im Ohr, Doppelgänger oder Spickzettel. Bei theoretischen Führerscheinprüfungen wird immer wieder betrogen. In Kassel steht aktuell eine mutmaßliche Betrügerbande vor Gericht.

Anzeige

Inhalt

Sie nutzen Kameras oder Kopfhörer oder schicken einen Doppelgänger: Um nicht durch die theoretische Prüfung zu fallen, schummeln immer mehr Fahrschüler. Täuschungsversuche seien seit mehreren Jahren ein wachsendes Problem, erklärte der Tüv-Verband. Für das erste Halbjahr 2025 seien bereits 2.193 Fälle festgestellt worden. Fast 4.200 unerlaubte Tricks seien im Gesamtjahr 2024 registriert worden - das sei ein Anstieg um zwölf Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 und um fast 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 gewesen.

Anzeige
Anzeige
Joyn Teaser NEU

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

Tüv: Immer Fahrschüler:innen schummeln

Statistisch gesehen werde beispielsweise in Berlin an jedem Tag mindestens ein Täuschungsversuch festgestellt, erläuterte der Tüv-Verband, der von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgeht. Er warnt vor den Folgen: "Ergaunern sich die Fahrschüler ihren Prüfungserfolg und verfügen nicht über die entsprechenden Kenntnisse im Straßenverkehr, birgt das ein erhebliches Risiko für die Sicherheit anderer." Aber trotz dieser Gefahren werde Betrug in der Fahrerlaubnisprüfung oft weder als Straftat noch als Ordnungswidrigkeit geahndet.

Anzeige
Anzeige

Kriminelle Organisationen im Hintergrund

Insbesondere beim Technikbetrug - etwa mit Mini-Kamera-System oder winzigem Knopf im Ohr - und dem Identitätsbetrug mit gefälschten Ausweisdokumenten seien professionell agierende Organisationen im Hintergrund zu vermuten, so der Verband. Denn dabei könne der Führerscheinbewerber nicht allein agieren.

Diese Betrugsformen machen nach Beobachtung des Tüv-Verbands mehr als die Hälfte der Täuschungsversuche aus. "Die Zusammenarbeit mit Dritten, Passmissbrauch oder Urkundenfälschung sowie der Einsatz ausgefeilter technischer Hilfsmittel zeugen von einem hohen Maß an krimineller Energie", betonte der Tüv-Verband.

Führerschein-Bande in Kassel vor Gericht

Ein Fall von Führerscheinbetrug im großen Stil wird derzeit vor dem Landgericht Kassel juristisch aufgearbeitet. Dort stehen zwei mutmaßliche Mitglieder einer Bande vor Gericht. So soll ein ehemaliger Mitarbeiter der Fahrerlaubnisstelle der Stadt Kassel Führerscheine an mindestens 112 Personen verkauft haben, obwohl sie keine Prüfung abgelegt hatten. Der heute 26-Jährige muss sich diesen Mittwoch (20. August) wegen des Verdachts der besonders schweren Bestechlichkeit und der Falschbeurkundung im Amt in 112 Fällen verantworten.

Anzeige
Anzeige

Besonders schwere Bestechlichkeit

Die Staatsanwaltschaft Kassel verdächtigt ihn, weitere Personen in sein illegales Geschäftsmodell integriert zu haben, um die Abläufe gewinnbringend zu organisieren und eine Art Vertriebsnetz aufzubauen. Ein weiteres mutmaßliches Mitglied der Bande steht derzeit wegen besonders schwerer Bestechung in 47 Fällen und Anstiftung zur Falschbeurkundung in 44 Fällen in einem gesonderten Verfahren vor dem Landgericht Kassel. Der 35-Jährige wird verdächtigt, einen Teil der Vertriebsorganisation aktiv betrieben zu haben.

Mehr News
Andreas Scheuer
News

Ex-Verkehrsminister Scheuer wegen Falschaussage angeklagt

  • 20.08.2025
  • 07:59 Uhr
Alle :newstime-Sendungen finden Sie jederzeit kostenlos auf Joyn