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Hilfe von Arztpraxen?

Fahndung nach EX-RAF-Terroristen: Polizei veröffentlicht neue Details zu Staub und Garweg

  • Aktualisiert: 27.03.2025
  • 14:45 Uhr
  • dpa
Noch immer fahndet die Polizei nach den untergetauchten Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. Die Ermittler veröffentlichen ein Foto, das Staub zeigen soll. (Foto: Handout)
Noch immer fahndet die Polizei nach den untergetauchten Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. Die Ermittler veröffentlichen ein Foto, das Staub zeigen soll. (Foto: Handout)© LKA Niedersachsen/dpa

Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette steht vor Gericht - aber wo sind ihre mutmaßlichen Komplizen? Die Fahnder veröffentlichen ein Foto - und wenden sich an eine bestimmte Berufsgruppe.

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Auf der Jagd nach den untergetauchten Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg setzen die Fahnder auf die Hilfe von Beschäftigten in Arztpraxen. Die Behörden gingen davon aus, dass sich das Trio Staub (70), Garweg (56) und Daniela Klette (66), die inzwischen vor Gericht steht, meist privatärztlich habe behandeln lassen, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen mit. Die Rechnungen für die Behandlungen seien offenbar stets mit Bargeld bezahlt worden. Außerdem veröffentlichte das Landeskriminalamt zwei Bilder von Staub.

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Von Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeitern erhoffen sich die Fahnder Angaben zu den beiden Gesuchten - und zu möglichen Barzahlungen. Auch Vermieterinnen und Autoverkäufer, die bisher nicht vernommen wurden, könnten demnach Hinweise zu Staub geben. Die neu veröffentlichten Bilder, die Staub zeigen sollen, stammen nach LKA-Angaben von 2006, der Aufnahmeort ist unbekannt.

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Klette steht vor Gericht - Komplizen untergetaucht

Das Trio soll von 1999 bis 2016 Geldtransporter und Kassenbüros in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen und dabei 2,7 Millionen Euro erbeutet haben. Seit 2015 wird wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes ermittelt. Ende Februar 2024 wurde Klette, die bei den Überfällen meistens das Fluchtauto gefahren haben soll, in Berlin festgenommen. Garweg und Staub sind dagegen untergetaucht, vor allem von Staub fehlt jede Spur.

Seit Dienstag steht Klette vor Gericht. Dabei meldete sie sich erstmals persönlich zu Wort. "Dieser Prozess wird mit politischem Kalkül geführt", kritisierte die gebürtige Karlsruherin. Klette wird wie ihre beiden mutmaßlichen Komplizen der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Rote Armee Fraktion (RAF) zugerechnet.

Gesuchte traten wohl unter anderen Namen auf

Die Ermittler nehmen an, dass Staub und Garweg medizinische Behandlungen weiter mit Bargeld bezahlen, weil sie möglicherweise keine Krankenversicherung haben. Außerdem gehen die Ermittler davon aus, dass Staub Brillenträger ist und in regelmäßigen Abständen Augenärzte oder Optiker braucht. Das Landeskriminalamt riet dringend davon ab, die Gesuchten selbst anzusprechen. Beide könnten bewaffnet sein.

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Staub soll wie Garweg andere Identitäten benutzt haben, Zeugenaussagen zufolge stellte er sich überwiegend mit dem Vornamen Peter vor. Andere Personalien waren laut Landeskriminalamt: Volker Gertner, Adnan Yücel, Jens Peter Grundmann, Georg Schmidt, Ulrich Schulte, Matias Kaliran, Michael Jansen, Robert Hagen, Kircali Aziz, Michael Theiss, Rolf Krause und Hans Roth. Laut LKA nutzte Staub diese Namen, um Wohnungen zu mieten und Autos zu kaufen.

Garweg soll sich mehrfach aus Untergrund gemeldet haben

Im Falle Garwegs bestätigte sich dessen angebliche Sichtung Ende Oktober 2024 in Hamburg nicht, wie ein LKA-Sprecher sagte. Mehrere Zeugen hatten damals angegeben, den 56-Jährigen in der Hansestadt gesehen zu haben.

Auffallend: Mehrfach soll sich Garweg aus dem Untergrund gemeldet haben - per Brief. Allerdings ließ sich die Authentizität der Briefe von der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht überprüfen. Die linke Zeitung "nd", die früher "Neues Deutschland" hieß, veröffentlichte nach eigener Darstellung im März "einen Brief von Burkhard Garweg". Bereits Ende Dezember 2024 soll dieser sich aus dem Untergrund zu Wort gemeldet haben, die "Tageszeitung" (taz) veröffentlichte ein Schreiben, das von dem Ex-Terroristen stammen soll.

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