Wiedergutmachungs-Einbürgerung
Bundesverwaltungsamt: Mehr Israelis beantragen deutschen Pass
- Veröffentlicht: 27.05.2024
- 08:56 Uhr
- Benedikt Rammer
Verfolgte des Nazi-Regimes und deren Nachfahren haben ein Anrecht auf einen deutschen Pass. Nach dem Kriegsausbruch in Gaza ist die Zahl der Anträge auf die sogenannte Wiedergutmachungs-Einbürgerung deutlich gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
Immer mehr deutschstämmige Israelis beantragen die deutsche Staatsangehörigkeit.
Nach dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober ist die Zahl der Anträge auf sogenannte Wiedergutmachungs-Einbürgerung stark gestiegen.
Seit August 2021 haben die Verfolgten des Nazi-Regimes und ihre Nachkommen einen gesetzlichen Anspruch auf einen deutschen Pass.
In letzter Zeit haben deutlich mehr Israelis mit deutschen Vorfahren Anträge auf sogenannte Wiedergutmachungs-Einbürgerungen bei deutschen Behörden gestellt. Von Januar bis April diesen Jahres gingen bereits 6.869 solcher Anträge ein, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Montag (27. Mai) unter Berufung auf das Bundesverwaltungsamt berichtete. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 9.129 Anträge und 2022 lag die Zahl bei 5.670 gestellter Anträge.
Vor dem Hintergrund des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober deutet sich für dieses Jahr ein signifikanter Anstieg an, falls der Trend der ersten vier Monate anhält.
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Tausende Anträge auf Wiedergutmachungs-Einbürgerung
Seit August 2021 haben die Verfolgten des Nazi-Regimes und ihre Nachkommen einen gesetzlichen Anspruch auf einen deutschen Pass. Nachfahren von NS-Opfern, die vor den Nazis ins Ausland geflüchtet waren, können ohne weitere Auflagen die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben. Damit wurden entsprechende Erlasse des Innenministeriums auf eine gesetzliche Grundlage gestellt und großzügiger ausgestaltet.
Insgesamt wurden im Jahr 2023 knapp 14.000 Anträge auf Wiedergutmachungs-Einbürgerung gestellt, während es 2022 fast 11.400 Anträge waren. Nach Israel kommen die meisten Anträge mit deutlichem Abstand aus den USA.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa