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Kooperationen mit freier Wirtschaft

Bundeswehr: Immer mehr Firmen setzen auf ehemalige Soldaten 

  • Veröffentlicht: 25.09.2023
  • 17:01 Uhr
  • Anne Funk
Ehemalige Soldat:innen haben gute Chancen, schnell einen Job in der freien Wirtschaft zu finden. (Symbolbild)
Ehemalige Soldat:innen haben gute Chancen, schnell einen Job in der freien Wirtschaft zu finden. (Symbolbild)© Adobe Stock

Bahn, Post, Amazon oder Rewe: Zahlreiche Firmen kooperieren mit der Bundeswehr, um aus den Reihen der aus dem Dienst scheidenden Soldat:innen Fachkräfte zu rekrutieren.

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Der Fachkräftemangel macht zahlreichen Unternehmen in Deutschland zu schaffen, viele versuchen daher, neue Wege zu gehen. Ein beliebter Pool für die Suche nach neuem Personal ist die Bundeswehr. Inzwischen gibt es bereits mehr als 4.500 Kooperationen zwischen Firmen und der Bundeswehr.

Ziel sei dabei eine bessere Eingliederung von Soldat:innen in die freie Wirtschaft, so eine Sprecherin der Bundeswehr auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dabei handelt es sich laut einer Bilanz des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr um 2.020 Kooperationsvereinbarungen mit Unternehmen, dazu zählen unter anderem die Deutsche Bahn, die Deutsche Post, Rewe und Amazon.

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Besonders Offiziere und Unteroffiziere hätten schon sehr früh Führungsverantwortung für Menschen und Material, teilweise in Millionenhöhe, teilte die Deutsche Bahn mit. Mehr als 25.000 neue Mitarbeitende insgesamt stelle die Bahn allein 2023 ein, dazu gehöre es, alle Arbeitsmarktpotentiale auszuschöpfen, so eine Sprecherin des Unternehmens.

"Personalquelle Soldat"

Jedes Jahr scheiden nach Angaben der Bundeswehr etwa 20.000 Soldat:innen aus dem Dienst, vielen von ihnen mit einer guten Ausbildung - ein stetiger Strom an Fachkräften also. Den nutzen Firmen, aber auch verschiedene regionale Kammern und öffentliche Institutionen wie die Polizei. 

"Der entscheidende Vorteil ist, dass der Soldat sehr früh sagen kann, wann er verfügbar ist", erklärt Felix Klein vom Internetportal "Dienstzeitende". Die Plattform und Stellenbörse ist explizit auf Soldat:innen ausgerichtet. Klein, der selbst zwölf Jahre lang Soldat war, habe das Angebot vor 14 Jahren gegründet, da es damals nichts dergleichen gegeben habe.

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Bei der Bundeswehr gibt es heute mit dem Berufsförderungsdienst eine eigene Stelle. 800 Mitarbeitende kümmern sich dort um die Förderung und den Übergang in die freie Wirtschaft. "Inzwischen gibt es immer mehr Unternehmen, die diese Personalquelle Soldat auf dem Schirm haben", sagt Klein.

Nicht nur die Soldat:innen profitieren von den Kooperationen, auch die Bundeswehr selbst. Sie werde attraktiver, wenn nach dem Ausscheiden aus dem Dienst klar sei, dass es anderswo weitergehe, so die Bundeswehr-Sprecherin. Mehr als 94 Prozent der ausgeschiedenen Soldat:innen auf Zeit hätten in den letzten Jahren bereits innerhalb von zwölf Monaten nach Dienstzeitende im zivilen Arbeitsmarkt Fuß fassen können.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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