Mysteriöse Todesfälle
Enthaupteter Manager in Russland: Neue Rätsel um Todesserie in der Elite
- Veröffentlicht: 09.09.2025
- 14:50 Uhr
- Damian Rausch
Ein Manager enthauptet unter einer Brücke, Dutzende weitere tot – in Russland wächst die Liste mysteriöser Todesfälle unter Eliten. Beobachter sprechen von Machtkämpfen und einem Klima der Angst.
Das Wichtigste in Kürze
Der enthauptete Manager Alexey Sinitsyn ist bereits das 19. Opfer mysteriöser Todesfälle seit Beginn des Ukraine-Kriegs.
Neben Wirtschaftsführern wurden auch hochrangige Vertreter des Sicherheitsapparats tot aufgefunden.
Expert:innen sehen die Vorfälle als Ausdruck von Machtkämpfen und wachsender Unsicherheit im Kreml-Umfeld.
Der russische Top-Manager Alexey Sinitsyn, CEO des Kali-Produzenten K-Potash Service, wurde enthauptet unter einer Brücke nahe Kaliningrad entdeckt. Laut einem Bericht der Moscow Times zitiert die staatliche Agentur RIA Novosti Ermittlerkreise mit den Worten: "Sein Körper wurde enthauptet unter einer Brücke entdeckt, an ihm war ein Abschleppseil befestigt."
Lange Liste mysteriöser Todesfälle
Sinitsyn ist bereits der 19. hochrangige Wirtschaftsvertreter, der seit Beginn des Ukraine-Kriegs unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Viele Opfer hatten Verbindungen zu Energiekonzernen wie Lukoil, Gazprom, Transneft und Uralkali. Der "Kyiv Independent" berichtete ebenfalls, konnte die Angaben jedoch nicht unabhängig bestätigen.
Weitere Opfer in Wirtschaft und Sicherheitsappat
Im Vormonat starben Dmitry Osipov, Vorstandschef von Uralkali, sowie Mikhail Kenin, Gründer des Immobilienentwicklers Samolet. Auch im Sicherheitsapparat gab es Todesfälle – so wurde FSB-Offizier Vladimir Feshchenko im Januar tot in einem Ministeriumsgebäude in Moskau gefunden.
Politische Dimension der Todesfälle
Die Serie weckt Spekulationen über interne Machtkämpfe und mögliche "Säuberungen". Expert:innen sehen darin ein Zeichen wachsender Spannungen im Kreml-Umfeld. Besonders aufsehenerregend war der Fall des entlassenen Verkehrsministers Roman Starowoit, der im Juli mit einer Schusswunde in der Schläfe tot aufgefunden wurde. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte dazu: "Das kann normale Menschen nur schockieren. Und natürlich hat es auch uns schockiert."
Ordnung im System zerbrochen
Der Historiker Alexey Tikhomirov von der Universität Bielefeld ordnete den Fall politisch ein: "Jeder stellt sich unweigerlich die Frage: Was, wenn ich an Starowoits Stelle wäre? Mit seinem mutmaßlichen Suizid zerbrach eine Ordnung, die lange als stabil und berechenbar galt."
- Verwendete Quellen: