Für Film "Un Simple Accident"
Berlinale, Venedig und jetzt Cannes: Jafar Panahi gewinnt erneut Filmfestspiele
- Aktualisiert: 24.05.2025
- 20:24 Uhr
- dpa
Der iranische Regisseur Jafar Panahi hat für seinen Film "Un Simple Accident" die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes gewonnen. Der Skandinavier Joachim Trier erhielt den Großen Preis der Jury für "Sentimental Value".
Mit seinem Film "Un Simple Accident" hat der iranische Regisseur Jafar Panahi die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes gewonnen. Das gab die Jury am Samstag (24. Mai) bekannt. Der Film setzte sich gegen 21 andere Wettbewerbsfilme durch. Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz der Schauspielerin Juliette Binoche.
Der Iraner setzt sich in "Un Simple Accident" mit Erlebnissen im Gefängnis und der Gewalt des iranischen Regimes auseinander. Panahi hat mit früheren Filmen bereits die Hauptpreise des Filmfests Venedig und der Berlinale gewonnen.
Panahis Film thematisiert Folter im Iran
Sein neues Werk handelt von einer Gruppe ehemaliger Gefangener, die ungeplant den Agenten entführen, der sie mutmaßlich in einem iranischen Gefängnis gefoltert hat. Eines der Folteropfer sieht den Geheimagenten zufällig wieder und kidnappt ihn in seinem Bus: mit dem Ziel, sich zu rächen und ihn umzubringen.
Dann kommen dem Mann allerdings Zweifel. Er sucht eine Reihe anderer Folteropfer auf. Gemeinsam versuchen sie zu verifizieren, dass es ganz sicher der Mann ist, dessen Opfer sie wurden.
Humorvolle Momente trotz ernsten Themas
Daraus entwickelt sich eine Art chaotischer Roadtrip, auf dem die Gruppe in hitzige Diskussionen darüber gerät, was eine angemessene Form der Rache ist. Öfter geht es um die zutiefst gewaltvollen Erfahrungen, die die Beteiligten in Gefangenschaft gemacht haben. Trotz des schweren Themas gibt es im Film aber auch humorvolle Momente.
Die Preisverleihung der 78. Filmfestspiele fand wie geplant statt, nachdem es in Cannes am Samstag einen größeren Stromausfall gegeben hat.
Die weiteren Preisträger:innen von Cannes
Die Berlinerin Mascha Schilinski gewann für ihr Drama "In die Sonne schauen" den Preis der Jury, den sie sich mit Oliver Laxe für seinen Film "Sirât" teilt.
Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an "Sentimental Value" von Joachim Trier.
Kleber Mendonça Filho erhielt für "O Secreto Agente" den Preis für die beste Regie. Einen Spezialpreis der Jury erhielt Bi Gan für "Resurrection". Der Preis als beste Darstellerin ging an Nadia Melliti für ihre Rolle in "La Petite Dernière".
Als bester Schauspieler wurde Wagner Moura für seine Rolle in "O Secreto Agente" von Kleber Mendonça Filho ausgezeichnet. Für das beste Drehbuch wurden Jean-Pierre und Luc Dardenne mit "Jeunes Mères" ausgezeichnet.