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Stühlerücken beim DFB

Bierhoff-Aus trifft Flick hart - Kommt Sammer nach WM-Pleite? 

  • Aktualisiert: 06.12.2022
  • 12:39 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Article Image Media

Das WM-Debakel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat erste Konsequenzen: DFB-Direktor Oliver Bierhoff muss gehen. Für seine Nachfolge werden bereits mehrere Namen gehandelt. Bundestrainer Flick ist zutiefst enttäuscht über das Aus seines Weggefährten Bierhoff. Wirft auch er jetzt hin?

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Das Wichtigste in Kürze

  • DFB-Direktor Bierhoff verliert nach dem deutschen WM-Debakel seine Posten.

  • Als mögliche Nachfolger werden Fredi Bobic und Matthias Sammer gehandelt.

  • Bundestrainer Flick ist zutiefst frustriert über das Bierhoff-Aus.

Nach dem deutschen WM-Debakel in Katar sind erste personelle Konsequenzen gezogen worden: DFB-Direktor Oliver Bierhoff muss seine Posten räumen. Der Deutsche Fußball-Bund und sein langjähriger Manager gaben am späten Montagabend (5. November) die vorzeitige Auflösung des Vertrags von Bierhoff bekannt. 

Bierhoff muss nach WM-Pleite gehen

Einen schmerzt das Bierhoff-Aus besonders: Bundestrainer Hansi Flick, der nach der WM-Pleite selbst unter Druck steht. "Meinem Trainerteam und mir fällt im Moment die Vorstellung schwer, wie die durch Olivers Ausscheiden entstehende Lücke fachlich und menschlich geschlossen werden kann", schrieb der 57-Jährige in einem sehr persönlich verfassten Statement auf der DFB-Homepage am Dienstag.

Flick, der beim DFB viele Jahre mit Bierhoff zusammengearbeitet hat, weiter: "Unsere Zusammenarbeit war immer von Loyalität, Teamgeist, Vertrauen und Zuverlässigkeit geprägt. Zusammenhalt war die DNA unseres Teams." Und der Bundestrainer betonte: "Für mich persönlich war Oliver innerhalb des Teams mein erster Ansprechpartner und Freund. Wir hatten als gemeinsames Ziel das Projekt EM 2024 in Deutschland."

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Wirft jetzt auch Flick hin?

Flicks Statement wirft die Frage auf, ob er selbst noch eine Zukunft als Bundestrainer der Nationalelf sieht. Flick war bei seinen bisherigen Stationen immer ein harmonisches Arbeitsumfeld wichtig. War dies aus seiner Sicht nicht mehr gegeben, zog er meist die Konsequenzen. So warf er trotz seines Mega-Erfolgs mit dem Gewinn des Triples beim FC Bayern hin, weil er sich mit Sportdirektor Hasan Salihamidžić überworfen hatte.

Zwischen den Zeilen lässt Flick durchklingen, dass er nur mit einem verlässlichen Partner an seiner Seite die EM in Deutschland in rund 18 Monaten angehen will. Ob die von Flick genannte "Lücke", die Bierhoff hinterlässt, in seinem Sinn gefüllt wird, bleibt aber abzuwarten. Offiziell heißt es, über die Bierhoff-Nachfolge werden die DFB-Gremien beraten. Der "Kicker" berichtet, Fredi Bobic, aktuell Geschäftsführer beim Bundesligisten Hertha BSC, werde für den Posten gehandelt. Der 51-jährige Bobic wurde zusammen mit Bierhoff 1996 Europameister. Aktuell ist er als WM-Experte für die ARD im Einsatz.

Folgt Sammer auf Bierhoff?

Ein möglicher anderer Kandidat ist Matthias Sammer - ebenfalls Europameister von 1996. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hatte schon vor dem Bierhoff-Aus dafür geworben, Leute wieSammer, die "mit einer anderen Sichtweise und einer klaren Meinung neuen Spirit in den DFB bringen" könnten, in den möglichen Reformprozess des DFB einzubeziehen.

Sammer, der früher schon beim DFB als Sportdirektor tätig war, ist zwar bereit zu helfen. Alle Ämter, wohl auch das des Sportdirektors, würde er selbst aber nicht mehr besetzen, sagte der externe Berater von Borussia Dortmund bei MagentaTV. Möglicherweise kann ihn Joachim Watzke, Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga (DFL), und in die Aufarbeitung der WM-Pleite von DFB-Präsident Bernd Neuendorf eng eingebunden, aber doch überzeugen. Watzke und Sammer haben durch ihre Zusammenarbeit bei Dortmund ein sehr enges Verhältnis.

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Oder doch Matthäus?

Sammer selbst schlug seinerseits Matthäus als möglichen Bierhoff-Nachfolger vor. Der 61-jährige Weltmeister von 1990 sieht eine feste Aufgabe im Verband aber skeptisch. Er sei "zu weit weg vom DFB" und habe aufgrund anderer Verpflichtungen "auch gar keine Zeit", sagte er. Für Matthäus ist aber klar, dass über die Neuausrichtung nicht nur der innere Kreis des DFB bestimmen sollte, "wo alles "Friede, Freue, Eierkuchen" ist".

Auf einem für Mitte dieser Woche anvisierten Krisengipfel muss Flick nach dem Bierhoff-Aus nun die Gründe für das Scheitern in Katar allein erklären. Erst wenn "die Analyse beendet ist", hatte DFB-Präsident Neuendorf betont, wolle man "auch mit einem Ergebnis" an die Öffentlichkeit gehen. Dann wird sich zeigen, ob das personelle Beben beim DFB noch weitergeht.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Bericht im "Kicker"
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  • 07:33 Uhr