Unternehmen in Bayern geben Einschätzung ab
Fachkräftemangel Platz 1 der Sorgenkinder der bayerischen Wirtschaft
- Veröffentlicht: 21.08.2023
- 14:00 Uhr
- Clarissa Yigit
Fehlende Arbeitskräfte, steigende Kosten und Cyber-Kriminalität sind die Sorgenkinder der bayerischen Wirtschaft.
Eine Umfrage im Auftrag der bayerischen Wirtschaft ergab, dass die größten Einzelrisiken der Unternehmen fehlenden Arbeitskräfte sind. Gefolgt von steigenden Kosten und Cyberkriminalität.
Vor allem große, international ausgerichtete Unternehmen sind laut Umfrage besonders risikosensibel. Allerdings seien diese auch gleichzeitig eher in der Lage, Risiken mit eigenen Maßnahmen entgegenzuwirken.
Zudem wurde erstmals in der Studie berücksichtigt, ob und welche Risiken Standort- und Investitionsentscheidungen auf die Unternehmen haben.
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Platz 1: Fachkräftemangel
Laut Einschätzung sei der Fachkräftemangel gravierender als in den Jahren 2021 und 2022. Dies sehen 43 Prozent der befragten Unternehmen als hohes Risiko.
Platz 2: Steigende Kosten
41 Prozent bereiten "strukturelle Kostensteigerungen" – also Energiepreise, Personalkosten, Lagerhaltung und andere Faktoren – große Sorgen.
26 Prozent der Unternehmen sehen laut Umfrage daher die gestiegenen Energiepreise als Gefahr für ihr Geschäftsmodell und 31 Prozent bewerten dies gar als ein Investitionshemmnis, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Platz 3: Cyber-Kriminalität
Zudem fürchten sich 39 Prozent der Unternehmen vor Cyber-Kriminalität.
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), betont: "Wir müssen die Kosten in den Griff bekommen, um eine Deindustrialisierung zu verhindern, Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unseres Industriestandorts zu ermöglichen, und Bayern und Deutschland auf Innovationskurs zu halten."
Die Ergebnisse nach Risikoeinschätzung im Überblick
- Fachkräfte-Engpässe: 43 Prozent
- Strukturelle Kostensteigerung: 41 Prozent
- Cyber-Kriminalität: 39 Prozent
- Ausfall kritischer Infrastruktur: 36 Prozent
- Finanzmarktkrise: 29 Prozent
- Rohstoffverfügbarkeit: 28 Prozent
- Lieferkettenprobleme: 27 Prozent
- Klima-/Umweltpolitik Zielmärkte: 26 Prozent
- Klima-/Umweltpolitik Standort: 26 Prozent
- Pandemien: 25 Prozent
- Standortbedingungen: 24 Prozent
- Geopolitische Risiken: 24 Prozent
- Konkurrenzdruck China: 13 Prozent
- Standortnachteile bei Digitalisierung: 12 Prozent
- Umbrüche durch Digitalisierung: 11 Prozent
- Unmittelbare Klimakrisiken: 9 Prozent
- Protektionismus: 6 Prozent
Die Umfrage
Sei dem Jahr 2019 werden Unternehmen befragt, wie stark Risiken und Unsicherheiten ihr Geschäft beeinflussen und welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden. Für die aktuelle Umfrage wurden zwischen März und April circa 300 bayerische Unternehmen telefonisch befragt. Die Ergebnisse des Beratungsunternehmens IW Consult veröffentlichte die vbw am Montag (21. August) in München.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa