Durchsuchungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
Bei Razzia: Polizei entdeckt in Espelkamp Drogen und Munition
- Aktualisiert: 17.06.2024
- 09:18 Uhr
- dpa
Bei Razzien in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zeigt sich: Der Handel mit Cannabis stellt noch immer eine wichtige Einnahmequelle für das organisierte Verbrechen dar.
Polizeibeamt:innen haben bei mehreren Durchsuchungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen neben Rauschgift unter anderem auch Luxusuhren, Schmuck, Hunderte Schuss Munition und 30.000 Euro Bargeld sichergestellt.
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16 Objekte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchsucht
Im Zuge mehrerer Razzien gegen mutmaßliche Mitglieder einer Drogenbande seien 16 Objekte in den niedersächsischen Städten Osnabrück, Melle, Bramsche, Georgsmarienhütte, Salzgitter und Hannover durchsucht worden, außerdem in Espelkamp, Nettetal und Brüggen (NRW), teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Osnabrück mit. Im Einsatz waren Polizist:innen aus beiden Bundesländern.
900 Schuss Munition, darunter Kriegsmunition für eine Kalaschnikow
Im ostwestfälischen Espelkamp sei auf einem landwirtschaftlichen Gehöft eine professionell betriebene Indoor-Plantage gefunden worden. Dort seien 160 Pflanzen, 440 Setzlinge und rund drei Kilogramm abgeerntetes Marihuana beschlagnahmt worden. Auf einem benachbarten Grundstück wurden zahlreiche Marihuana-Setzlinge und Pflanzen gefunden, außerdem 900 Schuss Munition, darunter Kriegsmunition für eine Kalaschnikow. Bei dem Bewohner gebe es Hinweise, dass er der Reichsbürgerszene angehöre, hieß es.
An den anderen durchsuchten Objekten wurden den Angaben zufolge auch ein Schreckschussrevolver, gefälschte Zertifikate für Gewerbeanmeldungen, digitale Datenträger, illegale Messer, ein Taser und ein Schlagring sichergestellt. In einem Gebäude habe ein Baseballschläger griffbereit neben der Haustür gestanden.
Drei Hauptbeschuldigte und neun weitere Tatverdächtige
Die drei Hauptbeschuldigten und neun weiteren Tatverdächtige gerieten der Mitteilung zufolge Ende vergangenen Jahres ins Visier der Ermittler. Sie sollen die Stadt Osnabrück sowie benachbarte Regionen im angrenzenden Nordrhein-Westfalen mit Drogen versorgt haben.
Die Bandenmitglieder seien arbeitsteilig vorgegangen und hätten Vorkehrungen getroffen, um nicht strafrechtlich verfolgt werden zu können. Es handele sich den Erkenntnissen zufolge um Profis, die äußerst konspirativ gehandelt und mit den kriminellen Handlungen ihren Lebensunterhalt bestritten hätten, erklärte eine Polizeisprecherin.
Mit dem organisierten illegalen Anbau von Cannabis kann die organisierte Kriminalität immer noch finanziell sehr erfolgreich sein.
Alexander Retemeyer, Sprecher der Osnabrücker Staatsanwaltschaft
Organisierte Kriminalität mit Entschlossenheit bekämpfen
Im Lauf der Ermittlungen habe sich die Rechtslage mit der Einführung des Konsum-Cannabis-Gesetzes zwar geändert, sagte der Sprecher der Osnabrücker Staatsanwaltschaft, Alexander Retemeyer. Die Arbeit der Ermittlungsbehörden lohne sich aber weiterhin. "Mit dem organisierten illegalen Anbau von Cannabis kann die organisierte Kriminalität immer noch finanziell sehr erfolgreich sein", erklärte Retemeyer. Das könne nur mit Entschlossenheit, hohen Strafen und effektiver Vermögensabschöpfung bekämpft werden.