Mehr Transparenz
EU: Nachhaltigkeit eines Produkts soll künftig besser erkennbar sein
- Veröffentlicht: 20.09.2023
- 10:30 Uhr
- Clarissa Yigit
Das Europaparlament hat sich auf mehr Transparenz für Verbraucher:innen geeinigt. So sollen Käufer:innen besser erkennen können, ob ein Produkt nachhaltig ist. Auch die Haltbarkeit müsse künftig besser ersichtlich sein.
Das Wichtigste in Kürze
Verbraucher:innen in der EU sollen künftig besser erkennen können, ob ein Produkt nachhaltig ist.
Auch Angaben zu Reparaturmöglichkeiten als auch zur Lebensdauer sollen besser ersichtlich werden.
Zudem sollen "unfaire Aussagen", die einem Produkt neutrale oder verbesserte Umweltauswirkungen zusprechen, in die Liste der unlauteren Praktiken aufgenommen werden.
Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Länder einigten sich in der Nacht zum Mittwoch (20. September) in Brüssel, dass Waren in der EU für Käufer:innen hinsichtlich Nachhaltigkeit künftig besser gekennzeichnet werden müssen, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Im Video: Verbraucherzentrale warnt vor beliebter Shopping-App Temu
Verbraucherzentrale warnt vor beliebter Shopping-App Temu
Transparenz für Kunden
Zudem sollen Aussagen über Umweltleistungen transparenter sowie unfaire Behauptungen – die implizieren, dass ein Produkt neutrale oder verbesserte Umweltauswirkungen hat – in die Liste der unlauteren Praktiken aufgenommen werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Europäischen Rats. Hinzu kommt, dass Umweltzertifikate nach Angaben des Rats der EU-Länder künftig bestimmte Anforderungen erfüllen müssen.
"Ich freue mich besonders, dass zukünftig beispielsweise die Werbeaussage unmöglich wird, dass ein Produkt einen positiven, neutralen oder reduzierenden Effekt auf klimaschädliche Gase in der Umwelt hat. Das verbannt Aussagen wie 'klimaneutral', die auf CO2-Ausgleich basieren", betont die Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz im Europäische Parlament, Anna Cavazzini (Grüne).
Das verbannt Aussagen wie "klimaneutral", die auf CO2-Ausgleich basieren.
Anna Cavazzini (Grüne).
Außerdem sollen Verbraucher:innen bessere Informationen bekommen, wie lange ein Produkt haltbar ist und dieses repariert werden kann. Hierzu sollen Händler beispielsweise einen Reparaturindex angeben, wie lange für das jeweilige Produkt noch Ersatzteile erworben werden können – und zu welchem Preis.
Die Änderungen soll es den Käufer:innen erleichtern, bei einer Kaufentscheidung auch den Punkt der Nachhaltigkeit mit einzubeziehen.
Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen der Einigung noch zustimmen, was als reine Formsache gilt. Um die Punkte schließlich umzusetzen, haben die Mitgliedsstaaten 24 Monate Zeit.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Pressemitteilung Rat der EU: "Rat und Parlament erzielen vorläufige Einigung zum Thema 'Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel'"