Energiekrise
Österreich warnt vor Blackouts in EU: "Frage ist nicht ob, sondern wann"
- Veröffentlicht: 27.12.2022
- 13:54 Uhr
- Clarissa Yigit
Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) befürchtet, dass schon bald mit großflächigen Stromausfällen in der Europäischen Union zu rechnen sei. "Die Frage ist nicht, ob er kommt, sondern wann er kommt", bekräftigt Tanner.
Das Wichtigste in Kürze
Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner rechnet schon bald mit großflächigen Stromausfällen in der Europäischen Union.
Hackerangriffe auf die westliche Stromversorgung seien ein Mittel der hybriden Kriegsführung.
Tanner drängt zu Verhandlungen der internationalen Gemeinschaft zur Lösung des Ukraine-Krieges.
Auf Grund des Ukraine-Krieges habe sich das Risiko für einen flächendeckenden Stromausfall noch einmal deutlich erhöht, erklärt die österreichische Verteidigungsministerin der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), Klaudia Tanner, in einem Interview mit der Tageszeitung "Welt". "Für Putin sind Hackerangriffe auf die westliche Stromversorgung ein Mittel der hybriden Kriegsführung. Wir sollten nicht so tun, als ob das nur Theorie wäre. Wir müssen uns in Österreich und in Europa auf Blackouts vorbereiten."
Da Russland über große Reserven an Material und an Soldaten verfüge, erwarte die ÖVP-Politikerin kein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs. "Die Ukraine hat glücklicherweise sehr wichtige Erfolge erzielt, aber sie muss ein riesiges Gebiet verteidigen. Es ist unklar, ob es in diesem Krieg überhaupt jemals einen Sieger geben wird."
Tanner drängt auf Verhandlungen der internationalen Gemeinschaft
Sich stärker auf Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Krieges zu konzentrieren, ist eine Forderung, die Tanner an die internationale Gemeinschaft richtet. So würden doch einige EU-Staaten die Ansicht vertreten, dass die Ukraine als souveräner Staat allein darüber entscheiden solle, wann verhandelt werde und was das Ziel dieser Verhandlungen sein sollte. Tanner fordere daher die internationale Gemeinschaft auf, in dieser Frage mit der Ukraine zusammen zu arbeiten. "Es ist wichtig, dass im Hintergrund Gespräche laufen und der Fokus wieder vermehrt auf die Diplomatie gelegt wird."
Die Verteidigungsministerin mahnt zudem: "Man kann es aber auch so sehen, dass der Westen, der die Ukraine seit Monaten mit Waffen und Milliardenbeträgen unterstützt, gemeinsam mit Kiew herausfinden muss, wann die Grenze dieses Krieges erreicht ist und wann es Sinn macht, in einem geeigneten Format mit Verhandlungen zu beginnen.“
Zudem erwähnt Tanner die hohen Energiepreise "(…) die eine Folge von Putins brutalem Angriffskrieg gegen die Ukraine sind." Dies könne für die Menschen im Westen zunehmend als Belastung empfunden werden.
- Verwendete Quellen: