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Ende 2022 fast 4.800 Verfahren

Ermittlungen wegen Kinderpornografie: Fallzahlen in Bayern "explodieren"

  • Veröffentlicht: 03.01.2023
  • 15:23 Uhr
  • Lena Glöckner
In Bayern sind bei der Zentralstelle Cybercrime die Verfahren wegen Kinderpornografie im Netz stark angestiegen.
In Bayern sind bei der Zentralstelle Cybercrime die Verfahren wegen Kinderpornografie im Netz stark angestiegen.© Nicolas Armer/dpa

In Bayern wird immer häufiger gegen Menschen ermittelt, die Kinderpornografie ins Netz stellen, verbreiten oder herunterladen. Für die Ermittler ist das ein Erfolg - allerdings beklagen sie auch Hürden.

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Immer häufiger wird in Bayern wegen Kinderpornografie im Netz ermittelt - und ein Ende des Anstiegs ist nicht absehbar. "Die Verfahrenszahlen sind 2022 - das muss man so drastisch sagen - weiter explodiert. Wir hatten bereits von 2020 auf 2021 eine Verdreifachung der Zahlen", sagte Oberstaatsanwalt Thomas Goger, stellvertretender Leiter der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) in Bamberg, der Deutschen Presse-Agentur. "Ein Ende ist in diesem Bereich leider noch nicht absehbar. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung."

2020 registrierte die Zentralstelle nach Gogers Angaben 1.122 Verfahren, Ende 2021 waren es 3.236. Bis Ende 2022 waren bereits knapp 4.800 Verfahren gegen namentlich ermittelte Täter erfasst. Die Zentralstelle Cybercrime ist die bayerische Spezialstaatsanwaltschaft für Kriminalität im Internet, installiert wurde sie 2015.

Immer mehr Material im Netz

Die hohen Fallzahlen sieht Goger als Erfolg der Ermittler - jedoch gebe es auch mehr einschlägiges Material im Netz. "Es sind beide Gründe: Erstens unternehmen wir natürlich enorme Anstrengungen - personell und technisch - um Täter aus der Anonymität herauszufiltern. Das gelingt immer besser. Und da, wo es nicht gelingt, hängt es oft an der unzureichenden Verkehrsdatenspeicherung in Deutschland."

Der zweite Grund sei aber auch, dass mehr Material kursiere: "Durch die Allverfügbarkeit von digitaler Technologie - jeder hat sein Smartphone dabei, Kommunikationsdienste gibt es wie Sand an Meer - ist es leichter geworden, an Kinderpornografie zu kommen und diese mit anderen zu teilen." Zudem starte ein Großteil der Ermittlungen mit Meldungen US-amerikanischer Social-Media-Provider. "Möglicherweise sind auch deren Techniken, Kinderpornografie in den Netzen und Speichern zu entdecken, besser geworden."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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