Knapp 450 Fälle im letzten Jahr
Ausgestorben geglaubte Krankheit aus dem 19. Jahrhundert ist zurück
- Aktualisiert: 04.09.2023
- 13:19 Uhr
- Stefan Kendzia
Eigentlich galt die Krankheit Rachitis als ausgestorben. Plötzlich tritt sie in Schottland vermehrt auf - knapp 450 Fälle sollen im vergangenen Jahr registriert worden sein. Es soll sogar einen Zusammenhang geben mit Armut.
Die Knochenkrankheit Rachitis ist zurück. Zumindest in Schottland, wo allein im vergangenen Jahr 442 Fälle registriert worden sein sollen, wie "T-online" berichtet. Die Krankheit, die auch mit Armut in Verbindung gebracht werde, hinterlässt deutliche Spuren beim Menschen wie X- oder O-Beine.
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Klare Verbindung zwischen Krankheit und Armut
Längst hat Rachitis keinen Platz in unserem Alltag mehr eingenommen. Jetzt soll die Knochenkrankheit wieder auf dem Vormarsch sein - zumindest in Schottland. Alarmierend: Wissenschaftler:innen sehen eine klare Verbindung zwischen der Krankheit und Armut.
Ursache für Rachitis sind unter anderem schlechte und mangelhafte Ernährung, zu wenig Sonnenlicht und damit ein schwerer Mangel an Vitamin D. Kinder, die unter Rachitis leiden, weisen Knochenschmerzen auf, wachsen langsamer als andere Kinder und haben weiche, sich verformende Knochen, so "Meine Gesundheit". Bleibt Rachitis unbehandelt, kann sie zu lang anhaltenden Wachstumsproblemen sowie schweren Knochendeformitäten führen.
Rachitis, die auch "Englische Krankheit" genannt wird, war vor allem im 19. Jahrhundert in den Armenvierteln Großbritanniens weit verbreitet. Heute taucht sie wieder auf - besonders gehäuft in einer der ärmsten Regionen Schottlands: in Glasgow. Fast ein Drittel der Kinder lebt dort nach Schätzungen der lokalen Behörden in Armut. Ebenso sollen in Schottland die Fallzahlen an Tuberkulose und Scharlach zugenommen haben.
- Verwendete Quellen:
- Meine Gesundheit: "Vitamin-D-Mangel"