Schweizer Alpen
Drama am Breithorn: Zwei Deutsche nach eisiger Nacht gerettet
- Aktualisiert: 22.08.2025
- 12:10 Uhr
- dpa
Zwei deutsche Bergsteiger steckten am Breithorn in 4.000 Metern Höhe fest. Stundenlang verhinderte schlechtes Wetter eine Bergung. Nun brachte ein Hubschrauber sie ins Tal – nach einer Nacht in Not sind sie im Krankenhaus und wohlauf.
Am Breithorn, einem Viertausender in den Schweizer Alpen, sind zwei deutsche Bergsteiger aus großer Not gerettet worden. Die beiden Männer konnten von der italienischen Bergwacht am frühen Freitagmorgen (22. August) in etwa 4.000 Metern Höhe mit einem Hubschrauber aufgegriffen und ausgeflogen werden.
Sie wurden in ein Krankenhaus nach Aosta in Italien gebracht. Ihr Gesundheitszustand ist nach Angaben der Bergwacht "insgesamt gut".
Die beiden Männer hingen seit Donnerstag (21. August) in eisiger Kälte in der Nähe des Gipfels fest. Auf dem Weg nach unten hatte sich ihr Seil festgeklemmt. Ein weiteres Seil, um den Abstieg fortzusetzen, hatten sie nach Angaben der Bergwacht nicht. Mehrere Versuche, sie mit einem Hubschrauber nach unten zu bringen, scheiterten an den Wetterbedingungen: Die Sicht war zu schlecht. Zudem herrscht aktuell in der Gegend hohe Lawinengefahr.
Eine Nacht zwischen Schnee und Eis
Am frühen Freitagmorgen gegen 5:30 Uhr kam dann doch ein Hubschrauber von der italienischen Seite zu ihnen durch. Die beiden hatten Zuflucht an einer verhältnismäßig windgeschützten Stelle gesucht, wo sie dann zwischen Schnee und Eis auch die Nacht verbrachten. Mit einer Leuchte konnten sie dann auf sich aufmerksam machen. Zudem bestand übers Handy Verbindung.
Das Breithorn ist ein Bergkamm in den Walliser Alpen, im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien. Der höchste Punkt ist der Westgipfel mit 4.160 Metern. Bestiegen wird das Massiv in der Regel von Schweizer Seite über die Station Klein Matterhorn.
Hubschrauber mussten mehrfach kehrt machen
Das Breithorn gilt als einer der Viertausender in den Alpen, die verhältnismäßig leicht zu besteigen sind. Der Schweizer Alpen-Club SAC spricht jedoch auch von einer "gewaltigen vergletscherten Mauer mit mehreren Gipfeln". Am Donnerstag waren mehrere Rettungsversuche noch gescheitert. Von Schweizer Seite musste ein Hubschrauber der Air Zermatt unverrichteter Dinge wieder kehrt machen.
Die Rettung gelang dann mit einem Helikopter der italienischen Bergwacht. Zwischenzeitlich war auch überlegt worden, die beiden Männer mit einem Bergsteiger-Team herauszuholen. Nach Angaben der Rettungskräfte wäre eine Bergung zu Fuß jedoch wegen der derzeit hohen Lawinengefahr sehr gefährlich gewesen. Zudem gibt es in dem Gebiet zahlreiche Gletscherspalten.