Sensationeller Fund
Chinesischer Rover entdeckt Schnee und Frost auf dem Mars
- Veröffentlicht: 09.05.2023
- 15:38 Uhr
- Clarissa Yigit
Der chinesische Rover "Zhurong" untersuchte Sanddünenflächen auf dem Mars und fand Hinweise auf die Anwesenheit von flüssigem Wasser in niedrigen Breitengraden. Computersimulationen und Beobachtungen anderer Rover lassen nun darauf schließen, dass es heute noch dort Wasser geben könnte.
Das Wichtigste in Kürze
Der chinesische Mars-Rover "Zhurong" untersuchte Sanddünenflächen auf dem Mars.
Mehrere Kameras des Rovers entdecken Krusten, Risse, Granulation und eine streifenförmige Spur auf den Dünenoberflächen.
Nach Erkenntnissen der Wissenschaftler:innen habe es Interaktion zwischen den Dünen und Frost oder Schnee gegeben.
Sanddünenflächen des Mars' weisen auf Wasser hin, gab die Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) in einer Mitteilung bekannt. Diese sensationelle Entdeckung wurde aus Daten des chinesischen Mars-Rover "Zhurong" gewonnen, die er vor seinem "Ableben auf dem Mars" zur Erde schickte. Veröffentlicht wurde die Studie im Fachjournal "Science Advances".
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"Unmögliches Material": Mysteriöse Entdeckung auf dem Mars gibt Rätsel auf
Interaktion zwischen Dünen und Frost oder Schnee
So habe der Rover "Hinweise auf die Anwesenheit von flüssigem Wasser in niedrigen Breitengraden auf dem Mars" entdeckt, schreibt die "Frankfurter Rundschau".
Unter anderem wurden mit Hilfe mehrerer Kameras des Rovers Krusten, Risse, Granulation und eine streifenförmige Spur auf den Dünenoberflächen des Mars gefunden. Die Oberflächenschicht der Dünen untersuchten die Wissenschaftler:innen zudem per Spektralanalyse.
Nach Schätzungen seien die Dünen auf dem Mars rund 400.000 bis 1,4 Millionen Jahre alt. Zu der damaligen Zeit seien die Flüsse und Seen auf dem Planeten bereits ausgetrocknet gewesen und dennoch scheine es so, dass es Interaktion zwischen den Dünen und Frost oder Schnee gegeben habe.
Meteorologische Daten weisen auf Frost und Schnee hin
"Aus den von 'Zhurong' und anderen Mars-Rovern gemessenen meteorologischen Daten schlossen wir, dass diese Merkmale der Dünenoberfläche mit der Beteiligung von flüssigem Salzwasser zusammenhängen, das durch das Schmelzen von Frost und Schnee entsteht, der bei Abkühlung auf die salzhaltigen Dünenoberflächen fällt", erklärt Qin Xiaoguang vom CAS in der Mitteilung.
Die chinesischen Forschenden kamen mithilfe von Computersimulationen und Beobachtungen anderer Rover zu dem Schluss, dass es auf dem roten Planeten auch heutzutage zu bestimmten Zeiten noch Bedingungen geben könnte, in denen es Wasser gibt.
"Das ist wichtig, um die Entwicklungsgeschichte des Marsklimas zu verstehen, nach einer bewohnbaren Umgebung zu suchen und wichtige Hinweise für die zukünftige Suche nach Leben zu erhalten", erklärt Qin Xiaoguang vom CAS. Direkt Wasser in Form von Schnee oder Frost hat der chinesische Rover allerdings nicht gefunden.
Vorherige Studien
Vorherige Studien belegten bereits, dass es auf dem Mars Wasser gegeben haben müsse. Als der Planet seine Atmosphäre verloren hat, habe sich allerdings auch das Klima verändert.
Aufgrund des sehr geringen atmosphärischen Drucks auf dem roten Planeten sei es daher heutzutage nur schwer möglich, dass flüssiges Wasser auf dem Mars existieren könne – lediglich in Tiefebenen sei dies denkbar. Dann aber auch bei hohen Temperaturen für wenige Stunden. Die Tiefebenen befinden sich hauptsächlich auf der Nordhalbkugel des roten Planeten.
- Verwendete Quellen:
- Science Advances: "Modern water at low latitudes on Mars: Potential evidence from dune surfaces"
- Frankfurter Rundschau: "Chinesischer Rover entdeckt Hinweise auf Schnee auf dem Mars"