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Union und SPD uneins

Beitragserhöhung ab Juli: Was bedeutet das für die Zukunft der Rente?

  • Veröffentlicht: 01.07.2025
  • 13:03 Uhr
  • Kira Born
Die Rente steigt, oh was bedeutet das für kommende Rentengnerationen? (Symbolbild)
Die Rente steigt, oh was bedeutet das für kommende Rentengnerationen? (Symbolbild)© dpa Bildfunk

Ab Juli 2025 steigen die Renten in Deutschland. Für viele Ruheständler eine Entlastung – doch was bedeutet die Erhöhung langfristig für die Stabilität der gesetzlichen Rente?

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Inhalt

  • SPD und Union haben verschiedene Ansätze für die Gestaltung des Rentensystems
  • Was ist das Problem der deutschen Rente?

Ab heute bekommen Rentner mehr Geld. Eine Rentenerhöhung von 3,74 Prozent tritt ab 1. Juli 2025 in Kraft. Bei einer Standardrente mit einem durchschnittlichen Verdienst bedeutet die Rentenanpassung ein Anstieg der monatlichen Rente um 66,1 5 Euro monatlich.

Für viele Arbeitnehmer:innen, die nach 45 Beitragsjahren in Rente gehen, eine Entlastung. Doch die Frage ist, ob es bei diesem Renteneintrittsalter bleiben wird. Darüber herrscht auch Uneinigkeit in der Regierungskoalition von SPD und CDU. Kanzler Friedrich Merz appelliert, mehr und länger arbeiten zu gehen - die SPD hingegen will an dem früheren Renteneintrittsalter festhalten. Experten:innen sind kritisch, ob die Pläne der neuen Bundesregierung die Renten stabilisieren können.

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SPD und Union haben verschiedene Ansätze für die Gestaltung des Rentensystems

Ein Vorschlag der Union ist, das Arbeiten über das Rentenalter hinaus zu fördern.  Das soll durch die Einführung einer sogenannten Aktivrente möglich werden. Ziel dessen ist es, dass sich Menschen im Ruhestand monatlich bis zu 2.000 Euro steuerfrei on top verdienen dürfen. Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) könnten rund 230.000 Beschäftigte davon profitieren.

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Für den Rentenexperten Bernd Raffelhüschen ist dies jedoch nicht zielführend, da so ein früheres als auch längeres Arbeiten von staatlicher Seite subventioniert würde. Er nannte die Vorschläge gegenüber der "Tagesschau" die "Quadratur des Kreises".

Das Bundesfinanzministerium, das die Finanzierung der Aktivrente gewährleisten soll, teilt diese Bedenken nicht: "Die von Ihnen genannten bestehenden und geplanten Maßnahmen richten sich an unterschiedliche Zielgruppen", so das Ministerium gegenüber dem ARD-Format "Plusminus".

Was ist das Problem der deutschen Rente?

Das unter Reichskanzler Otto von Bismarck 1889 eingeführte Umlage-Renten-Prinzip überstand zwei Weltkriege. Nun steckt es in der Krise. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen befinden sich die Deutschen länger in der Ausbildung. Sie starten somit später mit dem Einzahlen und zahlen weniger Jahre in die Rentenkasse ein. Zum anderen hat sich die Lebenserwartung, im Gegensatz zur Zeit der Einführung des Systems, verlängert. Damit beziehen mehr Menschen länger Rentenbezüge - das bringt das Rentensystem in Schieflage. Denn 1990 zahlten fünf Arbeitnehmer:innen für einen Pensionär ein – 2035 werden es voraussichtlich zwei Beschäftigte sein, die für einen Rentner bezahlen, so Zahlen der "Tagesschau".

Ausgeglichen werden kann das durch einen höheren Zuschuss aus dem Bundeshaushalt oder durch höhere Rentenbeiträge. Experte Raffelhüschen warnt jedoch vor zu viel staatlicher Bezuschussung.

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Raffelhüschen meint: "Das Rentenzugangsalter wird nicht diskutiert, es müsste erhöht werden. Das Rentenniveau wird gehalten, es müsste gesenkt werden, damit die Beiträge stabil bleiben." Die geplante Mütterrente auf Drängen der Union hält er für falsch: "Denn wir können uns die Leistungen von heute nicht leisten und packen neue Leistungen dazu. Also alles, was man falsch machen kann, ist falsch gemacht worden."

Aus Sicht des Ministeriums für Arbeit und Soziales gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge: "Das Rentensystem ist weiterhin stabil aufgestellt. (…) Dafür ist vor allem ein hohes Maß an Beschäftigung und eine gute wirtschaftliche Entwicklung zentral. Auch daran arbeitet die Bundesregierung mit Nachdruck", gab die Behörde gegenüber "Plusminus" an.

Wichtiger denn je sei auch privat fürs Alter vorzusorgen, wie der Rentenexperte empfiehlt. Wichtig sei, früh anzufangen und durchzuhalten, so Raffelhüschen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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