Nach umstrittener Geste
Fake oder echt? Im Netz kursieren "Heil Tesla"-Fotos vom Musk-Werk in Grünheide
- Veröffentlicht: 23.01.2025
- 14:49 Uhr
- Michael Reimers
Nach der umstrittenen Geste von Elon Musk beim Amtsantritt von Donald Trump, die von vielen als Hitlergruß gedeutet wurde, kursieren im Netz Fotos des Tesla-Werks in Grünheide mit einer "Heil Tesla"-Projektion.
Das Wichtigste in Kürze
Auf Social Media sind Bilder gepostet worden, die Projektionen an der Fassade des Tesla-Werks in Grünheide mit der Aufschrift "Heil Tesla" zeigen.
Auch die Aufschrift "Boycott Tesla" ist zu lesen.
Vermutlich handelt es sich um gefälschte Bilder, die auf die umstrittene Hitlergruß-Geste von Tesla-Chef Elon Musk anspielen.
Auf den Social-Media-Kanälen der Aktivistengruppen Zentrum für politische Schönheit und Led by Donkeys sind am Mittwochabend (22. Januar) Bilder gepostet worden, die "Heil Tesla"-Projektionen an der Fassade des Tesla-Werks in Grünheide zeigen. Das meldet der Berliner "Tagesspiegel" am 23. Januar.
Auf den Bildern im Netz ist zu sehen, dass das Wort "Heil" vor den Schriftzug "Tesla" am Elektroauto-Werk projiziert wurde. Darunter ist Tesla-Gründer Elon Musk am Tag der Vereidigung von Donald Trump als neuer US-Präsident abgebildet, wie er seine umstrittene Geste zeigt, die viele mit dem Hitlergruß assoziieren. Auf einem weiteren Foto wurde das Wort "Boycott" vor den Tesla-Schriftzug gesetzt.
Externer Inhalt
Der Lagedienst der Polizei sagte der Zeitung am Mittwochabend zunächst dazu: "Wir haben keine Feststellungen gemacht, auch nach Rücksprache mit dem Wachschutz des Tesla-Werks gab es das zu keinem Zeitpunkt. Das Foto ist Fake." Einen Tag später ruderte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost zurück und erklärte, der Fall werde geprüft.
"Nach rechtlicher Würdigung der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) begründet die Projektion mit mehreren durch bislang Unbekannte hinzugefügten Schriftzügen und die Verbreitung der Bilder im Netz zumindest den Anfangsverdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen", so der Sprecher. Das bedeutet dem Bericht zufolge, dass die Ermittler:innen den Verdacht prüfen, ob der verbotene Hitlergruß gezeigt und Bilder davon verbreitet wurde.
Aktivist:innen verfügen angeblich über Videobeweis
Die Aktivistengruppen widersprechen dem Wachschutz, heißt es weiter in dem Bericht. Ein Sprecher des Zentrums für politische Schönheit hat dem "Tagesspiegel" demnach bestätigt, dass die Aktion stattgefunden habe. Es sei eine Drohne zum Einsatz gekommen, mit der Aufnahmen gemacht wurden. Die Aktivisten veröffentlichten am Donnerstag auf der Plattform X ein fünfminütiges Video, das die Aktion zeigen soll.
Die Aussage der Polizei, der Wachschutz des Tesla-Werkes habe nichts bemerkt, kommentierte der Sprecher im Interview: "Die wissen sehr genau, dass das stattgefunden hat. Tesla verfügt über ausreichend Überwachungskameras auf dem Werksgelände, um das herauszufinden."
Zuvor schon Musk-Projektion bei Tesla in Amsterdam
Ein weiteres Bild, das dem Tagesspiegel nach eigenen Angaben vorliegt, soll die Projektion auf das Werk aus einer neuen Perspektive zeigen. Auf dem Bild sei ein großes Feld zu erkennen, auf dem auch eine Lautsprecherbox platziert wurde, über die mutmaßlich der Ton zum Video abgespielt worden sei.
Die beiden Aktivistengruppen hatten der Zeitung zufolge Anfang Januar bereits mit Projektionen auf das Hauptquartier von Tesla - allerdings in Amsterdam - für Aufsehen gesorgt, in denen sie den Einfluss von Elon Musk auf die US-Politik kritisierten.
- Verwendete Quellen:
- "Tagesspiegel:" "Aktivisten projizieren Musks Armgeste auf Tesla-Werk: Verdacht auf Hitlergruß – jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft"