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"Habe ein bisschen Angst"

Bei Lanz: Holocaust-Überlebende Winkelmann warnt vor AfD-Aufstieg

  • Veröffentlicht: 09.05.2025
  • 12:55 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Die Holocaust-Überlebende und Kriegs-Zeitzeugin Ruth Winkelmann zu Gast bei Markus Lanz
Die Holocaust-Überlebende und Kriegs-Zeitzeugin Ruth Winkelmann zu Gast bei Markus Lanz© ZDF/Cornelia Lehmann

Ruth Winkelmann hat die Nazi-Zeit überlebt und erzählt ihre Geschichte regelmäßig Kindern und Jugendlichen. Vor den Erfolgen der AfD hat sie "ein bisschen Angst".

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Inhalt

  • Zeitzeugin zum Kriegsende: "Wir haben überlebt"
  • Winkelmanns Vater von Nazis getötet
  • Zum AfD-Aufstieg: "Habe ein bisschen Angst"

Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa hat die Holocaust-Überlebende Ruth Winkelmann von ihren Erinnerungen an diese Zeit erzählt und schildert, wie sie überlebte. Die inzwischen 96-Jährige, Tochter eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter, sagt am Donnerstagabend (8. Mai) in der ZDF-Talkrunde von Markus Lanz: "Das ganze Leben damals war ein Seiltanz."

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Zeitzeugin zum Kriegsende: "Wir haben überlebt"

Die letzten zwei Kriegsjahre sei sie in einer Gartenlaube versteckt gewesen, sagt Winkelmann. Zum Kriegsende am 8. Mai 1945 war sie 16 Jahre alt. Auf die Frage, wie sie letzten Kriegstage erlebt habe, antwortet die Zeitzeugin: "Davor hatten wir nur Hunger und haben gehofft, dass recht bald die Russen kommen, dass wir frei sind." Winkelmann weiter: "Als ich (...) die Russen hörte, bin ich meiner Mutti um den Hals gefallen und habe ganz laut im Bunker gesagt: 'Mutti, wir haben's geschafft. Wir haben überlebt. Wir sind jetzt frei'."

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Winkelmanns Vater von Nazis getötet

Ruth Winkelmanns jüdischer Vater wurde in einem Nebenlager von Auschwitz von den Nazis umgebracht. Auf Lanz' Frage, ob sie das Deutschland jemals habe verzeihen können, hält die 96-Jährige kurz inne und sagt dann: "Meinen Vater zu verlieren, das ist heute noch für mich etwas ganz, ganz Schlimmes. Nach so vielen Jahren auch noch! (...) Wenn ich an meinen Vater denke, tut mir das immer noch weh."

Zugleich betont sie: "Ich bin Deutsche innerlich viel mehr als viele andere. Den Nazis, denen habe ich das nie verziehen. (...) Deutschland ist mein Land und unser Land, in dem ich sehr gerne lebe."

Zum AfD-Aufstieg: "Habe ein bisschen Angst"

Lanz fragt Winkelmann aber nicht nur nach der Vergangenheit, sondern will auch wissen, wie sie die Wahlerfolge der rechten AfD in Deutschland einschätzt. "Ich habe ein bisschen Angst natürlich davor, was kommen kann", sagt Winkelmann und fügt hinzu: ""Ich kann daran leider nichts ändern und ich kann nur erklären, was war.

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Das macht sie mindestens zweimal pro Woche in Vorträgen. Winkelmann entschlossen: "Solange wie ich lebe, werde ich in Schulen und Universitäten gehen und jungen Menschen das erzählen, was ich durchgemacht habe." Bei ihren Zuhörer:innen nimmt die Holocaust-Überlebende eine Veränderung wahr. Die Reaktionen der Kinder und Jugendlichen seien in letzter Zeit "viel offener und intensiver", so die 96-Jährige.

  • Verwendete Quellen:
  • ZDF: "Zeitzeugin: 'Werde erzählen, solange ich lebe'"
  • Web.de: "I'ch habe ein bisschen Angst': 96-jährige Zeitzeugin warnt vor Aufstieg der AfD"
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