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Atomausstieg wird rückgängig gemacht

Belgien kehrt zur Atomkraft zurück

  • Veröffentlicht: 16.05.2025
  • 05:42 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Das Atomkraftwerk Tihange steht am Ufer des Flusses Maas in Belgien.
Das Atomkraftwerk Tihange steht am Ufer des Flusses Maas in Belgien. © Eric Lalmand/belga/dpa

Belgiens Parlament hat den Atomausstieg offiziell gestoppt – trotz jahrzehntelanger Debatten, Sicherheitsbedenken und Kritik aus dem Ausland. Nun sollen Reaktoren länger laufen und neue gebaut werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das belgische Parlament hat mit großer Mehrheit für eine Verlängerung der Laufzeiten bestehender Atomreaktoren gestimmt und unterstützt zudem Pläne zum Bau neuer Meiler.

  • Der ursprünglich 2003 beschlossene Atomausstieg wurde bereits 2022 angesichts energiepolitischer Sorgen und des Ukraine-Kriegs um zehn Jahre verschoben.

  • In Deutschland stößt der Weiterbetrieb der alten belgischen Reaktoren wegen wiederholter Sicherheitsmängel, vor allem in der Nähe von Aachen, auf anhaltende Kritik.

Mit deutlicher Mehrheit hat das belgische Parlament dem Ende des Atomausstiegs zugestimmt. 102 Abgeordnete unterstützten die Verlängerung der Laufzeiten bestehender Reaktoren, während nur 8 dagegen votierten, 31 enthielten sich. Die konservative Regierung unter Premierminister Bart De Wever verfolgt zudem Pläne zum Bau neuer Atomreaktoren. Belgien betreibt derzeit zwei Kernkraftwerke mit insgesamt sieben Reaktoren – drei davon sind bereits abgeschaltet.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Debatte um Atomausstieg zieht sich seit Jahren

Der Atomausstieg wurde in Belgien bereits 2003 per Gesetz beschlossen. Ursprünglich war vorgesehen, die verbliebenen Reaktoren in den Kernkraftwerken Doel bei Antwerpen und Tihange bis 2025 stillzulegen. Die Diskussion darüber hält jedoch seit Jahren an. Aufgrund wachsender Sorgen um eine verlässliche Energieversorgung und vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine entschied die belgische Regierung 2022, den Ausstieg um zehn Jahre zu verschieben. Jeweils ein Reaktor in Doel und Tihange sollte bis 2035 weiterlaufen.

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Diskussionen um belgische Atommeiler auch in Deutschland

Die belgischen Atomkraftwerke aus den 1970er- und 1980er-Jahren sorgen in Deutschland immer wieder für Kritik. Wiederholt wurden an Reaktoren im Nachbarland Sicherheitsmängel festgestellt, darunter beschädigte Betonstrukturen. Besonders die Stadt Aachen sowie die Bundesregierung haben in der Vergangenheit mehrfach die Abschaltung gefordert. Das Kraftwerk Tihange befindet sich nur rund 60 Kilometer von Aachen entfernt.

Deutschland beschloss 2002 den Atomausstieg, 2023 wurden die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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